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Ein Knurren ging von dem Mann im schwarzen Katzenkostüm aus.

Er drehte sich blitzschnell um und krallte nach ihr. Sie konnte in letzter Sekunde ausweichen, um zu vermeiden dass sich die Krallen tiefer in ihre Stirn bohrten, verlor dabei aber das Gleichgewicht und knallte hart auf den Boden. Dieses Kätzchen war ziemlich furchteinflößend mit seinen präzisen, kontrollierten und starken Angriffen. Er schritt auf sie zu, platzierte seine Füße auf beiden Seiten neben ihrer Hüfte. Sie schluckte kaum merklich. Sie war außer Atem, blutete und hatte keineswegs damit gerechnet, ein zu groß gewordenes Hauskätzchen zu bekämpfen, das definitiv auf Steroiden war. Er holte mit seiner Rechten aus. Zeigte seine Krallen und blickte ihr tief in die Augen. Auch wenn sein Gesicht mit einer engen Maske vermummt war, konnte sie genau spüren, wie sich sein Blick in ihren bohrte.

"Warum bist du hier? Was hast du mit ihm vor?"

Erklang die Tiefe, kräftige Stimme und machte eine kurze Nickbewegung Richtung seiner Schulter. Natürlich meinte er die große gläserne Röhre hinter ihm, die nach Betätigung der vielen Knöpfe und Hebel ein lautes Zischen von sich gegeben hatte.

Während ihr Blut von der Augenbraue tropfte, versuchte sie den Blick nicht von ihm abzuwenden.

Was sollte sie ihm antworten? Sie war definitiv in der unterlegenen Position. Sie öffnete den Mund, dachte kurz nach und schloss ihn daraufhin wieder.

"Die Zeit ist um"

raunte die Mietze. Seine Tatze schnellte auf sie zu, doch sie handelte blitzschnell. Sie musste wohl bloß etwas warm werden. Hätte sie sich gleich etwas gedehnt bevor sie hergekommen ist, hätte sie mit höchster Wahrscheinlichkeit keine sichtbehindernden Kratzer im Gesicht und das Kätzchen würde bereits tief schlummern. Nagut der letzte Gedanke war wohl etwas zu optimistisch.

Sie drehte sich auf die Seite und schob sich mit aller Kraft zwischen den Beinen des großen katzenohrigen Mannes hindurch. Mit einem Satz sprang sie auf, wirbelte einmal um sich selbst und nutze den neu gewonnenen Schwung, um dem Katzenmann mit beiden zu einer großen Faust verschränkten Händen mit voller Wucht auf den Hinterkopf zu schlagen. Der vermummte Mann taumelte vorwärts. Sie nutzte diese Chance und sprang auf ihn zu. Er drehte sich auf dem Absatz zu ihr um und wollte gerade eine sichere Kampfhaltung einnehmen, als sie ihm bereits ihre Faust zwischen die Rippen presste. Er zuckte kurz zusammen, blockte jedoch den nächsten Tritt geschmeidig ab.

Sie ließ nicht ab von ihm. So schnell es ihr möglich war schlug sie immer wieder auf ihn ein. Er konnte keine andere Bewegung ausführen, als in einer defensiven Position einen nach dem anderen ihrer Angriffe zu blocken. Sie holte immer wieder weit aus, erreichte nur nicht sonderlich viel damit.

Die Röhre zischte so vor sich hin, während sie ihren Kampf austrugen. Sie ließ sich in die Hocke fallen und traf ihn diesmal fest in der Magenkuhle. Auch wenn er Schläge solcher Art immer gut wegstecken konnte, war dieser so präzise gesetzt, dass ihm sofort übel wurde. Mit einer geschmeidigen aufwärts Bewegung traf sie ihn mit ihrer Rechten unterm Kinn. Wieder taumelte er rückwärts.

Da hat das überdurchschnittlich starke Kätzchen wohl vorerst ausgemautzt, dachte sie und musste über sich selbst schmunzeln. Zu ihrer Enttäuschung stand die Mietze noch immer. Sie rollte mit den Augen, als er sie erneut im Gesicht traf. Direkt darauf bohrte sich etwas in ihren Unterleib. Völlig entsetzt stieß sie ihn von sich und blickte an sich herunter. Sein ganzer Körper bebte als er kurz davor stand, wieder auf sie zu zuspringen.

"Woah! Time out!"

schrie sie und hob ihre Hände abwehrend vor ihren Körper. Er verharrte mitten in seiner Bewegung.

"Ich wäre dir sehr verbunden, wenn du deine verdammten fetisch Klauen einpacken könntest, denn wie du siehst bin ich nur mit meinen Händen bewaffnet"

fauchte sie.

"Das ist mir egal"

Gab er zurück und setzte sich in Bewegung, als plötzlich eine laute Stimme ertönte.

"Was ist hier los?"

Beide drehten sich blitzschnell zur mechanischen Eingangstür. Ein hochgewachsener, blonder Mann stand im Türrahmen und betrachtete die ganze Situation. Ihr Blick traf den seinen. Beider Augen weiteten sich.

"Du?"

erklangen beide Stimmen, wie im Chor.

Blick hinter die dunkle Seite 2 -Der Weg ins Licht?(Bucky FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt