18. Kapitel

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Komm schon Lil'!", rief ich und sah die Treppe hinauf. "Wir müssen jetzt los." Absätze klapperten auf dem Laminat im oberen Stockwerck, dann kam Lilly endlich die Treppe hinunter gelaufen. "Bin ja schon da." Sagte sie und zog schnell ihre Schuhe wieder über. "Oh mein Gott, ich bin schon ganz aufgeregt." Ich fächelte mir gespielt Luft zu und warf noch einmal einen Blick in den Spiegel. "Komm, du siehst super aus." Lilly tauchte hinter mir im Spiegel auf und sah mich grinsend an. Ich lächelte und drehte mich um, na dann los.

Wir gingen zu Fuß, denn bis zu dem Platz auf dem das Sommerfest statt fand war es nicht weit. Es war noch nicht spät, doch wir hörten schon von weitem die Klänge der Vorbänd. Auf dem Platz war noch nicht all zu viel los, doch Sissi und ihre Familie waren schon da. Lilly und ich schlenderten zu dem Stand bei dem sie standen. "Hey!" Begrüßte Sissi uns und nahm erst mich und dann Lilly in die Arme. "Lilly ich dachte dein Freund wollte auch noch kommen." Fragte Sissi Lilly, nachdem wir auch ihre Familie begrüßt hatten. Ich schüttelte mit weitaufgerissenen Augen den Kopf hinter Lillys Rücken doch es war zu spät. Lilly stiegen wieder die Tränen in die Augen. "E..er hatte keine Zeit." Murmelte sie und wandte sich ab um sich verstohlen über die Augen zu wischen. Entschuldigend sah ich erst sie und dann Sissi an. Die zog mich am Arm von Lilly weg und fragte im Flüsterton, "Was ist? Haben sie sich getrennt?" Schnell schüttelte ich den Kopf. "Nein! Oh nein so ist das nicht. Die beiden hatten einen kleinen Streit, weil Jason nicht hier sein konnte und auch in letzter Zeit so selten da war. Er hat im Moment viel bei der Arbeit zu tun und konnte sich bei Lilly halt nicht so oft melden und dann war da noch seine Arbeitskolegin, die an sein Handy gegangen ist, als Lilly angerufen hat. Und Lilly dachte halt, dass er was mit einer anderen hat, aber das hat sich auch wieder alles geklärt nur.... konnte er halt trotzdem nicht kommen. Sie ist halt sicher, das er was vor ihr verheimlicht." Sissi machte große Augen. "Und? Tut er das?" Ich zuckte entschuldigend die Schultern, "Ich weiß es wirklich nicht. Jannis hat nichts gesagt, aber die Zeichen sind schon irgendwie eindeutig...." Sissi sah zu Lilly herüber die grade mit dem Barkeeper an dem Stand sprach. "Oh man ey..." Wir schlenderten zurück, nachdem ich Sissi noch einmal klar gemacht hatte, dass sie Lilly nicht auf Jason ansprechen solle.

Als wir bei Lilly ankamen beugte sie sich grade über den Thresen um dem, wirklich süßen, Barkeeper einen Kuss auf die Wange zu drücken. "Lilly?", fragte ich argwönisch, denn normaler weise war Lilly nicht so kokett. Sie drehte sich, leicht schwankend, zu mir um. "Gwenny!" Rief sie und warf die Arme in die Luft um mich zu umarmen. "Meine Güte!" Sagte Sissi und riss die Augen auf. Ich fing Lilly auf und setzte sie auf einen Barhocker. Dann schnappte ich mir ihr Glas, das noch nicht ganz leer war und probierte. "LIlly!" Sagte ich prustend, als ich das Glas zurück auf den Thresen stellte. "Was zum Teufel ist da alles drin?" Grinsend sah LIlly mich an. "Ach! Nich viel! Haupsächlich Cooolaaa!" Ich zog eine Augenbraue hoch. Lilly trank normaler weise kein Alkohol, was warscheinlich der Grund dafür war, dass sie von einer Mische betrunken werden konnte. Trotzdem wandte ich mich zu dem Barkeeper. "Was haben sie denn da alles reingeschüttet?" Er zuckte nur die Schultern und sagte, "Das war die Cola, aber sie hat dazu noch einen Wodka, einen Ouzo und einbisschen Barcadi bestellt..." Er verstummte und sah die drei leeren Gläser, die neben dem Cola Glas auf dem Thresen standen an, dann schlug er sich die Hand vor den Mund. "Scheiße ich glaub sie hat sie zusammen gemischt." Ich schaute ihn verständnislos an, dann schüttelte ich ungläubig den Kopf. "Man, passen sie nächstes mal auf, wie alt ihre Kunden sind, sie ist noch nichtmal 18!" Reumütig zog er den Kopf ein und nickte. "Sorry." Er warf sein Geschirrtuch auf die Spühle hinter dem Thresen und sah zu seinem Kollegen. Ich drehte mich wieder zu Lilly, die sich grade über Sissi lustig machte. "Ich hab noch nie so ein hässliches T-Shirt gesehen, wie damals, als du Mike verführen wolltest! Weißt du noch?!" Sissi wurde rot, doch Lilly kippte vor Lachen fast vom Hocker. "Ja.. hahah!" Sagte Sissi und zwang sich zu einem Grinsen. "Gwenny, was sollen wir jetzt machen? Sie ist betrunken!" Ich ließ die Schultern hängen. "Ich weiß nicht." Zögernd, sah ich Lilly an. "Ich kann sie nach Hause bringen wenn du willst.". sagte eine Stimme hinter mir und erschrocken drehte ich mich um. Es war der süße Barkeeper. Überrascht sah ich ihn an, er zuckte nur mit den Schultern und sah Lilly, auf eine liebevolle Art an. "Das bin ich dir schuldig. Ich hab euch den Abend verdorben." Sagte er und sah dann wieder mich an. Ich schluckte. "Ähm... danke... ich würde aber gern mitfahren." Er nickte und reichte mir die Hand. "Ich bin übrigens Henry." Ich schüttelte ihm die Hand, die er mir hinstreckte, stellte mich vor und half dann Lilly vom Hocker. "Hey!" Sagte sie, als Henry und ich sie stützten. "Was wird das denn hier?" "Lil wir bringen dich nach Hause." Sagte ich und umfaste fest ihre Taillie. "Was?" Sagte sie und blieb sofort stehen. "Nein! Ich will hier bleiben und tanzen!" Mit aller Kraft versuchte sie sich von uns loszumachen. Als wir sie schließlich losließen konnte sie zwar stehen, sah dabei allerdings nicht all zu gut aus. "Komm schon Lilly, du bist doch sicher total müde oder?", veruchte es jetzt Henry mit ruhiger Stimme und trat mit ausgebreiteten Armen auf sie zu. Lilly fing an zu grinsen, dann riss sie auf einmal die Augen auf, drehte sich um und verschwand in der Menge, die sich mitlerweile auf dem Platz gesammelt hatte. "Scheiße!" Rief ich und rannte ihr nach, Henry dicht hinter mir. Ich konnte Lilly kurz vor mir durch die Menge stolpern sehen und war, ganz ehrlich, sehr verwundert über dieses Tempo. Dafür, dass sie grade nicht mal richtig stehen konnte...

Es dauerte 10 Minuten bis wir Lilly schließlich 'einfangen' konnten. Henry und ich hatten sie eingekreist und er hatte sie sich schließlich über die Schulter werfen können. Noch während wir zu Henrys Auto gingen schlief Lilly auf seinem Arm ein. Es war ein göttliches Bild, wie sie da so über seiner Schulter hing. Vorsichtig legten wir sie auf den Rücksitz und ich setzte mich neben sie, falls sie aufwachen und kotzen würde, doch die Fahrt verlief ruhig.

Ich navigierte Henry zu mir nach Hause. Lillys Eltern waren sich nicht begeistert ihre Tochter so anzutreffen und außerdem war es sowieso geplant, das Lilly bei mir schlafen würde.

Bei mir angekommen trug Henry Lilly ins Haus und legte sie liebevoll aufs Sofa. Ich legte eine Decke über sie während Henry neben ihr kniete und ein Kissen unter ihrem Kopf zurecht zupfte. Als wir fertig waren standen wir beide nebeneinander und sahen Lilly beim Schlafen zu. "Tut mir leid." Murmelte Henry und sah mich von der Seite an. "Was denn?", fragte ich und drehte mich zu ihm. "Na dass ich euch den Abend so verdorben habe..." Ich zuckte nur mit den Schultern. "Ach weißt du, wir waren beide sowieso nicht wirklich in Feierlaune. Wir schlichen aus dem Wohnzimmer in die Küche und setzten uns an den Küchentisch. "Möchtest du was trinken?", fragte ich ihn und ging zur Spühle. "Ja gern." Ich goss uns beiden ein Glas Cola ein und setze mich ihm gegenüber. "Also erzähl, wieso war sie so darauf aus sich zu betrinken? Oder macht sie das öfter?", fragte Henry neugierig und nahm einen Schluck von der Cola. Ich nahm ebenfalls einen großen Schluck bevor ich antwortete: "Nein, sie trinkt sehr selten, weshalb auch schon die kleinsten Sachen voll reinhauen. Und heute Abend... naja..." Ich sah ihn kurz an bevor ich weitersprach. Henry sah mich aus treuen Hundeaugen. Er war ein guter Kerl, das sah ich. "Also, ihr Freund betrügt sie warscheinlich und deshalb war sie ziemlich fertig." Wie erwartet huschte ein wütender Ausdruck über Henrys Gesicht. "Nicht dein Ernst?!" Sagte er empört und sprach dann weiter, "Wie kann man so ein hübsches Mädchen betrügen?" Er schüttelte den Kopf. "Ich weiß." Auch ich schüttelte den Kopf. "Naja, das Problem ist, dass sie eine Fernbeziehung führen und sie sehen sich echt selten. Er wohnt in Berlin weißt du..." Wieder musste ich schwer schlucken. Auch Jannis wohnte dort und auch wir führten eine Fernbeziehung. Würde ich bald eben so eine Situation durch stehen müssen wie Lilly momentan? Mir traten Tränen in die Augen, weshalb ich noch einen Schluck von meiner Cola nahm. Wir saßen noch ein wenig in der Küche und unterhielten uns, bis Henry aufsprang und meinte er müsse wieder zurück zu seiner Arbeit. "Hättest du vielleicht einen Zettel und einen Stift?", fragte er und ich glaubte eine Hauch rosa über seine Wangen huschen zu sehen. Ich nickte und reichte ihm beides aus einer Schublade. "Danke!" Er krizelte seine Telefonnummer, seinen Namen und einen Satz auf ein Stück Papier und reichte es mir. "Kannst du ihr das geben, wenn sie aufwacht?" Er lächelte und ich konnte nicht wiederstehen und nickte. Er sah so ehrlich aus. So lieb und nett und doch so.... ich konnte es nicht beschreiben, aber so einen lieben Jungen konnte Lilly momentan gut gebrauchen. Als wir vor der Haustür standen und Henry sie öffnete erschrack er und trat einen Schritt zurück. Ich konnte zuerst nicht sehen, denn im Flur und vor der Tür war es sehr dunkel, doch die Statur des Mannes vor der Haustür konnte nur zu einem Typen gehören!

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Tut mir wirklich leid, dass ich so lange nicht on war und auch nciht geschrieben habe. Ich wusste nicht, dass ihr so gespannt darauf seid wie es weitergeht. In Zukunft werde ich versuchen öfter zu updaten. Wenn ihr lust habt euch auch mit in die Geschichte schreiben zu lassen oder ihr irgendwelche Ideen zur Stroy habt, schreibt mir bitte privat! Ich würde mich sehr freuen ^^

LG Gvenny xx


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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 23, 2015 ⏰

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