Ich mochte ihn nicht.
Er redete zu viel, dachte zu wenig nach, und musste dauernd seine Andersartigkeit betonen.
Ich wäre überhaupt nicht aus dem Zimmer gekommen, hätte ich nicht plötzlich ein starkes Verlangen nach Orangensaft gehabt.Ben hatte ziemlich erleichtert ausgesehen, als ich den Redeschwall des anderen unterbrochen hatte.
Warum wohnte er überhaupt mit ihm?
Er verdiente ja wohl genug, um sich alleine eine Wohnung leisten zu können.In diesem Moment sagte der Andere zu Ben:
"Jetzt wo eine Frau im Hause ist, kann sie ja den Haushalt schmeissen, wa?"
So war das also.Ich erklährte ihm, dass ich keineswegs die Absicht hatte, ihm seine Arbeit abzunehmen.
Es war sowieso das beste, wenn ich möglichst bald wieder verschwinden würde.Wir hatten den Abgeschlossenen Fall noch gar nicht mit dem Vorgesetzten besprochen.
Ich freute mich auch nicht darauf.Schliesslich hatte ich versagt.
Ich ging ins Badezimmer, um zu duschen.
Ben hatte meine Wunden versorgt. Ich entfernte alle Pflaster und Verbände. Ich war mir nicht sicher, was ich davon halten sollte. Er hatte mich angefasst. Und dafür gesorgt dass ich nicht verblutete. Ich stellte das Wasser kalt ein, und liess es mir über den Körper laufen.
Hatte ich die Tür abgeschlossen? Ja, da war ich mir sicher.
Unter der Dusche untersuchte ich meine Blessuren. Einige Prellungen und Abschürfungen. Nichts Ernstes. Nur mein Rücken schmerze relativ fest. Aber dort konnte ich nicht hinsehen. Ich wusch alle meine offenen Wunden gründlich aus, und beendete meine Dusche.
Der Spiegel war angelaufen. Ich putzte ihn sauber. Ich hatte mir ein Badetuch aus dem Schrnk genommen. Hoffentlich war er nicht sauer. Ben. Er verwirrte mich. Solche Gefühle musste man unterdrücken. Ich würde in Zukunft vorsichtiger sein.
Mein Rücken sah nicht gut aus. Ich suchte nach Desinfektionsmittel und Wundsalbe. Tatsächlich fand ich einen Vorrat davon. Ben, der Typ, brauchte sie wohl öfters.
Ich versorgte meine Wunden so gut es ging. An die am Rücken konnt ich nicht heranreichen. Warum war ich so unbeweglich? Ich wollte keine Infektion riskieren. Ich würde Hilfe holen müssen.
Ich atmete.
Einmal tief ein.
Und wieder Aus.
Platzierte meine Handfeuerwaffe in Reichweite, für alle Fälle.
Ein.
Aus.
Rief mir in Erinnerung, dass er das ohnehin bereits einmal getan hatte. Es war nichts Spezielles.
Ein, Aus.
Ich entriegelte die Badezimmertür und stellte mich mit dem Rücken dazu neben den Spiegel.
Drapierte das Badetuch strategisch geschickt.
Ein.
Aus.
Ein.
Aus
Ich kontrollierte, ob das Badetuch alles wichtige bedeckte.Und dann rief ich ihn.
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Mein Leben, Mein Tod
RomanceZwei kleine Auszüge; einer aus seiner, einer aus ihrer Sicht: ------ Nach dem Essen packten wir unsere Ausrüstung und machten uns auf den Weg. Sie hatte nur ihre Präzisionswaffe bei sich. Ich bot ihr ein Messer an, aber sie wollte es nicht. Ich wart...