Kapitel 5

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,,Wir können morgen ja zur Polizei gehen und dort bescheid geben...", sagte Lana und legte eine Hand auf meine Schulter. Ich sah sie an und nickte. Sie stand auf und räumte die leeren Becher in den Müll und die Löffel in die Spülmaschine . ,,Komm , wir richten dir mal dein Nachtlager ein", sagte sie vorsichtig und ging in den Flur, dann eine Treppe rauf und schließlich durch einen weiteren Flur, ehe sie vor einer Tür stehen blieb. Bevor sie die Tür jedoch öffnete , warnte sie: ,, Das ist Jacks Zimmer. Er ist mittlerweile auf dem College und kommt nur noch in den Semesterferien oder mal am Wochenende vorbei. Erst letztes Wochenende war er noch hier. Ich war seitdem nicht mehr in seinem Zimmer, also habe ich keine Ahnung , wie es da drin aussieht." Sie öffnete die Tür und gemeinsam betraten wir das Zimmer. Es war relativ aufgeräumt. Hier und da lag mal ein Kleidungsstück , aber sonst... . Ich sah mich etwas um und als ich mich dem Bett näherte , drang plötzlich ein strenger Geruch in meine Nase.,,Was ist das? Ich meine diesen Geruch..." , fragte ich und rümpfte die Nase. ,, Ich habe da so eine Vermutung...", sagte Lana und legte sich neben dem Bett auf den Boden. Sie holte einen Korb voller benutzter Wäsche hervor. ,, Dachte ichs mir doch . Ein Souvenir seines Besuchs..." , sagte sie und stellte den Korb auf das Bett.  Ich schmunzelte. ,,Kannst du das Fenster aufmachen, dass etwas frische Luft reinkommt?", fragte Lana. Ich tat wie mir geheißen . Währenddessen suchte Lana das Zimmer nach weiteren Souvenirs ab. Anschließend brachten wir die Wäsche in die Waschküche und besorgten frisches Bettzeug . Wir bezogen das Bett und guckten in Lanas Kleiderschrank nach etwas , das mir passen würde. Da ich etwas kleiner als Lana war, passten mir sogar einige Sachen und ich nahm sie mit. Die Sachen legten wir auf den Schreibtisch, da im Kleiderschrank noch immer Kleidung und andere Sachen von Jack waren. ,,Ich geh runter und kümmer mich mal um die Souvenirs . Mach du es dir gemütlich", sagte Lana und verschwand. Ich legte mich auf das Bett und betrachtete den Raum genauer. Das Zimmer besaß weiße Wände , die mit vielen Postern von einer Band und Football-Spielern zugeklebt waren. Der Boden war aus hellem Holz und in der Mitte des Raumes lag ein schwarzer flauschiger Teppich. Das Zimmer war mit einem Bett , welches sich rechts befand, wenn man den Raum betrat, einem Fernseher, der sich gegenüber des Bettes befand, zwei kleinen  Regalen voller DVDs und Bücher, welche sich rechts  und links vom Fernseher befanden, einem Schreibtisch , der an der gegenüberliegenden Wand zur Tür befand und über dem ein Fenster war, einem Schrank, der neben der Tür war, und einer Musikanlage, die neben dem Schreibtisch war , ausgestattet. Gedankenverloren schaute ich aus dem Fenster, welches neben dem Bett stand. Da es mittlerweile selbst hier Abend war, was hieß das es in Deutschland schon der nächste Tag war, dauerte es nicht lange und ich sank in einen leichten Schlaf.

,,Janina?", Lana rüttelte leicht an mir. ,,Wer sind Sie?", fragte ich . ,,Lana", antwortete sie ruhig. Es dauerte einen Moment, ehe mein Gehirn wieder voll Einsetzung fähig war und ich wieder wusste , was geschehen war. Ich versuchte es runter zu schlucken und nicht wieder in Tränen auszubrechen , was mir auch mit Mühe gelang. ,, Es ist kurz vor halb neun, gleich gibt es essen. Wenn du lieber schlafen und dich ausruhen möchtest, dann ist das total in Ordnung . Ich wollte dich nur vorher gefragt haben.", erklärte sie. ,,Ich hatte gar nicht vorgehabt zu schlafen aber die Sicht aus dem Fenster ist so beruhigend ... und der Jetleg... ich glaube ein Nickerchen war genau das, was ich gebraucht habe", sagte ich und stand auf. Lana lächelte mich an und stand ebenfalls auf, da sie zuvor auf der Bettkante gesessen hatte. Wir gingen in die Küche und ich setzte mich an einen großen Tisch , der für fünf Personen gedeckt war. ,,Wo ist die Toilette? ", fragte ich und stand schon mal auf. ,,Aus der Tür raus und dann die Tür an der gegenüberliegenden Wand, die am nähsten an der Haustür ist." , erklärte Lana und schnappte sich die Teller vom Tisch. ,,OK", antwortete ich. Ich folgte Lanas Beschreibung und fand die Toilette auch schnell. Das Badezimmer war relativ klein . Es befanden sich nur ein Waschbecken, unter dem sich noch ein kleines Regal mit Klopapier, Handtüchern und Reinigungsmittel befand, eine Dusche , ein Klo und ein Medikamenten Schrank in dem Badezimmer, welches einen schwarzen Fliesenboden und eine weiße wand, die ungefähr 1,50m über dem Boden einen schwarz-blauen Mosaik streifen aufweiste, besaß. Nachdem ich mir die Hände gewaschen hatte, stütze ich mich am Waschbecken ab und schaute unmittelbar in den Spiegel, der über dem Waschbecken hing . Ich blickte in meine Augen. Sie hatten immer geradezu vor Freude gestrahlt. Nun waren sie trüb und noch immer leicht rot unterlaufen. Ebenso lagen dunkle Ringe unter ihnen. Das erste , was mir zu meinem Aussehen einfiel war Zombie. Ich war so vertieft in darin gewesen mein Aussehen zu analysieren, dass ich ziemlich zusammen schreckte, als ich hörte , wie sich die Haustür öffnete. Schnell schüttete ich mir etwas Wasser ins Gesicht und trocknete es ab, ehe ich wieder in die Küche ging. Als ich die Küche betrat, stand ein großer Mann vor Lana und hatte sie in seine Arme geschlossen, während er ihr einen Kuss gab. Es erinnerte mich daran wie meine Eltern sich verhielten, wenn Dad von der Arbeit gekommen war. Lana bemerkte mich und löste sich von dem Mann. ,,Janina, das ist mein Mann, Alfredo", stellte sie vor, ,,Fred, das ist Janina" Fred schaute Lana verwirrt an. Sie flüsterte nur :,,Später" Ich ging auf Fred zu und reichte ihm die Hand, während ich versuchte zu lächeln : ,,Hallo" ,,Hallo", erwiderte er und wir schüttelten uns die Hände. Wir stellten die Teller auf den Tisch , während sich die Haustür ein weiteres mal öffnete und man das Gespräch zweier Jungs hören konnte. Als sie die Küche betraten , begrüßten sie ihre Eltern. Mich bemerkten sie nicht, da sie zu sehr in ihr Gespräch über ein Football match gewesen waren. Ich setzte mich neben Lana an den Tisch. ,,Wer sind die beiden?", fragte ich Lana leise. ,,Das ist Matthew", sagte sie und deutete auf den einen , jüngeren der beiden Jungs. ,,Und das ist Patrick",sagte sie und deutete dabei auf den anderen Jungen. Die Jungs redeten das gesamte Essen über das Spiel und Lana und Fred redeten über die Arbeit. Ich aß ruhig meine Chili Concarne auf und stellte mein Geschirr anschließend in die Spülmaschine. Danach setzte ich mich wieder an den Tisch und wartete artig. Als die Jungs ihr Geschirr wegstellen und ihr Gespräch endlich beendet hatten , fiel ich auch ihnen auf.,,Wer bist du?",fragte Patrick. ,,Janina.",antwortete ich. Er nickte . Anschließend verschwanden er und sein Bruder. Kurz bevor sie die Küche verließen, hörte ich sie noch etwas wie ,,Bestimmt eine von Mums Kolleginnen..." sagen. ,, In Jacks Zimmer steht ein Fernseher, wie du bestimmt schon gesehen hast. Die Fernbedienungen müsste davor liegen... Falls du noch etwas fernsehen willst? Es sind auch einige Bücher in seinem Zimmer... Und hier unten sind auch noch welche,falls bei Jacks keins dabei ist ,was dir gefällt..... Wenn irgendwas ist oder dir was fehlt, komm einfach runter und sag bescheidt.", sagte Lana.,,Ja, mach ich",erwiderte ich. Ich ging hoch und legte mich auf das Bett, nachdem ich den Fernseher eingeschaltet hatte. Es lief Jane the Virgin. Ich bekam ungefähr fünf Minuten mit, ehe ich einschlief.

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