Kapitel 1

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Louis Sicht

Heathrow Airport. London. Zwölf Uhr mittags. Die Jungs und ich wurden von ein paar Bodyguards und dem Flughafenpersonal durch den Flughafen zum Ausgang gelotst. Was sich als mehr als schwierig rausstellte, denn all die kreischenden und rufenden Fans versperrten uns größtenteils den Weg. Vom Blitzlichtgewitter verfolgt ließen wir uns von Paul weiterziehen, der anscheinend trotz des Ansturms wusste wo der Ausgang lag. Ich blickte über meine Schulter zu Harry und den anderen. Sie hatten ihr schönstes Lächeln aufgesetzt, ich kannte sie aber gut genug um zu wissen das sie mehr als genervt waren. Wir hatten einen anstrengenden Flug hinter uns und alles was wir jetzt noch wollten ist die Wohnungstür aufzusperren und uns aufs Bett zu werfen. Harry bemerkte meinen Blick und grinste mich schief an. Schon seit längerer Zeit löste dieses Lächeln eine Gänsehaut bei mir aus und ich konnte gar nicht genug davon kriegen. Louis, hör auf ihn anzustarren! Nicht in der Öffentlichkeit! Und auch sonst wo nicht! Denn natürlich wusste niemand außer mir von meiner Schwärmerei von Harry. Wäre auf irgendwie unangepasst schließlich hatte ich eine Freundin. Eleanor. Also wandte ich meinen Blick schnell ab.

Als wir endlich im Auto saßen, konnten wir alle vor Erschöpfung kaum noch reden. Zayn neben mir hatte es sich schon bequem gemacht und seine Augen geschlossen.

„Endlich! London! Mein Gott, hatte ich es vermisst!“ flüsterte Liam und schaute aus dem Fenster.

„Klar bei dem Essen hier! Können wir nicht vielleicht noch einen kurzen Stopp bei Nandos einlegen? Gegen eine gute Pizza hätte ich nun wirklich nichts einzuwenden.“ Sagte Niall hoffnungsvoll.

Eigentlich hätte ich ihm jetzt wieder einer meiner Kommentare zu seiner Verfressenheit an den Kopf geworfen, aber ich hatte auch ziemlichen Hunger.

Harry schien das ebenfalls so zu sehen, denn er nickte. „Klar wieso nicht? Paul! Können wir noch bei Nandos oder so halten? Wir haben Huuunger!“ rief Harry und zog das „U“ extra lang. Paul, der am Steuer saß lachte und bejahte.

Keine Fünf Minuten später hielten wir an dem uns so bekannten Laden an. Da es keine gute Idee war zu fünft oder auch zu viert (Zayn, die Schlafmütze konnte man schließlich nicht mitzählen) in den Laden zu gehen, schickten wir Niall und Paul um uns fünf Pizzen zu besorgen. Liam hatte seine Kopfhörer in die Ohren gesteckt und blickte weiter gedankenverloren aus dem Fenster. Vielleicht dachte er auch an Danielle. Ich wusste, dass ihm diese On-/Off  Beziehung sehr zu schaffen machte. Er hatte mir versprochen zu mir zu kommen, wenn er jemanden zum Reden brauchte, also ließ ich ihn in Ruhe.

„Louis?“ unterbrach mich seine Stimme. Mein Herz begann schneller zu schlagen. Wie sehr ich diese Stimme doch liebte. „Ja, Hazza?“ fragte ich ihn und blickte dabei in sein Gesicht. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass er aussah wie ein Engel? „Bleibst du heute bei mir oder gehst du zu Eleanor?“ Schon wieder Eleanor. Es wurde mir mehr und mehr unangenehm von ihr zu reden. Besonders vor Harry. Es hatte sich so viel verändert. Okay, ich wäre ein Lügner, wenn ich behaupten würde, dass ich Eleanor nicht geliebt hatte. Man konnte nicht bestreiten, dass sie wunderschön war und dass mich ihr Lächeln oft verzaubert hatte. Aber es war kein Vergleich zu Harry. Harry strahlte eine solche Lebensfreude, eine solche Wärme und Herzlichkeit aus, die ich bei Eleanor nie finden konnte. Manchmal schien es als käme sie sich als der Mittelpunkt des Sonnensystems vor. Und dennoch war sie meine Freundin und natürlich hatte sie mir schon unzählige Nachrichten geschrieben, in denen sie mich gebeten hatte heute bei ihr vorbeizukommen.

„Ich bin bleibe heute bei Eleanor. Ich habe es ihr versprochen. Aber morgen haben wir den ganzen Tag für uns, dann können wir Filme oder so sehen“ Ich lächelte ihn an und für einen kurzen Moment dachte ich mir etwas wie Enttäuschung in seinem Blick gesehen zu haben. Oh Gott Louis, jetzt geht das schon wieder los. Sehen wir heute wieder Gespenster? Verspottete mich meine innere Stimme und ich wünschte ich könnte sie zum Schweigen zu bringen. Aber sie hatte Recht. Was war nur mit dem sonst so coolen, lässigen Louis passiert? Ich war ein Schwärmer geworden. Und ja, manchmal ging ich mir damit selbst auf den Zeiger. Aber ich konnte es nicht verhindern. Harry nickte.

„Klar! Soll ich einen bestimmten Film besorgen?“ Ich grinste. „Besorg unseren Lieblingsfilm.“ Nur wir beide wussten welcher damit gemeint war und so sollte es auch bleiben. Es war Harry und mein Lieblingsfilm. Wir sahen ihn immer nur zusammen an. Er begann zu strahlen. „Wird gemacht! Mensch, wo bleiben die denn? Ich verhungere hier noch!“ jammerte Liam dem es anscheinend zu blöd geworden ist Musik zu hören. Genau in dem Moment wurde die Autotür aufgerissen und ein grinsender Niall mit einem riesigen Pizzakartonstapel im Arm stand vor uns.

„Sorry, dass es so lange gedauert hat! Aber wusstet ihr dass es drei verschiedene Sorten Mozzarella gibt? Und die Frau an der Theke hat mir die Entscheidung auch nicht viel einfacher gemacht! Man, man, man und die nennen sich Pizzaexperten!“ plapperte er mitgespielt genervtem Ton. Wir alle lachten und ließen Niall in den Minibus einsteigen. Keine Zwei Sekunden später stopften wir uns schon genüsslich unsere Pizzen Stück für Stück in den Mund. Sogar Zayn haben wir aufwecken können.

„Und was habt ihr jetzt vor? Wir haben doch jetzt erst mal Urlaub oder?“ begann ich, nachdem ich das letzte Stück Pizza aufgegessen hatte. „Wie wär’s mit Schlafen?“ schlug Zayn vor. War ja klar. „Das ist doch langweilig!“ warf  Niall ein. „Ach ja? Und was hast du dann besseres vor?“ murmelte Zayn erschöpft und sank zurück in seinen Sitz. „Weiß noch nicht, aber ich werde meinen Urlaub sicherlich nicht verschlafen!“ Zayn schnaubte nur. „Paul! Halte hier bitte an! Ich bleibe bei Perrie!“ rief Zayn nach vorne.

Der Wagen hielt. „Ciao Jungs, war mal wieder cool mit euch! Meldet euch!“ Er umarmte uns der Reihe nach bevor er seine Taschen aus dem Kofferraum raushievte und zu einem Haus auf der anderen Straßenseite verschwand.

„Da waren’s nur noch vier“ murmelte Harry. Danach war ich dran. Ich verabschiedete mich von den Jungs und umarmte Harry ein bisschen mehr als nötig. Wie gern ich jetzt mit ihm in unsere WG fahren würde…

Feel This (Larry Stylinson)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt