Kapitel 14

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Louis Sicht

In dem Moment, in dem ich Harrys Wunden sah, waren meine Gedanken zu schnell, um sie aufzufassen. Meine Gefühle übernahmen die Oberhand über mich und alles was ich konnte ist starren.

Mein Herz klopfte bis zum Hals. Ich zitterte. Möglicherweise war ich auch ziemlich blass. Ich spürte pure Angst und Verzweiflung. Panik. Das ist das Wort, das meine Gefühle wohl am besten beschrieb.

Was macht Harry da? Wieso tut er das? Geht es ihm so schlecht? Was war mit ihm los? Wieso redete er nicht mit mir? War ich daran schuld? Was soll ich jetzt tun?

Ich schluckte schwer und merkte gar nicht wie mir die Tränen in die Augen stiegen, als ich die tiefen Schnitte auf Harrys Arm betrachtete.

Wieso tat er sich so etwas Schreckliches an?

Unfähig etwas zu sagen, da der Kloß der in meinem Hals saß es mir verbot.

Ich starrte nur in seine schreckgeweiteten Augen und wartete auf seine Antwort.

„Lou…“ fing er an.

Ich schüttelte den Kopf. Immer wieder. Ich wollte das nicht wahr haben.

„Hazza was ist das?“ versuchte ich es wieder und meine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern.

Ich dachte mein Kopf würde bald explodieren, was nicht nur an dem Kater lag, den ich immer noch mit mir herumtrug.

„Es ist nicht so… schlimm wie es aussieht.“ Stotterte Harry.

Perplex schaute ich ihn an.

Es tat mir unglaublich weh ihn so leiden zu sehen. Ich wollte ihm unbedingt helfen.

„Harry du musst ins Krankenhaus! Man muss sich um das kümmern.“ Ich hielt immer noch seinen Arm und strich ganz vorsichtig über die frischen Wunden.

Wie lang machte er das schon?

„NEIN! Ich werde nirgendwo hingehen!“ widersprach er.

Eine Träne schlich sich über meine Wange. Wieder schüttelte ich den Kopf.

„Doch. Warum tust du das?“ stammelte ich.

„Wieso? Wieso redest du nicht mit mir?“ Ich wusste nicht was ich zuerst sagen sollte.

Jetzt verlor auch Harry die Nerven und er begann zu schluchzen.

„Lou…“ Seine Stimme brach.

Ich nahm ihn einfach in den Arm und er erwiderte meine Umarmung.

Wir standen eng umschlungen da und klammerten uns aneinander fest, als wären wir die einzigen die uns halt spendeten.

„Bitte…Rede.“ Flüsterte ich ihm ins Ohr.

Harry nickte.

„Okay.“ Seine Stimme war nur noch ein leises Flüstern.

Wir trennten uns und er lächelte mich vorsichtig an. Doch mir war überhaupt nicht nach Lächeln.

Es fühlte sich eher so an, als würde ich nie wieder ein richtiges zustande bringen.

„Wo sind die Anderen?“ Ich zuckte mit den Schultern.

„Sie wollten uns Zeit geben und sind rausgegangen.“ Flüsterte ich.

Wir flüsterten nur noch, zu mehr waren wir nicht fähig.

„Hilfst du mir das zu verbinden?“ Ich schaute wieder auf seine Wunden. Ich zuckte zusammen. Sie sahen so tief, so schrecklich aus. Was wenn er verblutet wäre?

Feel This (Larry Stylinson)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt