Prolog

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Prolog:

Louis Sicht

Gefühle beschreiben war noch nie wirklich einfach für mich gewesen. Auch jetzt fällt es mir überhaupt nicht leicht das Gefühlschaos in meinem Kopf zu beschreiben. Neben der Trauer, der abgrundtiefen Angst, die einem den Hals zu schnürt, der Wut, die sich immer wieder mit meinen Tränen vermischten und irgendwie versuchte auszubrechen, fühlte ich mich auch mehr als leer. Als hätte man mir meine Seele geraubt. Als wäre alles unbedeutend. Alles nur nicht er. Er. Der Junge, der gleichzeitig mein Herz gestohlen hatte. Der gleichzeitig alles für mich bedeutete und den ich nie wieder los lassen wollte.Und jetzt?

Jetzt hing sein Leben an einer einzigen Maschine. Die weißen Wände schienen mich zu erdrücken, als ich zusammen mit Niall, Liam, Zayn, Gemma und Harrys Mutter auf das Ergebnis des Arztes wartete. Niemand redete nur Gemma, die ihre weinende Mutter versuchte zu beruhigen. Die anderen warfen sich nur hin und wieder ein paar Blicke zu und ich spürte wie sie mich mit besorgtem Blick musterten. Aber ich blendete das alles aus. Das leise Weinen, das Surren des Deckenventilators, das Geflüster der Krankenschwester am Empfangstresen nebenan. Ich starrte nur an die Wand gegenüber und gab mich meinen Gedanken hin. Wieso hatte Harry das getan? Wieso hatte er das seiner Familie angetan? Und uns? Und mir?

Ich wusste die Antwort. Ich war der Auslöser gewesen. Das Herz, das ich dem wundervollsten Jungen der Welt geschenkt hatte zerbrach in Tausend Teile in meiner Brust. Sollte es doch. Ohne Harry wollte ich es nicht. Ohne Harry wollte ich nicht auf dieser gottverdammten Welt leben. Ohne ihn hatte für mich gar nichts mehr einen Sinn und alles das er zu etwas wundervollem gemacht hatte, wäre wieder etwas Bedeutungsloses. Von keinem Wert.

Feel This (Larry Stylinson)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt