Demon High

Die Schlange und die Schule

Weiter raus schauend ging ich langsam weiter, bis ich direkt in jemanden rein knallte. Vor Überraschung ließ ich erstmal meine Unterlagen fallen. Ich murmelte eine Entschuldigung und hob sie kurz auf. Als ich mich wieder aufrichtete, blickte ich in ein paar grüne Augen mit schlitzförmigen Pupillen und ein Lächeln ließ ein paar dünne, aber lange Zähne aufblitzen...

Als mein Blick für den Bruchteil einer Sekunde etwas tiefer wandern ließ, sprang ich mit einem überraschten Schrei zurück ( unglaublich männlich, ich weiß ). Vor mir stand ein, ehrlich gesagt, sehr hübscher Junge. Das erschreckende an ihm war nur, das sich abwärts seiner Hüften keine Beine, sondern ein langer, kräftiger Reptilienschwanz befand. Ein leises Lachen verließ seine Lippen und er sah mich etwas mitfühlend an.

„Tut mir leid, wenn ich dich erschreckt habe... Diese Reaktion issst nicht sselten, aber ich bin lieber in meiner wahren Gestalt unterwegss. Laufen ist mir zu anstrengend~", erklärte er mir und musterte mich dann einmal von oben bis unten. „Du bisst also einer der neuen? Welcher Rassse gehörst du denn an? Ich bin übrigenss Himchan, Lamia", stellte er sich letztendlich vor.

Noch etwas überrumpelt fuhr ich mir mit einer Hand durch die Haare und erwiderte sein Lächeln schüchtern. „Freut mich Himchan. Ich bin Daehyun, Inkubus. Das mit dem Laufen kann ich gut verstehen, ich wünschte manchmal auch, ich könnte mich irgendwie anders fortbewegen~," erwiderte ich. Er nickte kurz und zog dann eine Augenbraue hoch. „Inkubuss, hm? Das erklärt auch warum du so hübsch bist... Ich muss aber keine Angst haben, dass du mich nachts überfällst, oder?"

Bei dieser Frage musste ich lachen und winkte beruhigend ab. „Keine Sorge, meine Mum hat mich gelehrt, von Träumen zu leben. Also wenn ich dich überfalle, nur um mit dir deine Schäfchen zu zählen. Und wenn du das nicht willst, dann träum einfach etwas unanständiges." informierte ich ihn. Darauf hin tat er beleidigt. „ Ich und unanständig? Was denkst du bloß von mir? Tsse~ Aber mal Spaß bei Seite, ich sehe, du hast immer noch deinen Koffer dabei. Soll ich dir helfen dein Zimmer zu finden?"

Ich nickte dankbar und warf einen blick auf meine Unterlagen. „Zimmer 5-03", las ich vor und sah ihn dann fragend an. Ihm entglitten dabei für einen Moment seine entspannten Gesichtszüge und ich bemerkte, wie seine Schwanzspitze unruhig zuckte. Oh-oh dachte ich mir nur.

Mit einem Seufzen drehte er sich um und bedeutete mir mit einer Handbewegung ihm zu folgen. Ich hörte ihn leise ‚mein Beileid' murmeln während ich darauf bedacht war, nicht auf seinen Schwanz zu treten, welcher sich mit Absicht immer wieder vor meine Füße zu schlängeln schien.

Mit Unbehagen dachte ich darüber nach, was diese negative Reaktion wohl zu bedeuten hatte. Anscheinend hatte ich einen besonders fiesen Dämon als Zimmergenossen... In diesen Gedanken versunken, stolperte ich letztendlich doch noch über Himchans lästiges Hinterteil, da ich nicht bemerkt hatte, wie er vor einer Tür gehalten hatte. Ein Mischung aus Lachen und Zischen drang an meine Ohren, welches durch einen Fluch meinerseits gestört wurde.

„Youngjae isst im Moment nicht hier, also kannst du in Ruhe deine Sachen ins Zimmer bringen. Wenn du willsst, kann ich dir gleich das Gelände zeigen, damit du dich morgen nicht gleich verläufssst.", schlug Himchan vor und ich stimmte mit einem Nicken zu. Das könnte bei dem riesigen Gelände eine große Hilfe sein.

Ich legte eine Hand auf die Tür, welche daraufhin auf schwang. Meine Mutter hatte mir erzählt, das die Türen nur jene hinein ließen, die das Zimmer bewohnten oder wenn einer derer es erlaubt hatte. Eigentlich ziemlich praktisch~

Als ich das Innere des Zimmers sah, stieß ich ein beeindrucktes Pfeifen aus. Anders als sonst überall im Gebäude war der Fußboden in diesem Zimmer nicht dunkel, sondern von einem angenehmen, hellen Braun. Durch den Eingang kam man gleich in einen, für ein Wohnheim, sehr großen Wohnbereich, ausgestattet mit einem schicken weißen Sofa, einem dazu passenden Couchtisch und gegenüber einen Fernseher. Eine kleine Küche konnte ich auch ausmachen. Sie bestand zwar nur aus einem Kühlschrank, einer kleinen Arbeitsfläche und 2 Herdplatten, aber das überhaupt eine da war, überraschte mich. Links und rechts, 2 Stufen hinauf befanden sich jeweils ein großes Bett, ein Kleiderschrank und ein Schreibtisch.