39》Zusammenbruch

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-Jihyo's POV-

In mir zog sich alles zusammen, als ich das Krankenzimmer betreten hatte und sah, wie Hana bewusstlos in dem Krankenhausbett lag. Augenblicklich spürte ich, wie ich mich und meine Emotionen wieder hinter einem Tor der Angst versteckte.

Meine sonst so hyperaktive und fröhliche beste Freundin… Sie hatte überall Schürfwunden an ihren Armen und sogar in ihrem Gesicht. Sie sah so friedlich aus,  während sie schlief und dennoch so zerbrechlich.

Um ihr rechtes Bein befand sich ein dicker Gips und sie wurde künstlich beatmet und hing am Tropf, da sie noch immer nicht aufgewacht war. Sehun saß neben ihrem Bett auf einem Stuhl und hielt ihre Hand fest umgriffen. Er sah fertig aus und seine Augenringe deuteten daraufhin, dass er geweint hatte.

"Wie geht es ihr?" Er schaute hoch zu mir und so wie er mich ansah, hatte er noch nicht einmal mitbekommen, wie ich das Zimmer betreten hatte.
"Die Ärzte sagen, dass sie riesiges Glück gehabt hat und einen guten Schutzengel. Sie haben sie für heute Nacht noch ins künstliche Koma versetzt, damit sie die Schmerzen nicht spürt. Zwei ihrer Rippen sind gebrochen und ihr Bein." Still schweigend ging ich zu Hana und strich ihr vorsichtig eine Strähne hinters Ohr.

Einen Schutzengel...
Hast du etwa über sie gewacht?

Ich spürte wie mein Körper anfing zu zittern und schloss meine Augen, als ich die Tränen spürte, die sich ihren Weg zu meinen Augen bahnten.

Es war wie damals.

M

eine Lungen schnürten sich zu. Mein Atmen wurde unregelmäßiger, während  meine Sicht immer unklarer wurde.

Beruhig dich.
Beruhig dich!

Mein Körper hörte nicht auf zu beben und selbst als ich begann, mich selbst zu kneifen, konnte ich mich nicht beruhigen. Stattdessen ließ ich mich geschwächt auf den Stuhl gegenüber von Sehun fallen.Ich sah Hana an.

Wieder war es ein Autounfall gewesen.

Immer tiefer bohrte ich meine Nägel in meinen Unterarm, so dass Sehun es nicht merken konnte. In mir machte sich die Ruhe breit und mein Zittern lies nach.  Dennoch ließ ich meinen Arm nicht los.

"Wie kann man nur so gefühllos sein.”
Sehun sah mich so missbilligend an, dass sein Blick sogar schon verachtend aussah. Ich erwiderte nichts darauf, er hatte immerhin Recht. Momentan war ich gefühllos. Ich durfte einfach nicht weinen.

Mit einem mal stand Sehun wütend auf und packte mich am Arm. Er zerrte mich in ein Nebenzimmer und schloss die Tür hinter sich.

"WIE KANNST DU BLOß SO KALT SEIN?!" Ich zuckte zusammen. Er brüllte mich förmlich an und die Fassungslosigkeit in seinen Augen war klar zu sehen.
"SIE IST DEINE BESTE FREUNDIN UND DU SIEHST AUS ALS WÄRE ES DIR SCHEIß EGAL!" Stille. Stille und das schwere Atmen, dass ihm entkam.

"Du bist ein noch schlechterer Mensch, als ich Jihyo." Er wollte sich gerade umdrehen und den Raum verlassen, als ich meine heisere Stimme wiedergefunden hatte und plötzlich begann zu sprechen.

"Ich kann nicht weinen. Ich kann es einfach nicht. Seit 8 Jahren habe ich keine einzige Träne mehr vergossen." Meine Stimme klang dünn und mein Griff um meinen Arm wurde noch fester.

Wenn du jetzt weiter redest…
passiert das, was du dir geschworen und verboten hattest!

Sehun drehte sich um und sah mich ruhig an. In seinem Blick lag nun weder Wut noch die vorherige Fassungslosigkeit. Er sah mich einfach nur an, als wäre er bereit mir zuzuhören.

High Society [Oh Sehun] ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt