Kapitel 3

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Es war früh am morgen, als mich jemand unsanft weckte. Verschlafen öffnete ich meine Augen und blinzelte dem Licht entgegen. Etwas später erkannte ich den kleinen Jungen vor mir. Zuerst wusste ich nicht wo ich war. Immerhin bin ich an mein super Bett gewöhnt und mein Rücken schmerzte höllisch. Außerdem würde es bei uns im Schlafzimmer nie so hell sein! Langsam konnte ich wieder alles scharf sehen. Der kleine Junge vor mir war hundert pro nicht mein Sohn! Und im nächsten Moment merkte ich was los war.

"Bist du ein Penner?"
"Hä?", antwortete ich verschlafen. Der Junge legte seinen Kopf schief und hielt den Teddy in seiner Hand noch ein kleines Stück fester.

"Daddy sagt immer, wenn Leute auf dem Boden schlafen, dann sind sie Penner.", flüsterte er und fing an auf seiner Unterlippe zu kauen. Jetzt verstand ich auch warum mein Rücken so weh tat! Ich lag nicht mehr auf dem Sofa, nein, ich lag auf den königlichen Fliesen. Und wahrscheinlich bin ich mitten in der Nacht wohl auf meinem Arsch gelandet, anstatt auf dem Bauch! Sehr elegant.

"Noah, bist du schon wach?"
"Daddy, da liegt ein Penner in unseren Zimmer!" Zayn schaute den Jungen an, drehte sich dann aber zu mir. Er überlegte kurz und atmete dann erst einmal tief ein und aus, bevor er auf uns zu kam.

"Noah, das ist dein... naja 'Onkel' Harry." Ich schaute Zayn erstaunt an. Onkel!? Auch der kleine schien verwundert zu sein. Ich tauschte mit Zayn einen Blick. Er zuckte mit den Schultern.

"Du siehst fertig aus. Wenn du duschen willst, da hinten ist das Gästebad. Aber bitte nimm das mit der blauen Tür! Perrie ist gerade in unseren Bad.", meinte er und betonte den letzten Satz extra. Er hatte etwas Panik in den Augen.

"Keine Sorge, Zayn! Ich will deine Frau nicht ausspannen!", grinste ich. Zayn warf mir den 'Warnblick' zu. Er stand auf und nahm seinen Sohn an die Hand. Zusammen verschwanden sie in einen anderen Raum. Langsam stand ich auf und taumelte ins Bad. Es war komisch. Ich hatte mit meinen Sachen geschlafen. Arg. Schnell kramte ich mein Handy aus der Hosentasche und schrieb Paul eine SMS.

AN PAUL
Hey, hab bei Zayn übernachtete, kannst du mir bitte meine Reisetasche vorbeibringen? Fahr einfach zu der Adresse die du heraus gefunden hast. -Harry.

Paul antwortete mit einen einfach ok, bis gleich. Also konnte ich ganz in Ruhe duschen. Mir einem frischen Gefühl setzte ich mich zu Zayn in die Küche. Sie war groß und in einen amerikanischen Style. Zayns Bad war schon in so einen Küstenflair. Er hatte schon immer die Welt geliebt und nun hatte er sein Haus zu einer kleinen Sammlung an Erinnerungen an die verschiedenen Ländern eingerichtet.

"Willst du Kaffee, Tee oder ein Saft?", fragte er und schaute mich fragend an.
"Ich nehme einen Kaffee.", versuchte ich das Thema 'Comeback' etwas aufzuschieben. Er nickte und drehte sich zu der kleinen, roten Maschine um die braune Flüssigkeit in eine Tasse zu füllen. Aber ich konnte diesem Thema nicht ewig ausweichen und versuchte nun darauf aufzuspielen.

"Du, Zayn? Sag mal, hast du bevor du gegangen bist, oder auch danach, noch was über die anderen gehört wo die jetzt sein könnten?", fragte ich vorsichtig. Er überlegte kurz, antwortete mir aber nicht, als er zu einen kleinen Regal lief. Er kramte in einer kleiner Kiste rum und holte eine Karten raus. Ein weißer Schneemann war vorne drauf. Er reichte sie mir.

"Ich hoffe das kann dir helfen.", meinte er mit einen Lächeln. Ich runzelte verwirrt die Stirn, strich mir die Haare aus dem Gesicht und fing an zu lesen.

'HEY ZAYN!
Ich weiß, es sind bereits vier Jahre vergangen, aber da ich gerade einen Kumpel in Spanien besucht habe und eine Visitenkarte von dir gefunden habe, hab ich gedacht, dass ich dir doch mal schreiben könnte. (Oh man, langer Satz!) Weißt du, es ist echt toll hier! Ich hab mit El eine supertolle Wohnung gefunden, und auch schon einen brandneuen Job! Ach ja, ich quatsch dich hier gerade zu Weihnachten voll! Sorry, ich hoffe du hast ein tollen Fest und das hoofffeee ich auch für die anderen. Apropos! Hast du mal wieder was von denen gehört? Ich nicht! Also ich will dich jetzt echt nicht nerven und wünsche die einfach tolle Weihnachten und ein frohes neues Jahr.
Deine Eleanor und Louis.'

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