Kapitel 32

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Michael

Als er das sagte, dachte ich mein Herz müsste zerspringen. Diesen Schmerz, den ich in meinem Herzen spürte, hätte ich nicht einmal in Worte fassen können. Ich konnte nicht glauben, dass er mich abgewiesen hatte. Ich liebte ihn doch? Außerdem hatte er den Kuss erwidert! Ich verstand auch nicht, was er mir mit seinen Worten sagen wollte. Warum sollte er nicht gut für mich sein?

Ich versuchte mich zu beruhigen und fragte "Warum? Warum solltest du nicht gut für mich sein? Warum solltest du mich verletzten wenn du bei mir bist? Warum solltest du mich unglücklich machen? Ich liebe dich verdammt nochmal! Ich will und kann mich nicht von dir fernhalten! Alles was ich will ist bei dir zu sein! Du bist das was ich will! Manu, bitte... ich kann nicht ohne dich..." Zum Ende hin wurde ich immer leiser und sah ihn flehend, mit Tränen in den Augen, an.

Er senkte seinen Blick und sagte leise "Ich... ich bin es einfach nicht wert geliebt zu werden. Niemand mag mich und niemand braucht mich. Ich bin nutzlos. Ich verletze alle Menschen in meinem Umfeld, immer. Es ist besser für dich ohne mich. Ich bin einfach ein schlechter Mensch. Du hast doch meine Narben gesehen. Sie sind das, was ich verdiene. So wie sie es sagt."

Verwirrt sah ich ihn an und fragte "Sie?" Er seufzte, vergrub sein Gesicht in seinen Händen und murmelte "Niemand..." Nun war ich etwas verwirrt. Wen meinte er mit 'sie'? Ich trat einen Schritt näher an ihn heran, berührte sanft seinen Oberarm und meinte "Manu... Bitte sag mir wer das gesagt hat. Es ist nicht wahr. Du bist kein schlechter Mensch und du bist es sehr wohl wert geliebt zu werden."

Mit ängstlichem Blick sah er zu mir auf und wich von mir zurück. Dann meinte er leise "Nein... Nein es ist nicht gut. Das soll nicht sein... Es ist falsch... Es ist falsch schwul zu sein... Sie hat recht... Ich bin nichts wert. Ich bin schlecht. Ich habe es nicht verdient glücklich zu sein. Schmerz. Das ist es was ich verdiene..."

Geschockt sah ich ihn an und erwiderte "Nein! Was redest du denn da? Es ist nicht falsch schwul zu sein! Das ist ganz normal! Und natürlich bist du etwas wert! Ich kann gar nicht mit Worten beschreiben, wie unglaublich viel du mir bedeutest! Wer redet dir denn so etwas ein?!" Er zuckte zusammen, hob abwehrend seine Hände, als hätte er Angst verletzt zu werden, blickte unsicher zu mir und sagte dann "Sie... Sie hat recht... Sie hatte immer recht..."

Ich machte mir unglaubliche Sorgen um ihn. Wer hatte ihm nur diesen Blödsinn erzählt? Ich fragte nun sanft "Manu... Ich mache mir wirklich Sorgen um dich. Bitte sag mir, wer dir das eingeredet hat." Er schien nicht zu wissen, was er darauf antworten sollte. Dann ließ er seine Arme sinken und sah mich unsicher an. Ich trat wieder näher an ihn heran und als er nicht zurück wich, zog ich ihn zu mir und schloss ihn fest in meine Arme. Sofort krallte er sich an mich und begann zu schluchzen. Ich strich sanft über sein Haar und meinte "Shh... Alles wird gut Manu. Du kannst mir alles sagen. Ich bin bei dir und ich werde nicht mehr weg gehen."

Dann hörte ich, wie er schluchzend sagte "Sie... Die Stimme... Die Stimme in meinem Kopf... Sie sagt diese Dinge... Sie ist so böse zu mir..." Eine Stimme in seinem Kopf? Sie redete ihm das alles ein? Konnte eine Stimme im Kopf ihn wirklich so sehr beeinflussen? War sie es die ihn so verändert hatte? War sie der Grund für all die Narben? Ich wusste nicht wirklich, was ich darauf sagen sollte, doch wusste ich, dass ich für ihn da sein musste und auch wollte. Ich würde ihm helfen diese Stimme los zu werden und wieder der Alte zu werden, wieder der Manu zu werden den ich so liebte.

Ich schob ihn etwas von mir, legte meine Finger unter sein Kinn und drückte seinen Kopf nach oben, sodass er mir in die Augen sehen musste. Dann sagte ich "Schau mich an Manu. Ich werde niemals zulassen, dass dir irgendjemand weh tut. Ich werde immer bei dir sein. Ich werde nicht mehr von deiner Seite weichen, ganz egal was passiert und auch ganz egal was diese blöde Stimme sagt. Ich werde bei dir sein und dir helfen sie zu bekämpfen. Gemeinsam schaffen wir das." Und dann fügte ich noch lächelnd hinzu "Ich liebe dich."

Schau mich an! Wend dich nicht ab!
(...)
No Stop! Werd’s nicht erlauben!
Shorty, komm, streng dich an.
Lass in dem DeLorean fahren.
Back, back to the Past – wo du und ich noch beste Freunde waren!
Back, Back to – to the Past, bevor der Abfuck hier begann.
(...)
Dich und mich – sowas gibt’s unglaublich selten.
War dein Held, du mein Held, Herrscher eigner Welten.

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Diese Zeilen aus 'Monster' passen schon wieder so wahnsinnig gut zu meinem Text, wow.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 24, 2018 ⏰

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