29

1.6K 77 4
                                    

Mia POV

"Miranda? Wir sind da.", weckte mich Maxon  mit seiner tiefen Stimme aus meinem kurzen Schlaf. Ich öffnete meine Augen und wollte ihn gerade fragen, woher er überhaupt wusste wo ich wohne, denn ich konnte mich nicht erinnern es ihm gesagt zu haben, als ich sah, dass er mich garnicht zu mir nach Hause gebracht hatte. "Ähm Maxon? Hier wohne ich nicht..." Er lachte und schnallte sich ab. "Natürlich ist es das nicht. Es ist mein zu Hause.", erklärte er mir belustigt. "Okayy. Aber du sagtest doch, dass du mich nach Hause fahren würdest." - "Ja ganz genau. Ich sagte: Komm mit ich fahr dich nach Hause." War das gerade wirklich sein Ernst? "Ich dachte du fährst mich zu mir nach Hause." - "Tja falsch gedacht. Komm mit." Er stieg aus dem Auto aus und lief auf die große vornehme Villa zu die vor uns stand. Um nicht alleine in seinem Auto sitzen zu müssen ging ich auf seine Forderung ein und lief ihm hinterher.

Durch einen Finger-Scanner ließ sich die Tür öffnen. Es sah richtig spionenmäßig aus, wie der Display Maxon's Fingerabdruck scannte. Die Tür öffnete sich und wir gingen ins Haus, das wie ich feststellen konnte, von innen genauso schön aussah wie von außen.

"Wieso sind alle die ich hier kenne reich?!" anscheinend hatte ich diese Frage laut gestellt und nicht nur in meinen Gedanken, denn Maxon beantwortete mir diese Frage. "Weil du hier in einer Gegend wohnst in der die Leute nicht gerade wenig Geld haben und du auf eine private Schule für reiche Kids gehst." Ich nickte verstehend und ging mit ihm eine Treppe hoch in das nächste Stockwerk.

"Was willst du machen?", fragte mich Maxon als er sich gerade auf sein Bett setzte, während ich noch sein riesiges Zimmer bestaunte.  Mein Zimmer war zwar auch riesig, aber das von ihm war noch größer wie meines. "Sag du es mir. Du bist doch hier her gefahren. Wieso eigentlich?", wollte ich von ihm wissen. Er zuckte gleichgültig mit den Achseln. "Keine Ahnung. Blau machen ist anscheinend meine Lieblingsbeschäftigung.", stellte er etwas abwesend fest.

"Okay. Also zusammenfassend: Du hast mich unter einem falschen Vorwand zu dir nach Hause gebracht, um dich vor deiner Nachhilfestunde zu drücken, obwohl dir klar sein müsste, dass du diese Nachhilfestunden dringend nötig hast und wir diese Nachhilfe überall abhalten könnten?", fragte ich nach, während ich sein Zimmer  weiter inspizierte, wobei sein Blick jede meiner Bewegungen verfolgte "Also erstens war das kein 'falscher Vorwand'. Du hast mich lediglich falsch verstanden. Zweitens hattest du den Vorschlag gebracht, da du keine Lust mehr auf Lernen hattest. Und drittens ist das eine verdammt gute Idee Miranda." Ich schaute ihn verwirrt an. Was für eine Idee? Oh nein! Wieso könnte ich nicht ein mal meine Klappe halten. Er fuhr fort,wahrscheinlich weil er dachte, dass ich es nicht ganz verstand. "Wir können diese Nachhilfestunde wirklich überall abhalten. Sogar hier."

Okay meine Befürchtung hat sich realisiert. Er hat verstanden was ich ihm unabsichtlich mitgeteilt hatte. Ich freute mich ja wirklich, dass er jetzt so nett zu mir war, aber manchmal wünschte ich wirklich er hätte noch die selbe Abneigung gegen mich wie bei unserer ersten Begegnung.

"Worauf willst du hinaus?" fragte ich ihn, obwohl ich ganz genau wusste was er wollte. Er grinste wie jemand der gerade etwas Schlimmes angestellt hatte. "Die Schule ist nun wirklich kein guter Ort um eine angemessene Lernatmosphäre zu schaffen, findest du nicht auch? Lass uns doch einfach hier lernen.", schlug er vor. "Ist das dein Ernst? Die Schule ist DER ORT zum lernen, das tut man da doch. Mr Dawson würde das sowieso nie erlauben.", versuchte ich ihm diesen Gedanken auszuschlagen. "Aber wenn DU ihm das vorschlagen würdest, hätte er garantiert nichts dagegen." - "Wieso sollte ich ihn darum bitten? Vielleicht will ich dir gar keine Nachhilfestunden geben und erst recht nicht bei dir zu Hause." Das war die Wahrheit. Er mochte ja manchmal ganz nett sein, aber ich hatte echt keine Lust jeden Nachmittag bei ihm zu Hause zu hocken. "Selbstverständlich willst du das. Und du sagtest eben selbst, dass ich diese Nachhilfe bräuchte.", versicherte er mir, als wäre es das normalste der Welt. "Es gibt Mädchen, die würden alles dafür tun um an deiner Stelle zu sein." Ich musste lachen. Als würde das irgendjemand freiwillig tun. "Leider gehöre ich nicht zu den Wenigen, die gerne in deiner Gesellschaft sind."
Ich inspizierte immer noch sein Zimmer und war gerade an einem Regal angelangt, das voller Bücher war. Ich musste zugeben, dass es wirklich tolle Bücher waren. Ich hätte nicht gedacht, dass er sich für literarische Bücher oder sogar Romane interessieren würde. "Woow, das sind echt tolle Bücher. Hast du die alle gelesen.?", fragte ich ihn und kam aus dem Staunen garnicht mehr so richtig raus. Auf einmal stand er ganz nah hinter mir. "Ich leihe sie dir alle aus, wenn wir hier unsere Nachhilfestunden abhalten." Sein Geruch, wie seine ganze Präsenz umhüllten mich und ich schaffte es kaum einen klaren Gedanken zu fassen. Aber dann kam mir eine Idee. "Okay.", antwortete ich und drehte mich zu ihm um. Er schien sichtlich überrascht zu sein, dass ich einwilligte. "Aber.." fing ich an und damit senkten sich seine Schultern wieder und er stöhnte auf. "Was aber?" Ich grinste. "Aber sobald ich diese Bücher.." ich deutete hinter mich auf das Regal "..fertig gelesen habe, platzt der Deal. Das heißt, dass wir nur so lange die Nachhilfestunden hier verbringen, bis ich die Bücher fertig habe. Danach gehen wir zurück in die Schule."

Nach unserer Abmachung bemerkten wir, dass es schon halb vier war. "Soll ich dich nach Hause fahren?", fragte er mich, als wir die Treppen runter liefen. "Du meinst zu MIR nach Hause?", fragte ich zur Sicherheit nochmal nach. "Ja zu dir." versicherte er mir.
 

Ich nannte ihm meine Adresse und wir fuhren los. Ungefähr 10 Meter vor meinem Haus blieb er stehen. "Wieso bleibst du stehen?", fragte ich etwas verwirrt. "Ich glaube nicht, dass dein Bruder es so toll fände, wenn ich dich nach Hause bringe.", erklärte er und kratzte sich verlegen im Nacken. "Wieso?" - "Weil wir uns nicht gerade gut verstehen." Ich wollte nachhaken, aber er unterbrach mich, noch bevor ich den Mund aufmachen konnte. "Ich erzähls' dir ein anderes mal." Ich nickte und bedankte mich, dafür dass er mich heim gefahren hatte. Worauf hin er erwiderte:"Immer wieder gerne, Miranda."







Mein Bruder und IchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt