Kapitel 19

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10. Tag

"Achtung, links!" rief ich, als ich Steve beim laufen einholte.

Er grinste mich an. "Sam hasst es, wenn ich das sage."

"Ich weiß." Antwortete ich und kicherte vor mich hin.

Ich konnte nun so schnell wie Steve laufen, manchmal sogar etwas schneller. Wahrscheinlich würde ich jetzt super Noten in Sport bekommen, aber darüber konnte ich mich ja wirklich nicht beschweren.

Ich musste meiner Familie und Jazz bald erzählen, was nun wirklich los war. Tony meinte, ich sollte es am besten am ende der Woche oder irgendwann nächste Woche sagen. Vielleicht sollte ich vorerst aber noch verschweigen, dass ich in Wirklichkeit zwei Wochen bei den Avengers gelebt hatte. Mom würde nicht sehr erfreut sein. Ich fragte mich überhaupt, wie sie alle reagieren würden. Tony hatte aber auch gemeint, dass ich ab nächster Woche jeden Abend nach der Schule zum Training kommen sollte.

Ich schüttelte den Kopf und konzentrierte mich wieder auf die Strecke. Die letzten hundert Meter sollte ich sprinten, also holte ich aus und lief so schnell es ging. Keuchend blieb ich dann neben Steve stehen.

Ich konnte es gar nicht fassen, aber ich fing wirklich an, Laufen zu mögen. Es gab mir ein Gefühl von Freiheit. Früher empfand ich es einfach nur als nervig und anstrengend, doch jetzt fühlte es sich einfach toll an. Ich mochte es, wie der Wind bei der hohen Schnelligkeit durch meine Haare wehte, wie alle Bäume vorbei rasten und wie ich mich vor allem frei und irgendwie unbesiegbar fühlte. Als könnte ich alles erreichen.

"Gut gemacht." Lobte mich Steve. "Schaffst du es noch, den Weg zurück zu joggen?"

"Sicher, du etwa nicht mehr?" Ich grinste ihn frech an.

"Doch, wollte nur sicher gehen, dass du nicht umkippst." Meinte er und schon liefen wir los.

11. Tag

"Lucy, konzentrier dich auf- okay, was soll's." Sagte Natasha seufzend als mich Clint nun zum dritten Mal im Schwitzkasten hatte.

Es stand nun 17 zu 5 für Clint. Er meinte zwar, dass die meisten Agenten längst nicht so gut trainiert waren wie er, dass ich aber trotzdem ein wenig üben sollte, für den Fall. Denn gegen mittelmäßige oder "normale" Agenten, konnte ich mich problemlos wehren. Erst wenn ich meine Kräfte bei Clint nicht benutzen durfte, wurde es schwieriger. Viel schwieriger.

Ich fluchte und Clint ließ mich los.
"Du musst dich besser konzentrieren. Achte genau auf die Bewegungen des Gegners. Du darfst dich nicht ablenken lassen und musst vor allem schnell sein." Erklärte er mir zum gefühlten hundertsten Mal.

"Ich weiß, ich weiß. Also gut, noch ein Mal."

Ich stellte mich in Kampfposition und wartete. Schließlich attackierte mich Clint. Ich wich rechtzeitig aus und rammte mein Ellenbogen in seinen Rücken.

Würden wir nicht diese tollen Schutzausrüstungen tragen, hätte ich mich das nie getraut. Außerdem hatte mir Clint oft genug versichert, dass ich ihm nicht richtig wehtun konnte.

Er drehte sich Ruckartig um und warf mich mit einem Schlag zu Boden. Als er mir noch einen Tritt in den Bauch verpassen wollte, rollte ich mich zur Seite und sprang auf. Wir schlugen für eine Zeit lang aufeinander ein, bis Clint es doch wieder schaffte, mich zu Boden zu bringen und sich auf mich zu setzten.

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