18: Bitte wach wieder auf, ich muss dir so viel sagen

746 39 4
                                    

Mitch's POV

Ich fuhr besorgt nach Hause. Ich hatte Eliza noch nie so erlebt. Wenn sie etwas versprochen hatte, und sie hatte versprochen, sie würde kommen, dann kam sie auch immer. Seit sie bei mir wohnte, hatte sie noch nie ein Versprochen gebrochen. Wenn ihr was passiert war, was sollte ich dann machen? Nein, ihr durfte nichts passiert sein, Mitch, redete ich mir selbst ein. Als ich zu hause ankam, schloss ich die Tür auf und rannte zum Telefon, da es gerade klingelte. Vielleicht rief Eliza gerade an und es gab eine plausible Erklärung für das alles. Hoffentlich. Ich nahm den grauen Hörer ab.

"Hallo, Mitchell Langerak hier."

"Hallo, Mr Langerak, hier ist Dr. Becker, von den Städtischen Kliniken. Sie sollten sofort vorbeikommen."

"Was ist passiert?"

"Es tut mir furchtbar leid ihnen das sagen zu müssen, aber Eliza Wellington  ist mit einem LKW zusammengestoßen. Sie liegt im Koma."

"Ach du scheiße", ich spürte, wie mir Tränen in die Augen stiegen, "Ich bin sofort da"

"Danke Mr Lage..."

Ich hörte dem Arzt nicht länger zu. Ich musste zu Eliza. Ich musste sie sehen. Es zählte jede Sekunde. Ich schnappte mir schnell meine Schlüssel und sprang ins Auto. Wieso passierte ihr so was? Wieso ausgerechnet ihr und wieso ausgerechnet jetzt? Sie konnte und durfte nicht sterben. Ich wollte noch so viel mit ihr machen, ihr noch so viel zeigen. ich wollte sie meiner Familie vorstellen, ihr mein Zuhause zeigen, mit ihr einfach nur im Bett liegen und Filme gucken und mich unterhalten. Ich raste mit 120 in einer 30 Zone. Okay, Mitch, es würde jetzt keinem etwas bringen, wenn du dich auch noch verletzt. Ich drosselte ein Tempo ein wenig, damit ich noch heil am Krankenhaus ankam. Zum Glück wohnte ich ganz in der Nähe. 

Ich rannte die Zufahrt zum Krankenhaus hoch und stieß die Tür auf. Die Leute guckten mich an, als wäre ich bescheuert. Ich stürtzte mich zur Rezeption.

"Wo liegt Eliza Wellington? Ich muss sofort zu ihr."

"Gehören sie zur Familie?"

"Ja, ich bin ihr Freund", antwortete ich ganz spontan, ich hoffte, ich konnte es bald sein.

Die Dame an der Rezeption klickte an ihrem Computer herum. Konnte sie sich nicht ein bisschen beeilen?

"Auf der Intensivstation, Zimmer 22. Hier rechts und dann die Treppe rauf. 2 Stockwerk, erste Tür links."

Ich rannte schnell den von ihr beschrieben Weg und musste dabei höllisch aufpassen, damit ich niemanden umhaute. Endlich stand ich vor ihrer Tür. Ich klopfte, obwohl ich wusste, dass sie nichts sagen würde. Ich betrat das Zimmer. Es war spärlich eingerichtet. Nur zwei Betten, ein kleiner Fernseher, ein Tisch und zwei Stühle. Oh Gott, wie Eliza aussah. Ihr Gesicht war voller Kratzer und Verletzungen und ihr rechtes Bein war eingegibst. Sie war furchtbar bleich und sah aus wie ein Gespenst. Mir stiegen wieder Tränen in die Augen und diesmal konnte ich sie nicht zurückhalten. "Oh Gott Eliza", flüsterte ich vor mir hin. Ich ging langsam auf sie zu und nahm ihre Hand. Sie war weich und warm. Ich nahm mir den Stuhl und setzte mich an ihr Bett.

"Eliza, bitte wach wieder auf. Ich hoffe, du kannst mich hören. ich brauche dich hier. Wie soll ich denn ohne dich leben? In den letzten Wochen bist du mir so furchtbar wichtig geworden. Ich kann mir mein Leben nicht mehr ohne dich vorstellen. Wieder alleine am Frühstückstisch sitzen, abends einzuschlafen und zu wissen, dass morgens keiner da sein wird, der schon unten sitzt und Kaffee gekocht hat. Keiner da, mit dem man lachen kann und sich einfach nur super unterhalten. Ich weiß nicht, was da zwischen uns ist. ich hatte noch nie solche Gefühle für jemanden, obwohl wir noch nichtmals zusammen sind. ich hätte dir das alles schon viel früher sagen sollen, aber ich wusste nicht, wie. Ich hatte Angst, dass du nicht das gleiche fühlst und danach wieder ausziehen willst. Ich weiß noch unsere erste Begegnung.Du musstest aufs Klo", als ich daran dachte, musste ich leicht lachen, "und ich dachte nur so, wow, mit der würde ich gerne mal was unternehmen. Ich Blödmann hatte so viele Chancen, aber habe nie etwas gemacht. Es tut mir so furchtbar leid."

In dem Moment kam ein Arzt rein. Er war mitte dreißig, hatte braune Haare und einen Dreitagebart.

"Hallo, ich bin Dr. Becker. Sie müsen Mr. Langerak sein. Wir hatten telefoniert."

"Ja, der bin ich." Ich stand auf um ihm die Hand zu reichen. "Wie geht es El?"

"Im Moment ist ihr Zustand stabil. sie wird es überleben. Ihr eines Bein ist gebrochen und sie hat ein paar Rippen geprellt. sonst noch viele Kratzer und Schürfwunden, aber zum Glück keine Inneren Blutung." Ich atmete erleichterte aus. Sie würde es überleben, hatte er gesagt, ich konnte ihr also doch noch alles sagen. "Allerdings wissen wir nicht, wie lange sie im Koma liegen wird. Vielleicht eine Woche, aber es kann auch einen Monat oder ein Jahr sein."

"Aber sie wird doch wieder aufwachen, oder?" 

"Vermutlich. Ihr Zustand sieht gut aus."

"Nur vermutlich? Können Sie das nicht genauer sagen?"

"Ich möchte ihnen keine Versprchungen machen, die nachher nicht wahr werden, aber ihre Chancen wieder aufzuwachen sind sehr gut."

"Danke."

"Ich muss jetzt noch Blut abnehmen. Ich bitte sie dazu rauszugehen. sie können danach wieder hereinkommen."

Ich verließ den Raum und setzte mich auf einen Stuhl. Was hatte ich nur gemacht? Hätte ich sie nicht gefragt, ob sie kommen würden, wäre das nicht passiert. Dann würde sie jetzt vielleicht gerade mit mir beim Abendessen sitzen und wir würden lachen und uns über ihren Tag unterhalten.

Ich musste Mats und Jan Bescheid sagen. ich schrieb Mats schnell eine SMS.

Mats, komm sofort zum Krankenhaus. Eliza hatte einen Autounfall und liegt im Krankenhaus.

jan konnte ich auch später noch schreiben. Er war eh in England und konnte nicht so schnell vorbeikommen.

"Sie können jetzt wieder hereingehen." Der Arzt kam gerade aus ihrem Zimmer.

Ich setzte mich wieder auf den Stuhl und nahm ihre Hand in meine. Sie war so hübsch, trotz ihrer ganzen Verletzungen. Ich schloss die Augen und legte meinen Kopf neben ihren auf das Kissen. So schlief ich ein.

-------------------------------------------

Hey ihr Boritos,

weil gerade Ferien sind, hier noch ein Kapitel. Wir hoffen, ihr mögt es. Viel spaß beim Lesen und immer schön Voten und Kommentieren. Der süßeste Kommentar bekommt eine Widmung für das nächste Kapitel.

Eure Lea&Jojo

Love Actually (Mitchell Langerak-ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt