Lass uns Werwölfe jagen

556 54 24
                                    



Daehyun POV :

Am nächsten Morgen erwachte ich so ausgeruht und gut gelaunt, wie schon lange nicht mehr.

Und das lag nicht nur daran, dass ich mich mit Youngjae endlich zusammengerafft hatte.

Ein Grinsen schlich sich auf mein Gesicht, als ich einen Blick auf meinen Wecker warf : 10 Uhr.

Es war nämlich Wochenende, die erste Woche war geschafft. Auch wenn es sich wie mindestens ein Monat angefühlt hatte, es war so viel passiert...

Meine Mundwinkel zogen sich noch weiter nach oben, als ich im Bett nebenan noch Youngjae sehen konnte.

Mir fiel auf, dass er bis jetzt immer schon aufgestanden war, wenn ich wach geworden bin.

Als hätte er es gespürt, dass ich über ihn nachdachte, streckte er sich langsam in seinem Bett und schlug dann die Augen auf.

Er war das absolut süßeste, was ich je in meinem Leben gesehen hatte.

Die Haare zerzaust, Augen nur halb geöffnet, die Wangen mit einem Hauch von Rosa überzogen.

Ich wollte ihn ja sowas von knuddeln, doch ich riss mich zusammen. Ich wollte mein neu gewonnenes Privileg, mit ihm reden zu dürfen, nicht überstrapazieren. Noch nicht.

Auch wenn ich ihn noch Stunden hätte betrachten können, schwang ich mich aus dem Bett und verschwand mit einem fröhlichen ‚Guten Morgen' im Bad.

Denn ich hatte mich mit meinen Freunden nach dem Frühstück für einen Trip in die nächste Stadt verabredet. Ich freute mich schon darauf. So schön es hier auch war, in der Nähe gab es einfach gar nichts. Vielleicht fand ich auch etwas Schönes für meine Mutter.

Kurz duschen, anziehen, ein bisschen die Haare machen und schon kam ich in meiner ganzen strahlenden Pracht wieder aus dem Bad. Wie ihr seht, war mein Ego nun auch wieder in Höchstform.

Youngjae stand bereits abwartend vor der Tür und ich konnte der Versuchung nicht widerstehen, ihm wenigstens einmal durch die Haare zu wuscheln.

Mit einem gegrummelten Protest boxte er mich in die Seite und verschwand dann seinerseits im Badezimmer.

Meine Wangen fühlten sich mittlerweile an, als würden sie platzen.

Auf dem Weg zum Frühstück summte ich sogar ein klein wenig vor mich hin.

Nachdem ich meinen Teller mit Rührei, Bacon und Toast heruntergeschlungen hatte, machte ich mich auf den Weg zu dem großen Schultor, welches mich von Anfang an so beeindruckt hatte.

Davor stand ein Bus, welcher jedes Wochenende die Schüler in die Stadt fuhr. Meine Freunde warteten dort bereits auf mich, zusammen suchten wir uns ein paar Plätze und machten es uns so bequem, wie es in einem Bus eben ging.

Die Fahrt würde mindestens eine Stunde dauern. Man durfte halt nicht riskieren, uns zu nahe an die Menschen heran zu lassen. Psychologen wären in Nullkommanichts die reichsten Leute in der Stadt.

Nach einigem Warten fuhr der Bus dann endlich los, mittlerweile war er so voll, dass einige Schüler sogar stehen mussten. Es hatte sich also gelohnt, etwas früher da zu sein.

Zum Glück verkürzte sich die Fahrt durch meine wunderbaren Freunde. Die anderen Schüler mussten entweder andauernd über unsere Späße lachen, oder sie warfen uns genervte Blicke zu.

Und schon waren wir da.

Mit viel Gestöhne wurden endlich wieder überall die Beine ausgestreckt, doch dann schlug die Stimmung sehr schnell in Freude und Aufregung um.

Demon HighWo Geschichten leben. Entdecke jetzt