Kapitel 3
Harrys Sicht
Irgendwann war ich der letzte gewesen, der im Auto saß. Liam und Niall teilten sich eine Wohnung und sind früher als ich ausgestiegen. Auf einmal war es so still im Wagen und ich verspürte ein kleines Gefühl von Einsamkeit. Schließlich war ich fast drei Monate mit meinen Vollidioten unterwegs gewesen. Sie waren meine Zweite Familie. Ich hatte mich eigentlich auf einen Abend mit Louis gefreut, aber er musste ja zu Eleanor fahren. Eleanor. Wie ich diesen Namen hasste. Mir kam fast das kotzen, wenn ich an sie dachte und gleichzeitig versetzte es mir einen Stich in die Herzgegend. Eleanor ließ sich gut mit der Pest vergleichen. Sie taucht ohne ein Wort auf und ehe man sich versieht schnappt sie sich diejenige die man liebt. Eleanor war von einen auf den anderen Tag aufgetaucht und hatte sich an Louis rangemacht. Meinen Louis. Und nach ein paar Wochen wurden sie ein Paar. Ohne das ich irgendwas dagegen tun konnte. Immer wenn ich die beiden zusammen sah, die verliebten Blicke, die sie sich zuwarfen, dann brannte ich vor Eifersucht. Und keiner Menschenseele fiel es auf. Nicht mal Liam, der sonst alles mitbekam. Eifersucht kommt einer seelischen Folter gleich. Immer wieder ließ mich meine Wut Sachen zerstören oder in Tränen ausbrechen. Wieso konnte Louis mich nicht lieben? Vielleicht weil er nicht schwul ist, so wie du? Dabei wollte ich gar nicht schwul sein. Ich war es nie und war demnach entsetzt und schockiert gewesen als ich mich in Louis verliebt hatte. Niemand wollte sich in seinen Besten Freund verlieben. Ich ekelte mich vor mir selbst. Nicht das ich etwas gegen Schwule hätte. Aber das war ich nicht. Wieso schien alles so unmöglich und verloren? Wären die Larry Gerüchte nicht gewesen, vielleicht hätte ich Louis dann nicht verloren. Als diese nämlich angefangen haben, hatte sich Louis von mir distanziert. Zu einem Teil auch gezwungen, da das Management sofort Feuer und Flamme war und uns bei jeder Gelegenheit auseinanderbrachte. Und dann kam Eleanor. Aus heiterem Himmel.
Nachdem Paul mich vor Louis und meiner WG abgesetzt hatte, nahm ich meine Koffer und schlich in unsere Wohnung. Es sah wie immer aus. Natürlich, was sollte ich auch verändert haben. Nur unsere Putzfrau kam einmal die Woche und sorgte für Ordnung. Ich legte die Koffer im Wohnzimmer ab und schlurfte in mein Zimmer, das gleich neben dem von Louis lag. Ich schmiss mich mit voller Montur auf mein Bett und blieb liegen.
Neben mir auf meinem Nachtkästchen stand ein Bild von Louis und mir, das während der X-Factor Zeit entstanden ist.
Ja, X-Factor…
Da hatte alles begonnen. Ich konnte mich noch ganz genau daran erinnern. Die erste Audition, das erste Zusammentreffen mit den Jungs, mit Louis…
Louis hatte mich damals schon ganz schön eingeschüchtert, sodass unser erstes Gespräch in etwa so verlief:
Louis. Hey (mit einem strahlenden Lächeln)
Ich: Ähm… H.. hiii (wie ein stotternder Vollidiot)
Louis: *lacht*
Ich: Und was machst du hier so? (Mich halb umbringend für diese dämliche Frage)
Louis: Naja… ich bin hier um zu singen, ist doch klar (zwinkernd)
Es war so als würde mein Körper von Louis magisch angezogen. Wir wurden schnell Beste Freunde, er war einfach einer der tollsten Menschen, die es gab.
Ich fing an zu weinen. Wie sehr ich mich für meine Gefühle hasste.
Das Bild erinnerte mich daran wie sich alles schmerzlich verändert hatte.
Wieso konnte nicht wieder alles normal werden? Ich hasse mich. Ich hasse mich so sehr.
Ich weinte weiter und irgendwann fiel ich in einen tiefen Schlaf.
Louis Sicht
Eigentlich wollte ich sofort mit Harry reden, doch als ich sein Zimmer betrat, sah ich, dass er schon schlief. Ich trat näher an sein Bett und beobachtete ihn. Waren das etwa Tränen auf seinem Gesicht? Etwas besorgt schritt ich weiter bis an die Bettkante. Er hatte definitiv geweint. Selbst mit geschlossenen Lidern, konnte ich seine geschwollenen Augen sehen. Sollte ich ihn aufwecken? Ich blickte auf seinen Nachttisch, auf dem unser gemeinsames Bild umgeworfen worden war. Was war mit Harry los? Ich stellte es wieder auf und starrte ihn wieder an. Sollte ich ihn wirklich nicht aufwecken? Bei seinem Anblick wurde mir richtig warm ums Herz und letztendlich entschied ich mich doch dagegen. Vorsichtig tappte ich ins Bad, um mich umzuziehen. Ich müsste morgen unbedingt mit Harry reden. Ich hielt diese Situation nicht mehr aus. Ich konnte ihm zwar nicht sagen, was ich für ihn empfand, aber ich müsste Rat bei ihm Suchen bezüglich der Sache mit Eleanor. Und dann musste ich noch herausfinden was mit ihm los war.
Ich ging nochmal in Harrys Zimmer. Ich hielt es zwar nicht mehr aus neben ihm zu schlafen, da mich seine Anwesenheit um den Verstand brachte, aber ich tat es dennoch, da ich Harry das Gefühl geben wollte für ihn da zu sein. Als sein bester Freund. Bei dem Gedanken schluckte ich.
Bester Freund. Ich wusste nicht wie lang ich noch so weitermachen konnte. Die Tatsache, dass ich schwul war, würde unsere Freundschaft auf jeden Fall zerstören.
Was sollte ich nur tun?
Ich kuschelte mich eng an ihn. Zum Glück trug ich doch noch eine Jogginghose, wenn auch kein T-Shirt. Oh Gott, wie lange ich das schon gewollt hatte. Louis, hör auf so zu denken! Ich schüttelte den Kopf und legte einen Arm um Harry, bevor auch ich völlig erschöpft einschlief.
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Feel This (Larry Stylinson)
Фанфик"Du bist eine widerliche Schwuchtel, Styles" Da war sie schon wieder, die Stimme. Sie ließ ihn nicht in Ruhe. Sie würde nie verschwinden. Nur der Schmerz ließ sie für kurze Zeit verschwinden. Harry ritzt sich. Er schafft es nicht mit den Gefühlen fü...