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Jackson

Wir gingen wieder ins Zimmer, damit Taylor sich von Mia verabschieden konnte. „Ich muss jetzt leider los, Sweetheart." Mia sah irgendwie enttäuscht aus. „Jetzt schon?" Er nickte und kam zu ihr ans Bett. „Ja leider.. Versprich' mir, dass du auf dich aufpasst, ja?" Sie nickte und nahm seine Hand in ihre kleinen Hände. „Werde ich dich wieder sehen?" Sie blickte ihn hoffnungsvoll an und bei diesem Blick könnte wohl keiner nein sagen. In diesem Moment, sah sie so zerbrechlich aus, dass sie nur wegen einem Wort kaputt gehen könnte. „Ja bestimmt." - „Und wann?" Taylor zuckte mit den Schultern. „Spätestens wenn du verheiratet bist, mit einem Mann den du über alles liebst und ihr Kinder habt, die genauso wunderschön und klug sind, wie du es bist. Du bist etwas ganz Besonderes. Merk' dir das." Er stand auf. Mia flüsterte ganz leise:„Vergiss' mich nicht.." Was für eine Ironie. Sie selbst hatte ihn ungewollt vergessen, wollte aber nicht, dass er sie vergessen würde... Dann gab er ihr einen Kuss auf die Stirn, flüsterte in der selben Lautstärke "Ich könnte dich niemals vergessen, Miranda" und ging. Er nickte mir im Vorbeigehen kurz zu und ich konnte die Tränen in seinen Augen sehen. Er drückte den Türknauf nach unten und flüsterte „Ich liebe dich..." jedoch so leise, dass Mia es nicht hören konnte.

Ich hatte einfach schon wieder dagestanden und die beiden beobachtet, anstatt ihnen ihre Privatsphäre zu lassen. Was stimmte nur nicht mit mir?

Nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte und endgültig weg war, sah mich Mia mit großen Augen an. „War das mein Freund?" Ich schüttelte den Kopf. „Nein, nur ein Freund. Er musste aber leider gehen. Er hat viel um die Ohren und so.." Sie sah bedrückt aus. „Er kam mir so vertraut vor.  Als würde ich ihn kennen. Aber ich konnte mich einfach nicht erinnern.." Ich nickte nur. Sie war so aufgelöst und verzweifelt. Es machte mich fertig ihr nicht helfen zu können... "Eigentlich schade.. Er wäre ein ziemlich heißer fester Freund gewesen." Ich schüttelte über diesem Kommentar belustigt den Kopf und setzte mich wieder in meinen Sessel zurück. Wenigstens hatte sie ihren Sinn für Humor nicht verloren...

Wir grübelten beide über verschiedene Dinge. Worüber sie sich ihren hübschen Kopf zerbrach wusste ich nicht, ich kann ja schließlich keine Gedanken lesen. Ich dachte aber über diesen Taylor nach. Er war nicht so wie ich ihn mir vorgestellt hatte. Und er hörte sich auch nicht im Geringsten so an, wie der verrückte Typ damals am Handy. Wieso verließ er Mia überhaupt? Und waren die beiden ein heimliches Liebespaar gewesen, von dem ich nichts wusste?

Es war komisch zuzusehen, wie Mia's wahrscheinlich erste große Liebe sie verließ und sie es nicht einmal wusste. Egal was dieser Taylor angestellt haben musste. Er hatte mich beeindruckt mit dem was er getan hat. Vielleicht konnten sich Menschen wirklich ändern, oder er hatte nur so getan, als wäre er ganz okay...

Ich wüsste nicht, ob ich so stark sein könnte, die einzige Person, die mir etwas bedeutet aufzugeben. Ich meine erst ist er für Mia aus einer Gang ausgestiegen und setzte damit sein Leben auf's Spiel, nur damit sie in Sicherheit war und jetzt war er so selbstlos und verließ sie, damit sie sich ein neues Leben ohne ihn aufbauen konnte. Ein Leben in dem sie nicht einmal weiß wer er ist?...

„Wir sind wieder da.", verkündete David fröhlich, als er die Tür aufdrückte. So wie die beiden grinsten, hatten sie hundert pro mehr gemacht, als nur Klamotten zu holen... David hatte eine große, vollbepackte Tasche in einer Hand, in der wohl Mia's Klamotten waren und setzte sie vor ihrem Bett ab. „Hier sind ein paar bequeme Klamotten drinnen und ein paar deiner Lieblingsbücher.". Mia bedankte sich bei den beiden und dann wurde es wieder still.

Keine zwei Minuten später wurde die Tür wieder geöffnet und eine total gehetzte und übermüdete Krankenschwester kam zum Vorschein. „Die Besuchszeit ist jetzt leider vorbei. Ihre Tochter braucht bei ihrer Erschöpfung nämlich ziemlich viel Ruhe.", erklärte uns die kleine Blondine in dem weißen, ihr viel zu großen Kittel.

Mein Bruder und IchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt