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Nach diesem Beschluss gingen sie schweigend einige Räume weiter. Ringsum an den Wänden standen Tische mit allerlei Ausrüstung darauf. Es befanden sich bereits mehrere Männer und Frauen in diesem Raum, die sich konzentriert einkleideten. Sie versteckten Messer mit den unterschiedlichsten Klingen in ihrer Kugel- und Stichfesten Klamotten. Nach und nach verließen diese schweigend den Raum wieder, sobald sie ihre Ausrüstung beisammen hatten. Sie blieben im Flur auf dem Gang nebeneinander stehen und warteten auf den Rest.

Barnes und der weibliche Gast bewegten sich gemeinsam auf einen Tisch zu. Synchron machten sie vor dem Tisch halt und taten es den bereits fertigen Soldaten gleich. Barnes achtete jedoch darauf, dass keinerlei Waffen in ihrer Griffnähe lag. Sie schien es kaum zu bemerken, da sie zu beschäftigt war herauszufinden, wie die hautenge Kugelsichere Weste angezogen wird. Während er seine gerade festzog, beäugelte er sie leicht kritisch über ihre Unbeholfenheit. Er wollte tief einatmen doch seine Brust stockte. Die Weste hielt ihn auf. Sie war zu eng. Er versuchte sich zu drehen und die Arme zu heben, doch auch hier war er stark eingeschränkt. Wo war bloß seine Weste, die er noch von Hydra hatte? In der war immer genug Platz gewesen. Seufzend zog er sich die Weste wieder über den Kopf und warf sie auf den Tisch. Ohne zu gehen, war ein ziemliches Risiko, aber mit ihr zu gehen auch.

Er rollte mit den Augen, als er sie aus dem Augenwinkel beobachtete. Er trat nah an sie heran, zog ihr die Weste vom Arm und warf sie ihr behutsam über den Kopf. Daraufhin half er ihr in die Ärmel. Er hatte ihr eine langärmlige Weste rausgesucht. Während er die Weste befestigte sodass sie nicht verrutschen konnte. Sie sah ihn dabei eindringlich an ohne auch nur einen Mucks zu machen. Als er fertig war, murmelte sie ein leises Dankeschön und widmete sich ihren Schuhen. Sie wechselte ihre Sneaker gegen robuste, aber leichte Wanderstiefel.

„Willst du ohne Schutz gehen?"

Fragte sie besorgt, als sie sich wieder aufrichtete. Barnes reagierte nicht darauf, warf ihr fingerfreie Handschuhe, die in Unterarmschienen endeten und warf sich erst eine leichte Jacke über und anschließend legte er ein Schulterholster an, in das er eine Glock 34 steckte. Ohne sie anzusehen öffnete er den Mund, um eine Frage zu stellen.

„Bitte verrate mir eines –

Er fixierte die Glock in dem Holster mit einer kleinen Druckknopfschnalle und wandte sich ihr nun zu.

„wie ist dein Name? Dein richtiger Name..."

Sie zögerte kurz und holte schnell Luft.

„Fiona"

Er prüfte ihre Aussage, indem er ihr tief in die Augen schaute. Es war ihr Name.

„Gut, Fiona. Auch wenn ich es nicht gern zugebe, sind wir hier wirklich auf dich angewiesen und ich hoffe, dass du uns aufrichtig hilfst..."

Sie versuchte seinem Blick stand zu halten. Es war schmerzhaft. Ihr Instinkt sagte sie solle ihn abwenden, doch sie quälte sich den Blickkontakt aufrecht zu erhalten. Sie nickte leicht. Nach wenigen Sekunden drückte er noch den letzten Knopf an seinen fingerfreien Handschuhen fest. Ihr Blick schnellte kurzzeitig zu ihren Füßen. Anschließend streckte sie ihre Hand nach dem letzten und einzigen Messer auf dem Tisch, um es einzustecken, doch Barnes war schneller. Er schnappte es ihr einfach unter den Fingern weg und steckte es in die Halterung an seinem Gürtel. Dabei hielt sie inne und zuckte leicht mit den Fingern. Er wollte nicht, dass sie bewaffnet war. Verständlich.

Sie sahen sich kurz an, dann verließen sie den Raum und stellten sich zu den anderen in den Flur. Der König und der Captain hielten eine kurze Ansprach, bei der sie den Plan inklusive Ablenkungsmanöver erläuterten. Bei Beendigung der Rede, machten sich alle auf den Weg den Flur entlang . Völlig auf die Mission bedacht folgte Barnes den anderen, als er plötzlich zur Seite gedrängt wurde. Er wusste nicht, wie ihm geschah, als er mit dem Rücken an die Wand in einem angrenzenden Flur gedrückt wurde. Vor ihm stand Fiona und sah ihn eindringlich an. Sie hatte ihr Finger in seiner Jacke in einem festen Griff vergraben. Als sie sprechen wollte brach ihre Stimme weg. Sie schluckte und versuchte erneut.

„Ich... ich habe ein ungutes Gefühl, dass das hier nicht gut ausgeht, weshalb ich möchte, dass du weißt, dass ich es versucht habe... Ich habe versucht mit der ganzen Sache abzuschließen, aber es ging nicht. Ich habe dich nicht vergessen können... Ich hätte nicht gedacht, dass sie mich- Ich wollte nicht- Ich..."

Er flüsterte ihren Namen. Sie schaute auf den Boden, woraufhin er seine Stirn auf ihre legte. Er legte einen Arm um ihre Taille und nahm ihr Gesicht in die andere. Mit einem Mal schnellte sie vor und legte ihre Lippen behutsam auf seine. Er ließ es zu, zögerte kurz und erwiderte den Kuss ruhig. Sie zogen sich fester aneinander. Sie legte ihre Hand behutsam auf seine Wange. Wie sie das vermisst hatten. Er wollte dies bereits, als er sie das erste Mal in dem kleinen Zimmerchen vor wenigen Tagen nach so langer Zeit erblickt hatte. Er wollte nicht wieder von ihr ablassen, doch warum musste es unter diesen Umständen sein? Es vergingen einige Sekunden bis sie sich zaghaft voneinander lösten. Ihr Blick schnellte erneut zu ihren Füßen, zu seinen, dann wieder zu ihm und schaute in sein liebevolles Gesicht. Er strich ihr noch einmal über das Gesicht bevor sie sich schleunigst wieder der Gruppe anschlossen... 

Blick hinter die dunkle Seite 2 -Der Weg ins Licht?(Bucky FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt