7. Kapitel

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7.

Lilly und Jason waren bei einem großen Platz ausgestiegen auf dem viele bunte Stände aufgebaut waren. Die laute Musik drang nur kurz in das Taxi, denn die beiden verabschiedeten sich schnell von uns und schlugen dann die Wagentür hinter sich zu. Das Taxi fuhr weiter und ich sah Jannis an. "Und jetzt? Sagst du mir immer noch nicht wo es hingeht?" Fragte ich und lehnte mich gegen ihn. Er hob seinen Arm und legte ihn um meine Schulter. "Nein, das wird eine Überraschung." Er lächelte. "Machst du das eigentlich oft?" Fragte er nach einigen Minuten und ich sah ihn fragend an. "Was ?" Er lächelte verschmilzt. "Junge Prominente verführen und dann mit ihnen rumzuhängen." Ich lachte, "Nein keine Sorge du bist der erste Promi." Dann grinste auch ich, "Aber vielleicht bist du ja auch nicht der letzte?" Mit einem Lachen sahen wir beide aus dem Fenster. Jannis roch sehr vertraut. Irgendwie fühlte ich mich bei ihm sehr geborgen und obwohl es draußen Sommer war, kuschelte ich mich ein bisschen an ihn. "Wo her kommst du eigentlich?" Fragte er schließlich, wobei uns beiden wohl auffiel, dass wir reichlich wenig von einander wussten. "Ich bin in beim Steinhudermeer aufgewachsen und bin letzten in einen kleinen Ort von Minden gezogen. Das Steinhudermeer kennst du bestimmt." Ich spürte wie er nickte, seinen Gesicht konnte ich nicht sehen, weil ich mich mit dem Rücken angelehnt hatte und aus dem Fenster in die beleuchtete Nacht sah. "Ja ich war da mal mit meinen Eltern im Urlaub. Sehr schön da." Jetzt war es an mir zu nicken. "Vielleicht kannst du mich ja mal besuchen kommen, wenn du nicht zu viel mit deinen Dreharbeiten zutun hast." Meine Stimme klang hoffnungsvoll. Ja! Ich mochte Jannis wirklich gern und ich hoffte, dass dieser Abend genauso schön endete, wie er begonnen hatte. "So viel hab ich gar nicht zu tun." Er musste wieder lächeln, denn seine Stimme klang bei dem Satz sehr fröhlich. "Ich bin sicher, ich hab mal Zeit für dich." Ich drehte mich um und lächelte zaghaft. Seine Augen waren wirklich wunderschön und es schien, als ob ich mich in ihren verlieren könnte.

Das Taxi stoppte und zerstörte diesen schönen Moment, denn der Fahrer drehte sich grinsend um. "Wir sind dann da!" Sagte er mit einem, wie ich in diesem Moment fand, bescheuerten Berliner Dialekt. Beleidigt stieg ich aus und Jannis gab dem Fahrer das Geld. "Warum nehmen wir eigentlich ein Taxi? Hast du keine Limo?" Fragte ich und sah mich um. Wir standen vor dem Fernsehturm und ich wusste jetzt, was er mit der Höhenangst meinte. "Doch, aber ich muss wirklich aufpassen, dass ich nicht gleich von allen Fans entdeckt werde." Wie eine Unterstreichung, des Satzes, zog er mich sogleich sanft auf den Eingang des Turm zu, denn schon hatten ein paar Mädchen sich nach ihm umgedreht und flüsterten hinter unseren Rücken. "Aha ich seh schon." Meinte ich und warf den Mädchen einen verwunderten Blick zu. Die schauten mich böse an und zückten sogleich ihre Handys, um offenbar ein Foto von uns zu machen. Aber da verschwanden wir beide schon im Turm und standen in einem runden Raum mit ein paar Schaltern und einem Aufzug. "Ich geh kurz und sag bescheid, dass wir da sind." Jannis lächelte mich an. "Du kannst hier warten." Ich nickte und fühlte mich ein bisschen wie ein Hund, dem man sagte, dass er schön Sitz machen sollte und auf sein Herrchen warten sollte. Während Jannis zu einem der Schalter ging, sah ich mich ein bisschen um. Doch nach nicht mal einer Minute war er schon wieder da und legte sein Kinn auf meine Schulter. Ich erschrak ein bisschen, denn ich hatte mir ein Plakat angesehen und ihn nicht kommen hören. "Wollen wir?" Ich lächelte. "Gern." Wir fuhren mit dem Aufzug hinauf auf den Fernsehturm. Als wir ausstiegen erwartete uns der Vorflur eines Restaurants aus dem gedämpfte Musik drang. "Oh wie nobel!" Stellte ich grinsend fest, als ein Kellner uns sah und gleich mit einem schleimigen Lächeln auf uns zu kam. Jannis lachte, "Ich will dir doch als Promi etwas bieten." Ich knuffte ihn scherzhaft in die Seite, worauf er nur lachte und mir die kleine Schwarze Jacke abnahm, die ich noch mitgenommen hatte. "Als ob ich mir das nicht leisten könnte."

Der schleimige Kellner führte uns zu einem Tisch mit Kerzen und einer wunderschönen Aussicht auf Berlin. "Wow." Machte ich und trat näher an die Verglasung heran. "Das ist echt schön!" Jannis sah mir über die Schulter und betrachtete mein Spiegelbild. "Ja ist es." Stimmte er zu. Ich wurde ein wenig rot, antwortete aber trotzdem schlagfertig, "Schüchtern bist du ja nicht grade." Er lächelte, "Warum sollte ich ?" Wir setzten uns und der Kellner wuselte davon, nachdem er unsere Bestellungen aufgenommen hatte.

Es war spät am Abend, als wir aus dem Ausgang des Fernsehturms kamen. Der Abend war wirklich wunderschön gewesen und Jannis und ich waren ein wirklich gutes Team wenn es um eine Unterhaltung ging. Wir hatten nicht, wie ich erwartet hatte, nur von ihm gesprochen, sondern auch von mir und Lilly und dann hatte er mir noch ein bisschen über Jason erzählt, als ich gefragt hatte, ob das wohl was mit den beiden werden würde. Alles in allem, war es ein wirklich toller Abend. Das Taxi, in dem wir gekommen waren fuhr vor und Jannis und ich stiegen lachend ein. "Also?" Fragte er und sah mir wieder tief in die Augen. "Willst du noch ein bisschen mit zu mir?"

Ich nickte und kuschelte mich wieder an ihn. Er legte sein Kinn auf meinen Kopf und sagte dem Fahrer die Adresse.

Sein Apartment war wirklich wie das eines Promis. Ich sah mich staunend um, als ich in mitten seines Wohnzimmer stand und er kurz in die Küche gegangen war. "Und wie gefällte es dir?" Fragte er aus der Küche. "Es ist… einfach nur wow!" Antwortete ich und ging auf eine Anrichte zu. Dort standen ein paar Bilder. Langsam ging ich die Anrichte entlang und sah mir die Fotos an. Das letzte zeigte Jannis mit Emilia Schüle. Ich wusste, dass sie schon viele Filme mit ihm gedreht hatte und dass sie noch berühmter in Deutschland war, als er. Ich nahm das Foto in die Hand und besah es mir genauer. Die beiden saßen zusammen auf einer Wiese und hielten Händchen. Sie sahen nicht in die Kamera, wie die anderen Leute auf den Fotos, sondern sahen sich tief in die Augen. Warum stand das hier? War sie etwa seine Freundin? Ich wurde wütend. Das war ja mal wieder Typisch. Seine Freundin war anscheinend vereist oder so und ihm war langweilig in diesem großen Berlin. Also schnappte er sich den nächst besten Fan, läuft ihm dann noch einmal über den Weg, damit es auch schön zufällig aussah und läd ihn dann zum Essen ein. Ich fühlte mich plötzlich verraten und verlassen. Unvorsichtig stellte ich das Bild zurück an seinen Platz. Allerdings mit etwas mehr Kraft, als ich beabsichtigt hatte, denn die eine Ecke des Rahmens hinter ließ eine Kerbe im Holz.

Jannis war aus der Küche gekommen und hielt ein paar Gläser mit einer Goldenen Flüssigkeit in der Hand. Jetzt wollte er mich also auch noch abfüllen!, dachte ich und ging wütend auf ihn zu. "Was soll das werden Jannis ?" Fragte ich und sah ihn wütend an. "Wieso was ist denn los?" Hilflos sah er mich an, dann sah er zu der Anrichte, vor der ich gestanden hatte. "Gwen das ist nicht meine Freundin!" Sagte er dann, er wusste also doch worum es mir ging. "Ach ja?" Fragte ich und wurde laut. "Und warum steht euer Bild auf deiner Anrichte? Zum Spaß?" Er schüttelte den Kopf und stellte die Gläser auf einen kleinen Tisch. "Nein Gwen das verstehst du vollkommen falsch! Wirklich-" Er wollte eine Erklärung abgeben doch ich ließ ihn nicht zu Wort kommen. "Glaubst du wirklich, dass ich dir glauben soll, dass das nur so da steht, dass es dir nichts bedeuten würde? Hältst du mich für so naiv?" Ich presste die Zähne wütend aufeinander. "Ich dachte du wärst anders als andere Promis!" Jannis schüttelte den Kopf. "Nein! Gwen wirklich! Du verstehst das alles falsch!" Ich lief aufgeregt zur Tür, während ich mir meine Tasche über die Schulter schwang. Jannis lief mir nach und griff nach meinem Arm. "Bitte lass mich das erklären-" Sagte er noch, aber ich machte mich los und riss die Tür auf. "Das brauchst du nicht mehr." Sagte ich nur noch und schmiss die Tür hinter mir zu. So schnell ich konnte lief ich auf den Aufzug am Ende des Flurs zu. Ich war den Tränen nah. Die Tür von seinem Apartment öffnete sich erneut und ich konnte hören wie er mir nachlief. "Gwen bitte warte!" Rief er, aber ich sprang nur noch in den Aufzug und hämmerte auf den Knopf nach unten. Kurz bevor Jannis den Aufzug erreichen konnte, schlossen sich die Türen und ich fuhr hinab ins Erdgeschoss.

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Viel Spaß beim Lesen! und wie immer bitte Kommis und Votes und alles sowas ;) Hab mich extra für euch beeilt!

Gvenny xx

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