Kapitel 31

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Manuel

Unter Tränen sagte er verzweifelnd "Ich mache mir Sorgen, Manu. Ich habe Angst um dich. Du bist plötzlich so anders. Ist es meine Schuld? Ich... ich wollte das nicht... Ich... ich... liebe dich doch..." Unsicher sah er zu mir und sein Blick verriet mir, dass er letzteres eigentlich nicht sagen wollte, zumindest nicht jetzt gerade. Doch hatte er es gerade gesagt. Er liebte mich. Meinte er es wirklich so? Oder sagte er es nur aus Verzweiflung heraus?

Ich wich seinem Blick aus und schwieg. Ich wollte keine Gefühle zulassen, ich konnte es einfach nicht. Dann umschlang er mich mit seinen Armen und zog mich zu sich. Ich durfte diese Nähe nicht zulassen, doch wehrte ich mich auch nicht dagegen. Er legte seine Hand an meine Wange und lächelte mich liebevoll an. Dann kam er mir immer näher und schloss seine Augen, bis er schließlich seine Lippen auf meine legte.

Ich konnte einfach nicht anders und erwiderte den Kuss. Dieser Moment war einfach unbeschreiblich, unbeschreiblich schön. Es fühlte sich an als würden tausend Feuerwerke in mir explodieren, als sich unsere Lippen zum ersten Mal berührten. Und plötzlich brachen all die Barrieren, die ich mir aufgebaut hatte. All die Gefühle und Gedanken, die ich verdrängt hatte waren wieder frei und prasselten auf mich ein. Und genau das war es, was mich in diesem Moment komplett überforderte. Auf einmal fühlte ich so viele Dinge gleichzeitig und wusste nicht mehr was richtig und was falsch war.

Meinen Körper durchströmten Glücksgefühle und mein Herz drohte förmlich zu explodieren, alles in mir kribbelte. Doch gleichzeitig kamen auch all die Zweifel und Ängste wieder zurück. Ich krallte mich an ihm fest, denn er war das einzige, was mich noch hielt. Ich drohte vor Überforderung zusammen zu brechen, doch er gab mir Halt. Mittlerweile hatte auch ich angefangen zu weinen, einfach weil ich gerade so unglaublich verwirrt war. So standen wir beide nun hier, mit Tränen in den Augen und küssten uns.

Einerseits war es unglaublich schön ihn zu küssen, doch andererseits verwirrte mich das alles so sehr. Vorsichtig schob ich ihn von mir. Das hier durfte nicht sein. Ich liebte ihn. Doch ich war nicht gut für ihn. Ich war kaputt und ich würde auch ihn zerstören, wenn ich das hier zuließ. Ich spürte wahnsinniges Glück in mir, weil er mich auch liebte. Doch wusste ich, dass ich ihn nicht glücklich machen würde, weil ich ein innerliches Wrack war. Ich würde ihn genauso verletzen wie all die anderen. Ich war wie ein Fluch, jeder der mir nahe stand erlitt Schaden durch mich.

Ich sah zu Boden und sagte "Das ist falsch... Ich bin nicht gut für dich... Ich bin es nicht wert... Ich werde dich nur verletzen... So wie ich es immer schon getan habe... Du solltest dich einfach von mir fern halten... Ich bin nicht gut..."

Run and tell:
Ich bin kein Held, nur ein gefall‘ner Fake – verstellt!
Kein Mensch – Erzähl es!
Spread it!
Zeig ihn allen, das Biest steckt im Splitter meines Spiegelbilds.
Und du schaffst, dass jeder es sieht.
Schreib Geschichte und vernichte, was ich bin. – The villain in disguise.

》Thoughts《  Zomger Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt