Louis Sicht.
Ich war wirklich völlig ausgepowert. Zum Glück hatte mich niemand gesehen, nur ein paar ältere Damen, die mich eh nicht erkannt hätten. Ich legte noch einen kurzen Zwischenstopp in einer Bäckerei ein und kaufte ein paar Semmeln. Ich wusste das Harry Hunger haben würde, schließlich hatte er das immer kurz nach dem Aufstehen. Der Gedanke an Harry schmerzte mich, doch ich redete mir ein, dass nicht ich der Auslöser für seine schlechte Laune war. Was hatte dann das umgeworfene Bild von euch beiden zu bedeuten? Es hatte bestimmt alles eine simple Erklärung. Ich schloss die Tür auf.
„Harry?" rief ich. Keine Antwort. Ich öffnete vorsichtig die Tür zu seinem Zimmer. Auch da kein Harry.
„Hazza?" Wieder keine Antwort. War er abgehauen? Genug Zeit hätte er gehabt. Ich legte die Tüte mit den Semmeln in die Küche und zog meine Schuhe aus. Danach versuchte ich Harry auf seinem Handy zu erreichen. Das Klingeln kam aus dem Badezimmer. Was zum...? Ich klopfte an die Badezimmertür. „Harry, bist du da drin?" Natürlich war er das. Die Tür war versperrt. „Harry bitte antworte mir."
„Ich bin gleich fertig!" rief er mit heißer Stimme.
„Alles in Ordnung mit dir?" fragte ich besorgt.
„Ja, ja alles im grünen Bereich!" murmelte Harry.
Ich wusste, dass er log. Ich kannte ihn dafür einfach zu gut.
Doch bevor ich ihn erneut fragen konnte, wurde die Tür aufgerissen und ein völlig blasser Harry trat aus dem Badezimmer.
Ich zog die Luft ein.
„Oh mein Gott, Harry was ist denn passiert?" Ich nahm ihn in den Arm und ignorierte die Gänsehaut, die sich auf meinem Arm breit machte.
„Nichts." Murmelte er gegen meine Schulter und schob mich ein Stück von sich, was ihn jedoch anscheinend einiges an Kraft kostete.
Langsam verzweifelte ich.
„Harry bitte! Sag mir jetzt endlich, was mit dir los ist! Habe ich irgendwas falsch gemacht? Wieso geht es dir so schlecht?" fragte ich ihn flehend.
„Louis es geht mir gut!" schrie er schon fast. Ich glaubte ihm nicht. Man sah, dass er geweint hatte, außerdem presste er seine Arme gegen seinen Körper.
„Was machst du da?" Ich deutete auf seine Arme.
„Louis, kannst du mich gefälligst in Ruhe lassen? Deine ganzen Fragen gehen mir auf die Nerven!" Seine wunderschönen, grünen Augen starrten mich an. Sah ich Verachtung in ihnen? „Hazza..." meine Stimme brach. Es brach mir tatsächlich die Stimme und mehr als ein Schluchzten, kam nicht aus ihnen. Ich stand einfach nur mit hängendem Kopf da und ließ die Tränen laufen.
„Lou, Wein doch nicht... ich meine... Es tut mir leid! Ich wollte dich nicht verletzen!" Endlich umarmte er mich.
Ich flüsterte so was wie ein „Ist schon okay" und ließ mich von ihm in die Küche zerren. Ich setzte mich auf einen Stuhl und sah Harry dabei zu wie er Frühstück machte. Was war nur mit ihm los? Seine Locken fielen ihm ins Gesicht. Seine angeschwollen Augen wurden von schwarzen Schatten unter seinen Augen abgezeichnet.
„Lou es tut mir leid! Alles! Wirklich, ich habe schlechte Laune. Ich wollte das ganz bestimmt nicht an dir auslassen! Es tut mir unendlich leid!" Er setzte sich mit jeweils zwei Tassen Kaffee zu mir an den Tisch. Ich lächelte. Ich liebte Harry. Das wurde mir immer mehr bewusst. Ich wusste selbst nicht wieso es mich nicht in die Verzweiflung trieb, ich genoss einfach das Gefühl, das sich in mir ausbreitete, wenn er in meine Nähe war. Ich konnte ihm einfach nicht böse sein. Viel mehr machte ich mir um ihn Sorge. Ich wusste, dass es ihm schlecht ging.
„Haz, es ist wirklich okay. Ich war nur etwas erschrocken. Du ziehst dich in letzter Zeit sehr zurück von uns. Was ist nur los mit dir? Du kannst es mir doch sagen, ich bin dein bester Freund!" Er wandte seinen Blick ab und zuckte mit den Schultern.
„Es ist nichts. Es ist unwichtig. Das ist bald wieder vorbei!"
„Es ist nicht unwichtig, wenn es dich belastet..."
„Ich will jetzt nicht drüber reden okay?" fuhr er mich an.
Doch sein Blick erfuhr, dass er seine Worte sofort bereute.
„Lou..." er schüttelte den Kopf.
„Wieso hast du nicht bei Eleanor übernachtet? Ist alles okay zwischen euch?" Er starrte mich an.
„Ähm... ich nein. Ich bin gegangen. Ich kann das so nicht weiter. Ich liebe sie nicht mehr, Harry. Meine Gefühle für sie sind einfach weg." Sagte ich. Auf einmal kam mir die Kaffeetasse ziemlich interessant vor.
„Hast du mit ihr Schluss gemacht?"
Ich schüttelte den Kopf. „Noch nicht. Nur ich weiß nicht, was ich zu ihr sagen soll. Ich will sie nicht verletzen. Es ist nur so, ich habe mich in jemand anderen verliebt." Ich stockte. Soweit hatte ich überhaupt nicht reden wollen. Cool bleiben, Tomlinson.
Harrys Blick war undefinierbar. So hatte er mich noch nie angesehen. Es war eine Maske aus Schock, Gleichgültigkeit... und Trauer?
„In..." Doch weiter kam er nicht. Es klingelte an der Tür.
Ich unterbrach unser Gespräch. „Vielleicht die Jungs?" fragte ich. Harry zuckte nur mit den Schultern.
Ich öffnete die Tür.
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Feel This (Larry Stylinson)
Fanfic"Du bist eine widerliche Schwuchtel, Styles" Da war sie schon wieder, die Stimme. Sie ließ ihn nicht in Ruhe. Sie würde nie verschwinden. Nur der Schmerz ließ sie für kurze Zeit verschwinden. Harry ritzt sich. Er schafft es nicht mit den Gefühlen fü...