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Jackson

"Und damit wir in Zukunft klar kommen, werde ich dir ein paar Sachen über mich erzählen, ja?" Der Typ, dessen Namen ich nicht kannte, nennen wir ihn doch einfach Wichser, wich ein Stück zurück. "Ey Mann, ich will echt kein Stress, al-" Ich schnitt ihm das Wort ab.  "Ich mag es nicht, wenn man mich unterbricht." Ich schlug dem Jungen in den Magen, woraufhin er versuchte keine Miene zu verziehen. Versucht da jemand nicht wie ein Weichei rüber zu kommen?

"Ich kann es nicht leiden, wenn sich jemand lustig über mich macht." Damit schlug ich ihm auf die Nase, was ihm vor Schmerz ein Stöhnen entlockte. Ich konnte mich nur schwer zurück halten, ihm nicht gleich an die Kehle zu springen.

"Und ich hasse es, wenn sich jemand an meiner Schwester vergreift." Gerade wollte ich ausholen, um ihm die Scheiß Nase entgültig zu brechen, als mich ein Schreien stoppte. "Jacks hör auf!" Ich wirbelte herum und sah in Mia's verstörtes Gesicht. "Was verstehst du unter: Mach die Tür hinter dir  zu nicht?!" Ich wollte sie nicht anschreien. Wirklich nicht, aber in diesem Moment war ich so wütend, dass ich mein Temperament nicht zügeln konnte. "Also eigentlich sagtest du ja 'Mach die Tür zu.'." -  "Das ist nicht der Moment für deine Klugscheißerei." Sie sah mich empört an. "Entschulige bitte, dass ich Wert darauf lege, was du gesagt hast." Woow. Kein Grund gleich aufbrausend zu werden. Wäre sie wirklich meine Schwester, würden wir die temperamentvolle Art gemeinsam haben und jeder würde sowas sagen wie. "hmm haben sie das jetzt von ihrer Mutter, oder ihrem Vater geerbt?".

"Junge Lady, darf ich dich darauf aufmerksam machen, dass du dich nicht in die Angelegenheiten deines Bruders einzumischen hast?" Sie lachte ironisch auf. Sie sah so aus, als würde sie mir am liebsten an die Kehle springen. Aber das fand ich nicht einmal schlimm. Ich war so froh, dass sie endlich ein bisschen Charakter entwickelte und nicht immer nur nickte und 'ja' sagte. "Darf dich die junge Lady daran erinnern, dass du nicht nur einen Haufen Ärger von der Schule, sondern auch von unseren Eltern bekommst, wenn die das mitbekommen?" Ich stöhnte genervt auf und warf meinen Kopf in den Nacken. "Du weißt ganz genau, dass ich Recht habe... Außerdem denke ich, dass der Junge genug hat." Sie deutete auf den Wichser hinter mir, der sich seine blutende Nase hielt und so aussah, als müsste er sich gleich übergeben. "Und jetzt komm mit, oder ich hau dir meine Krücken um die Ohren." Ich hatte gar nicht gemerkt, dass sie sich ihre Krücken geholt hatte. "Ich komme mit, aber nur weil mich die Anwesenheit dieser ganzen Gaffer wahnsinnig macht." Ich funkelte die Schüler die sich die ganze Show hier ansahen an.
Mia sah mich mit einem wütenden und tadelndem Blick an der wahrscheinlich so viel meinte, wie: Sei nicht so gemein und beweg deinen Arsch hier raus.

Auf ein mal war meine Wut wie weggeblasen und ich musste anfangen zu lachen. Sie sah einfach zu süß aus, wenn sie sich aufregte, mit ihrem roten Kopf und wenn sie ihren Fuß auf den Boden stampfte, als könnte sie damit die Wut in ihrem Körper los werden.  "Lachst du mich gerade aus?" Ich nickte nur, denn vor lauter Lachen bekam ich kein Wort heraus. "Das reicht! Ich mach dich fertig. Ich-" Bevor das kleine Monsterchen noch mehr sagen konnte, nahm ich ihr die Krücken ab, mit denen sie mich schlagen wollte, warf sie (Mia) über meine Schulter und schnappte mir im Rausgehen noch ihren Rucksack. Sie schlug auf meinen Rücken ein und versuchte sich gleichzeitig zu wehren. "Du Idiot. Lass mich runter. Ich mach dich fertig." Ich lachte nur und lief mit ihr weiter zur Mensa, in der die Jungs schon auf uns warteten. (Eigentlich wollte ich Mia nur kurz abholen.)

Erst in der Mensa lies ich das kleine Monsterchen herunter und setzte mich selbst neben sie. Die Jungs warfen mir fragende Blicke zu, aber ich schüttelte nur grinsend den Kopf. Mia starrte wütend auf ihre Hände in ihrem Schoß. "Ist alles okay, Mia?" Nick sah sie besorgt an. War ja klar. Wenn Jackson böse ist, kommt Nick und macht alles wieder gut. Sie hob ihren Kopf und ihre Augen funktelten genauso wie meine, wenn ich wütend war. "Ja, alles bestens.", presste sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Sie lies ihren Blick über die andren fahren, die sie alle erschrocken anstarrten, als sie an Harry hängen blieb und ihr Blick von mordlustig-wütend zu geschockt-besorgt wandelte. Oh ja, das mit dem Blicke interpretieren habe ich drauf. "Was ist denn mit dir passiert?" Harry sah zu mir und dann wieder zu Mia. "Ich habe Scheiße gebaut und musste die Konsequenzen tragen."  Harry und ich hatten noch eine Rechnung offen. Er hatte sich einen Scherz daraus gemacht, dass meine Schwester ihr Gedächtnis verloren hatte und das ging wirklich zu weit. Ich wusste dass wir Bad-Boys sind. Und wir verhalten uns nicht einfach nur so gemein. Nein. Wir sind so zu sagen dazu veranlagt abgrundtief gemein zu sein. Es ist unsere Passion, unser Schicksal unsere Bestimmung so zu fühlen, zu handeln, so zu sein. Ohne Gewissensbisse, oder Reue.  Aber man schießt nicht auf die eigenen Leute.

Aber weil Harry mir gesagt hat, dass er seine Aktion selbst scheiße fand und versteht, dass er eine Strafe braucht, habe ich ihm nur ein blaues Auge verpasst.

Es klingelte zur nächsten Stunde/Pausenende und Mia sprang wie von der Tarantel gestochen auf und verschwand aus der Mensa.

Mein Bruder und IchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt