2. Kapitel: Meine Art, Probleme zu lösen

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„Was machst du hier?“, fragte er tonlos. Man könnte eine Stecknadel fallen hören, auf die Stille die darauf folgte. „Ich gehe hier zur Schule!“, erklärte ich lächelnd. Jetzt spielte ich mal mit ihm! „Das mein ich nicht! Was machst du in meinem Leben?“, fragte er weiter, mit einer Spur Wut in seiner Stimme. „Ich weiß nicht, ob du dich erinnerst, aber ich war schon vor 15 Jahren in deinem Leben!“, lächelte ich fröhlich weiter. Gleich rastet er aus. Das wusste ich und jeder andere in der Halle auch. „Das reicht! Mr Black, setzten Sie sich! Nun, dass ist eine neue Schülerin und ihr Name ist Amanda Goodale! Sie wird jetzt in ein Haus eingeteilt! Miss Goodale, setzten sie sich auf den Stuhl!“, durchbrach Dumbeldore die Stille und Sirius setzte sich, immer noch zitternd, vor unterdrückter Wut. Mit einem gewinnenden Lächeln trat ich vor und setzte mich auf den Stuhl. Ich wusste genau, in welches Haus ich wollte! Sirius und ich liebten dieses Haus! Immer, vorm Einschlafen, hatten wir uns Geschichten vom tapferen Godric Gryffindor erzählt. Durch Regulus hatte ich erfahren, dass Sirius es geschafft hatte. Er war in Gryffindor. Und durch Regulus hatte ich erfahren, dass Sirius letztes Jahr von daheim abgehauen ist und jetzt bei seinem besten Freund James Potter lebte.

Dumbeldore trat hinter mich und setzte mir den Hut auf. „Hmm, eine Reinblüterin, dessen Familie dem Dunklen Lord dient! Du selbst scheinst aber nicht so begeistert von ihm zu sein, nicht wahr? Du bist schlau! Sehr schlau! Ravenclaw wäre gut für dich, aber ich weiß, dass ich dich nicht umstimmen kann, stimmt‘s? Du willst unbedingt nach Gryffindor, zu deinem besten Freund! Aber es passt auch zu dir! Nun denn, GRYFFINDOR!“, rief der Hut und Dumbeldore nahm ihn mir wieder ab. Ich fixierte Sirius mit meinem Blick, während ich auf ihn zu stolzierte und mich gegenüber von ihm hinsetzte. Die Schüler fingen wieder an zu Essen und auch ich nahm mir Bratkartoffeln und ein Steak auf den Teller. Seelenruhig fing ich an zu essen, während Sirius mich mit finsteren Blicken durchbohrte. „Warum bist du eigentlich sauer auf mich?“, fragte ich nach einer Weile, ohne vom Essen auf zu sehen. „Weil du dich in mein Leben einmischst!“, knurrte er. „Ich misch mich ein? Ich wurde nicht freiwillig von drei Schockzaubern gleichzeitig getroffen, nur weil ich mit Dad in einem Raum war! Ich war nicht freiwillig im St. Mungos wegen diesen bescheuerten Schockzaubern! Ich war nicht an Silvester in so einem bescheuerten Muggelwaisenhaus, wo die Kinder es lustig fanden, als Neujahrsgruß mein Bett in Flammen zu setzten und ich durfte es nicht einmal mit Magie löschen!“, zischte ich. „Im St. Mungos?“, fragte Sirius geschockt. „Ja, du Idiot! Weihnachten im St. Mungos! Sollte man mal erlebt haben! Weißt du, ich hab das erste Mal seit 5 Jahren Geschenke zu Weihnachten bekommen! Süßigkeiten und Socken!“, fauchte  ich. Dann fing ich wieder an zu essen. Nach dem Nachtisch verschwand das Essen und ich folgte den anderen Gryffindorschülern in den Gemeinschaftsraum. „Sectumsempra!“, rief plötzlich jemand hinter mir. Blitzschnell wirbelte ich herum und parierte den Fluch. Vor mir standen 4 Slytherins. Narzissa Black, Jonas Flint, Bellatrix Black und Rodolphus Lestrange.  „Was geht denn mit euch?“, fragte ich belustigt. „Blutsverräter!“, zischte Bella nur und schoss einen weiteren Fluch auf mich ab, den ich auch parierte. „Bella, Balla, Bella, du enttäuschst mich! Bist ein Jahr über mir und trotzdem nur so ein schwacher Fluch!“, spottete ich. Das gab das Startsignal und alle Slytherins fingen an, Flüche auf mich abzuschicken. Plötzlich stand Sirius neben mir und schickte seinerseits Flüche auf die Slytherins ab. Ich sah kurz zu ihm und das war mein Verhängnis! Nur dieses eine Mal hatte ich nicht aufgepasst und schon traf mich der Fluch. Ich ging zu Boden. Mein Kopf schlug irgendwo auf und dann wurde alles schwarz.  

 Blinzelnd schlug ich die Augen auf. Das erste, was ich sah, war weiß. Hier war alles weiß. Anscheinend war ich im Krankenflügel. „Hallo! Wer bist du?“, ertönte eine Stimme neben mir und ich wandte den Kopf. Ein Junge mit verwuschelten schwarzen Haaren und einer Brille grinste mich neugierig an. „Amanda Goodale!“, antwortete ich knapp. „Du bist neu hier, oder? Warum kommst du erst jetzt? Und warum erst zum Halbjahr? In welchem Haus bist du? In welche Klasse kommst du? Wie alt bist du?“, prasselten die Fragen auf mich ein. „Nerv nicht!“, motzte ich ihn an. Ich hatte Kopfschmerzen und das letzte, was ich jetzt brauchte, war ein nervender Idiot!  Betroffen verstummte er, dann funkelte er mich böse an. „Sag mal, was hast du denn für ein Problem?“, fauchte er. „Dich!“, gab ich zurück. „Kinder! Was streitet ihr? Hallo, Kindchen, ich bin Madame Pomfrey! Du hast einen Fluch abbekommen, aber jetzt müsste es dir wieder besser gehen! Nur ein bisschen Kopfschmerzen, nicht wahr? Nun ja, ähm, Mr Potter? Ich muss Sie nur noch einmal kurz untersuchen, dann können Sie gehen! Wären Sie so freundlich, Miss Goodale den Gemeinschaftsraum zu zeigen? Sie ist auch eine Gryffindor!“, zwitscherte eine junge, rundliche Krankenschwester, die sich im Moment über diesen Potter beugte, der irgendetwas unverständliches murmelte. Der war auch in Gryffindor? Na toll! Das Haus war doch nicht so gut wie gedacht! „Ähm, Madame Pomfrey? Welcher Fluch hat mich getroffen?“, fragte ich stirnrunzelnd. „Nun ja, ähm, der Sectumsempra!“, erklärte sie. WAS? „ICH BRING SIE UM!!!“, brüllte ich und sprang auf. Kurz tat mein Kopf weh, doch ich nahm es nicht wahr. Bella, Zissy, Jonas und Rodolphus waren so was von tot! „Endlich mal was interessantes! Musst du zu den Slytherins? Komm mit!“, rief Potter freudig und stand nun ebenfalls auf den Beinen. Es war mir egal, dass er vorher übelst genervt hatte, er brachte mich zu diesen- ich sag jetzt einfach gar nichts!  Potter stürmte aus dem Krankenflügel, ich hinterher.

„Hier lang!“, kommandierte Potter und bog um die Ecke. Am Ende des Ganges waren die vier Slytherins. Wutschnaubend kam ich vor ihnen zum Stehen und ich sah, wie Jonasetwas zurück zuckte. Ja, wenn ich wütend war, sah ich furchterregend aus. Aufgerissene Augen, leicht schiefgelegter Kopf, angespannter Kiefer, Arme leicht abgespreizt, alle Muskeln angespannt. Das würde ich nicht mit dem Zauberstab regeln, da konnten die sich sicher sein! Hatte ich schon erwähnt, dass mich Boxen schon immer fasziniert hatte? Nein? So ein Pech aber auch! „Wer von euch hirnlosen Schnarchkracklern war so dumm um mir den Fluch aufzuhalsen?“, fragte ich angespannt. „Ich, du Blutsverräterin! Und ich mach es immer wieder!“, höhnte Bella. Warum hatte ich überhaupt gefragt? Es war eh klar gewesen! Blitzschnell hatte ich meinen Zauberstab gezogen und sieben Flüche abgeschickt. Zissy, Jonas und Rodolphus standen Zauberstablos und in der Körperklammer da, Bella hatte ebenfalls keinen Zauberstab mehr. Ich stürzte auf Bella zu. Mit einer fliesenden Bewegung packte ich sie bei den Haaren und presste sie gegen die Kerkerwand. Sie war größer wie ich. NA UND? Sie versuchte sich zu wehren und wahrscheinlich schlug sie ziemlich fest zu, aber ich stand gerade unter Adrenalin. „Wag! Es! Nicht! Noch! Einmal! Mir! Einen! Fluch! Auf! Zu! Halsen!“, brüllte ich und rammte ihr bei jedem Wort mein Knie in den Bauch. „HAST DU VERSTANDEN???“, schrie ich und knallte ihren Kopf gegen die Mauer. Sie starrte mich nur finster an. „Hey, Amanda! Lass es! Komm wieder runter!“, versuchte Potter mich zu beruhigen und zog mich von Bella weg, die mit einen Killerblick auf den Boden sank. Ich wandte mich Potter zu. „bring mich hier weg, sonst sind sie alle tot!“, wies ich ihn an und er nickte sofort. Anscheinend glaubte er mir aufs Wort, was auch richtig war. Der Schnösel Dolohow ist wegen mir einmal im St. Mungos gelandet, obwohl er letztes Jahr mit Malfoy seinen Abschluss gemacht hatte. „WAG ES NICHT EINMAL!“, brüllte ich plötzlich und fuhr herum. Ich spürte Potters erschrockenen Blick im Rücken, während ich Bella wütend anfunkelte, die ihren Zauberstab auf mich gerichtet hatte. „Du bist feige, Bella! Nur mit einem Stöckchen in der Hand traust du dich was!“, spottete ich. Bella grinste hämisch. „Nun ja, vielleicht ist das so!“, meinte sie und schon schoss ein grüner Blitz auf mich zu. Ich wich aus und im nächsten Moment landete meine Faust auf ihrer Nase. Blut schoss hervor und ich wollte gerade nochmal zuschlagen, als Potter meine Hand packte und mich hinter sich herzog, wieder um die Ecke. „Ich brauch einen Klatscher!“, presste ich hervor. „Ich hol Sirius!“, meinte er nur und zog einen Spiegel aus der Tasche. Was wollte er denn damit? Warte mal, hatte er Sirius gesagt?

Remember Me (Harry Potter FF- Rumtreiberzeit)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt