Kapitel 25

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Manuel

Was war nur auf einmal mit ihm los? Warum hatte er versucht mich... naja... scharf auf ihn zu machen...? Was sollte diese provozierende Art von ihm? Ich war verwirrt und wusste nicht, wie ich mit der Situation umgehen sollte. Doch was ich wusste war, dass ich mein kleines Problem los werden musste. Also stand ich wieder vom Boden auf und sah herunter an mir auf die deutliche Beule in meiner Hose. Was stellte Micha nur mit mir an? Sollte ich jetzt...?

Ich schob den Gedanken bei Seite, zog mich aus und stieg unter die Dusche. Als mein Problem dann gelöst war, ließ ich das warme Wasser weiter über meinen Körper laufen und dachte nach, während ich dem Rauschen des Wassers lauschte.

Was ist bloß auf einmal mit Micha los?

Das ist doch wohl eindeutig.

Ach ja?

Ja.

Und was ist dann bitte so eindeutig?

Bist du wirklich so blöd oder tust du nur so?

Sag mir doch einfach, was du meinst.

Es ist doch so offensichtlich.
Er will dich ins Bett bekommen.
Und du willst das doch eindeutig auch.

So ist das doch überhaupt nicht?

Natürlich ist das so!
Jetzt lüg mich doch nicht an Manuel!
Ich weiß genau, welche Reaktion er bei dir hervorgerufen hat!
Versuche jetzt nicht es zu leugnen.
ICH KANN DEINE GEDANKEN HÖREN.
Du hast an ihn gedacht und das auf eine äußerst unsittliche Art und Weise.

Ich musste schlucken, die Stimme war wieder wütend. Eigentlich war es absolut lächerlich vor einer Stimme in meinem Kopf Angst zu haben. Aber ich hatte unglaubliche Angst vor ihr, weil ich wusste, wozu sie im Stande war.

Ich kann deine Gedanken immer noch hören.
Außerdem redest DU doch mit mir.
Also wer ist hier lächerlich?

Ach halt doch deine Klappe.

Wie bitte?

Ich rede nicht mehr mit dir.

Dass ich nicht lache.
Das hältst du sowieso nicht durch.

Ich schwieg. Ich wollte mich nicht mehr von der Stimme in meinem Kopf beeinflussen lassen. Ich wollte ihr nicht mehr die Kontrolle über mich und meine Gedanken überlassen.

Du hast also Angst vor mir?

Ich antwortete nicht. Sie sollte nicht gewinnen.

Ach wie süß.
Du versuchst jetzt also mich zu ignorieren?

Sie lachte. Sie versuchte mich zu provozieren. Doch ich wollte nicht darauf eingehen. Ich durfte nicht schwach werden. Ich musste gegen sie bestehen.

Na mal sehen wie lange du das durchhältst.
Ich kann übrigens immer noch jedes einzelne Wort hören.

Ich versuchte nicht auf ihre Versuche mich zum Reden zu bewegen einzugehen. Also schaltete ich das Wasser ab und holte mir ein Handtuch. Dann trocknete ich mich ab und stieg aus der Dusche. Als ich dann auch wieder fertig angezogen war, band ich meine noch feuchten Haare zu einem Zopf. (immer noch hot af) Nachdem ich noch einmal tief durchgeatmet hatte, öffnete ich die Tür und trat hinaus.

Als erstes sah ich kurz ins Schlafzimmer, doch dort war keine Spur von Micha. Also ging ich weiter in die Küche, wo ich ihn an einem gedeckten Tisch sitzend vorfand. Er begrüßte mich lächelnd und meinte "Ich habe ein bisschen was für das Frühstück vorbereitet. Ich hoffe das ist okay so." Ich erwiderte etwas erstaunt "Das ist echt nett, das hättest du aber nicht machen müssen, du bist ja immerhin mein Gast." Er meinte darauf nur "Das ist schon okay, ich habe es gerne gemacht. Außerdem bin ich dir echt dankbar dafür, dass ich bei dir sei  darf!"

Ich erwiderte sein Lächeln und wir fingen an zu essen. Wir saßen die ganze Zeit über schweigend zusammen am Tisch und verloren kein Wort über das, was vorhin passiert war. Mich wunderte es, wie er einfach so tun konnte, als wäre nichts passiert.

》Thoughts《  Zomger Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt