Mein Bruder und Ich

große Neuigkeiten

Hey, ich bin Mia. Ich lebe mit meiner Mum in Florida und habe ein sehr spezielles Leben, wenn man das so nennen kann. Ich habe eine Art Gabe (so nennt es meine Mutter), ich aber glaube, dass ich einfach nur ein ziemlich gutes Gedächtnis habe. Das heißt alles was jemals passiert ist hat sich in meinem Kopf eingespeichert und nie wieder verlassen, ich muss nur danach suchen und schon finde ich es wieder so wie bei einem Computer. Bloß kann ich keine meiner Erinnerungen löschen, auch wenn ich es wollen würde. Manchmal ist es ziemlich praktisch, da ich noch nie für die Schule lernen musste und mich an schöne Dinge zurrückerinnern kann, aber genauso gut eben auch an schlimme Dinge. Wie zum Beispiel der Tag an dem man mir sagte, dass ich meinen Dad nie wieder sehen werde. Eine ganze Zeit lang hatte ich schreckliche Alpträume, doch die sind jetzt zum Glück weg.

Meine Mum kommt mit all dem nicht ganz so gut klar. Sie schleppt mich jede Woche zu einem Psychologen, mit dem ich über meine "Probleme" reden soll. Sie glaubt ich würde irgend etwas unterdrücken, oder erzähle ihr zu wenig, dabei gibt es einfach nicht besonders spannende Ereignisse in meinem Leben von denen ich ihr berichten könnte.

Aber zum Glück hat sie ein neues Hobby und lässt mich öfters in Ruhe. Ihr Hobby ist nur etwas seltsam, denn sie liebt es mit Männern Schluss zu machen. Sie tut es wahrscheinlic, um den Schmerz bei der Erinnerung ab meinen Dad zu vergessen. Es ist in meinen Augen nicht gerade die beste Methode, aber wenn es sie glücklich macht ist das okay.

,,Mia", ruft meine Mum aus der Küche. ,,Frühstück ist fertig!" Okay das klingt ein bisschen zu fröhlich für meine Mum. Was ist da bloß wieder los?!

Ich laufe ganz ganz langsam in die Küch, in der meine Mum am Tisch sitzt und lacht. Warte! Da sitzt noch jemand. Ein Mann. Das ist doch der Typ mit dem sie zusammen ist. Ich setzte mich einfach mal hin und tat so als wäre diese Situation völlig alltäglich und trank einen Schluck Orangensaft. Achso ich sollte vielleicht mal was sagen ,,Guten Morgen Mum und..?", ich schaute den Kerl fragend an, der mir nur seine Hand hinhielt und ,, Hey Mia, ich bin David, der Freund deiner Mutter, schön dich endlich mal kennen zu lernen.", sagte ich nehme seine Hand und lächle ihn wie ein kleines Mädchen an. Meine Mum grinste verliebt, nahm Davids Hand und sagte:,, Mia mein Schatz, wir müssen dir etwas sagen." Nein. Das letzte mal als sie mir etwas sagen musste und mich Schatz nannte war meine Katze gestorben. ..Scheiße, was ist wenn sie schwanger ist?!

,,Wir werden zu David ziehen. Das wird sicher ganz toll. Er  hat ein großes Haus in Palm Beach direkt am Strand, es wird dir sicher gefallen.", entfuhr es ihr.
Ich freue mich ja echt für die Beiden, aber ein Umzug? Wieso wollten die denn jetzt schon zusammen ziehen? Ich wäre total weit weg von meinen Freunden außerdem bin ich doch Cheerleaderin und müsste mein Team im Stich lassen. Aber auf der anderen Seite wäre es bestimmt super schön, ich könnte ganz neu anfangen. Keine Vorurteile. Neue Gegenden. Ich hatte meine Heimatstadt so gut wie noch nie verlassen. Und ich liebe das Meer. Ich war zwar erst ein mal dort, aber dieses eine mal war fantastisch. ,, Ich freue mich für euch. Es ist bestimmt ganz schön dort. Ich werde nur meine Freunde und das Team vermissen.." Mit so einer Antwort hatten die beiden wohl nicht gerechnet, denn sie sahen mich mit einem schockiertem und fassungslosem Blick an. ,,Wow, das ist jetzt ziemlich unerwartet, aber jetzt wo ich weiß, dass du nichts dagegen hast, bin ich noch glücklicher.", fängt meine Mum an zu plappern. Aufeinmal klatscht David in die Hände und sagt voller Euphorie:,, Jetzt wo wir alles geklärt hätten, würde ich sagen, dass wir alles zusammen packen, damit wir in vier Tagen fertig für den Umzug sind." Was vier Tage?! Wie soll ich es schaffen in vier Tagen meine ganzen Sachen zu packen und mich von meinen Freunden zu verabschieden. Als hätte meine Mutter meine Gedanken gelesen, beantwortete sie mir meine Frage ,, Wir haben dich schon von der Schule abgemeldet. Deine Freunde kannst du später anrufen und deine Sachen packst du sowieso schneller als ich, außerdem hast du jetzt zwei Wochen Ferien eine hier und eine in deinem neuen zu Hause. Genug Zeit zum Ein- und Auspacken."

Das war mal eine Ansage. Die nächsten drei Tage vergingen super schnell in denen ich nur mit packen beschäftigt war und jetzt war es so weit: der letzte Tag in meinem zu Hause. Der Ort an dem ich aufgewachsen bin. An dem ich so viele Sachen erlebt habe. Ich werde ihn verlassen, für das Glück meiner Mutter. Das hoffte ich zumindest. Wen dieser Typ wieder ein Griffnins Klo war, dann.. Keine Ahnung was dann passiert, aber etwas positives garantiert nicht.