3 Ganesha

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Als ich aufwachte, tat mir alles weh. Wo war ich? Kurz geriet ich in Panik. Dann fiel es mir wieder ein. Die Wohnung des Typen. Ich kontrollierte,ob meine Habseligkeiten noch da waren. Alles an seinem Platz.

Es war schon hell draussen. Wie spät war es? Ich machte mich auf die Suche nach einer Uhr. Weder im Wohn,- noch im Badezimmer war eine. Trotzdem sah ich mich nochmal genau um. Die Einrichtung eines Appartements kann viel über eine Person aussagen.

Mein Eindruck von ihm wurde bestätigt. Unordentlich. Prunk. Ein riesiger Flachbildschirm. Chipskrümel auf der Couch und die leeren Tüten daneben. Ein teures Parfum im Badezimmerschrank. Aber es musste
noch eine zweite Person in diesem Appartement leben. Eine Kristallkugel. Ein orientalisches Kissen. Ein Götterbild an der Wand.

Das nächste Zimmer das ich inspizierte bestätigte diesen Eindruck. Es war ein Schlafzimmer, vollgestopft mit allem, was auch nur im entferntesten mit Indien oder Magie zu tun hatte. Da fand ich auch eine Uhr. Es war Zeit zum Früstücken. In der Küche war nichts geniessbares zu finden. Ich beschloss, dass es Zeit war, den Typen zu Wecken.

Da er gestern so erbost reagiert hatte, als ich ungefragt in sein Appartement eingedrungen war, klopfte ich an seine Tür, statt direkt rein zu gehen. Er reagierte nicht. Ich klopfte lauter. Immer noch nichts. Ich hatte mich genug höflich benommen. Ich ging hinein.

Er war noch immer mit nichts als Boxershorts bekleidet. Er lag auf dem Bauch. Ich konnte seine Rückenmuskeln sehen. Seine Haare standen ihm vom Kopf ab. Mich überkam der unerklährliche Wunsch, sie glatt zu streichen. Ich zog verwirrt die Augenbrauen zusammen. Das war neu. Ich wartete. Dann ging es vorbei. Was hatte ich tun wollen? Ihn wecken. Genau. Wie sollte ich das erledigen? Ich wollte ihn nicht anfassen. Ich fand ein Kissen auf dem Boden und warf es ihm auf den Kopf. Danach zog ich mich schnell in den Türrahmen zurück.

Mein Leben, Mein TodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt