Kapitel 16

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Janina pov.:

,,Eine große 34, eine 26, einmal die Nummer 57 und einmal die 13 . Und eine Sprite und eine Cola.", gab ich unsere Bestellung ab. Die Getränke kamen schnell. Das Essen ließ, wie sonst auch, auf sich warten. Als es dann endlich kam, wünschte ich allen einen guten Appetit und machte mich an meinem Essen zu schaffen. Kurz bevor ich meinen Salat auf hatte, bekam ich Kopfschmerzen. Ich vertiligte den letzen Rest und nahm einen großen Schluck von der Apfelschorle. Die Schmerzen veränderten sich nicht. Ich fragte Lana nach dem Zimmerschlüssel, damit ich mich etwas hinlegen konnte. Sie gab ihn mir und ich ging auf unser Zimmer und legte mich aufs Bett. Meinen Kopf richtete ich zum Fenster, wo die Regentropfen um die Wette liefen. Etwas später kam Lana auch aufs Zimmer, setzte sich zu mir und fragte mich nach meinem Wohlbefinden. Ich sagte ihr wie es mir ging. Daraufhin sagte sie mir, dass sie in Emilies Zimmer sein würde, falls irgendwas wäre. Als sie das Zimmer verließ, verfolgte ich weiter die Regentropfen und fiel wenig später in einen leichten Schlaf. Nach einer guten dreiviertelstunde wachte ich wieder auf. Erstaunlicherweise ohne Kopfschmerzen. Was ein gutes Schläfchen nur alles bringen konnte... Ich holte mein Handy hervor. Zum erstenmal fiel mir auf wie viele Nachrichten ich hatte. Ich ging auf Whatsapp um sie zu lesen und zu beantworten. Ich hatte kaum wichtige Nachrichten, da die meisten aus irgendwelchen Internetfreunden-Gruppen stammten, indenen mal wieder über irgndwas heftig diskutiert wurde. Neben dem Spam, hatte ich allerdings auch einige ,,wichtige " Nachrichten meiner Freunde bekommen. So von Samuel, Marlena und Lina:

Lina: Hi. Hab eben in den Nachrichten gelesen, dass ein Flugzeug in Vancouver abgestürtzt ist. Aber dir geht es gut, oder?😰

Ich: Mir gehts gut... Würde gerne mit dir reden😞. Kannst du heute nach Bonn kommen?😅

Lina: Was ist los?🙊😱Bestimmt. Nick muss eh noch los, er kann mich bestimmt mitnehmen.🛵

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Sammi: Na Ninchen,ist es schön in Kanada?😘

Ich: Nunja, schön sieht anders aus💔. Kann ich dich heute Abend anrufen?📞

Sammi: Was ist denn los?😱 Aber klar doch, du weißt doch ich bin immer für dich da❣️

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Mariii ❤️: Hey Jana!

Hast du WLAN?

Wie ist es so in Vancouver? Du musst mir auf jedenfall Bilder schicken😍😍😍

Ich: Hi❤️ Ich bin garnicht mehr in Vancouver und es ist alles sehr kompliziert😕. Können wir uns später treffen? Würde es dir nämlich alles gerne persönlich erzählen und mit dir reden😞👭❤️

Mariii❤️: Was ist los????😱Klar! Wann , wo? Ich bin sofort vor Ort und Stelle❤️❤️

Ich: Thx❤️ Hofgarten in 20min?

Mariii❤️: Werde da sein!😘

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Ich packte mein Handy in meine Hosentasche und machte mich auf den Weg zu Lana, um ihr zu sagen, dass ich etwas durch die Stadt gehen würde. Der Regen hatte sich inzwischen gelöst und die Sonne schien wieder in hülle und fülle. Da ich nicht wusste, wo Emilies Zimmer war und es auch nicht fand, schloss ich unser Zimmer ab und machte mich so auf den Weg zu meinem Treffen.
15 min später saß ich auf einer Bank und wartete auf Marlena. ,,Heyy !", setzte sie sich neben mich und umarmte mich. ,,Hey",sagte ich weniger euphorisch aber erwiderte ihre Umarmung. ,,Also, was ist los?", wollte Mari wissen. ,,Ich weiß nicht ob du es mitbekommen hast aber vor fast zwei Wochen ist ein...",fing ich an.,,Der Flugzeugabsturz. Hab ich mitbekommen... Schreckliche Geschichte...", schnitt sie mir das Wort ab. ,,Genau.",meinte ich, ,,Das war unsere Maschine nach Kanada" Maris Kinnlade machte Bekanntschaft mit dem Boden.,,Aber die haben gesagt, es gab keine überlebenden!", warf sie ein. ,,Gab es auch nicht.", ich machte eine kurze Pause, ,,...abgesehen von mir" Ich konnte Mari ansehen, wie sie auf ein ,,und meiner/em Mutter/Bruder/Vater" hoffte, doch ihre Hoffnung wurde dutch eine kurz andauernde Stille zunichte gemacht. Es dauerte einen kurzen Moment bis sie das realisierte. ,,Oh Jana, nein", sagte sie schließlich und hielt sich die Hände vor den Mund, ,,Das ist nicht dein Ernst?" ,,Doch",sagte ich und biss auf meine Unterlippe. Meine Augen wurden feucht und Mari legte ihre Arme um mich. ,,Das tut mir soooo unendlich leid, wenn ich irgendwas für dich tun kann....",sagte sie. Ich bedankte mich. Für bestimmt zehn Minuten verweilten wir so und keiner sagte etwas. ,,Und wie geht es jetzt weiter? Wie bist du eigentlich hierher gekommen.", fragte sie. Ich erzählte ihr alles ab dem Absturz bis zum heutigen Tag. ,,Oh mein Gott, Jana ...", platzte es aus ihr heraus , ,,Willst du mich verarschen?" ,,Nein. Es ist alles genauso passiert.", erwiderte ich. ,,Krass...",meinte sie, ,,Und diese Schauspielerin adoptiert dich jetzt?" ,,So siehts aus. ,,Und wie lange bleibst du noch hier in Deutschland?", fragte sie weiter. ,,Nächstes Wochenende ist die Con... Und dann noch eine Woche", meinte ich. ,,Dann können wir uns bestimmt nochmal treffen,oder?", fragte sie etwas traurig gestimmt. ,,Bestimmt", meinte ich aufmunternt. Eine Weile saßen wir einfach nur da im Schein der Sonne. Die Sonne auf meiner Haut und meine Freundin neben mir zu wissen war ein Gefühl, dass ich dachte verloren zu haben. Es fühlte sich nämlich ein Stück nach Familie an. ,,Wissen es die anderen auch schon?", wollte Mari nach einer Weile wissen. ,,Nein. Samuel wollte ich heute noch anrufen und mit Lina wollte ich mich heute auch noch treffen...", antwortete ich. ,,Wann wolltest du dich denn mit Lina treffen?", fragte sie.,,Ich weiß nicht, sie meinte sie kommt mit ihrem Bruder her... Ich denke sie meldet sich noch..." , erwiderte ich. Genau in dem Moment ging mein Handy, es war Lina.,,Hey Jana, ich bin jetzt in Bonn. Wo sollen wir uns treffen?", erklang es vom anderen Ende der Leitung. ,,Im Hofgarten. Bin schon mit Mari hier. Ich denke du wirst uns finden. Ist nicht als zu voll hier...", sagte ich. ,,Alles klar,ich bin in 10min da. Bis gleich", verabschiedete sie sich. ,,Bye", verabschiedete auch ich mich.
10 Minuten später traf eine leicht durchnässte Lina auf uns. Ein fragender Blick von Mari und mir und sie entgegnete :,,Es hat auf der Autobahn geregnet." Mari und ich rückten etwas zusammen, sodass auch Lina noch auf der Bank Platz fand, nachdem wir einander begrüßt hatten. ,,Also", begann Lina, ,,Worüber willst su reden?" Mari warf mir einen unterstütztenden und aufmunternten Blick zu. Ich atmete einmal tief ein und aus. Dann legte ich los und erzählte auch Lina alles, was mir in den letzten zwei Wochen widerfahren war. Auch sie regierte geschockt und ungläubig. ,,Ach Jana",schloss sie mich in ihre Arme, ,,Das tut mir so leid. Wenn ich irgendwas für dich tun kann, egal was..." ,,Danke",murmelte ich in ihr Ohr. Ich war fertig wie nach einem Marathon. Zwei mal die schlimmste Erfahrung meines Lebens geteilt zu haben, war zugleich stark Kräfte beraubend und befreiend. Ich fühlte mich nicht länger mehr allein. ,,Und was gibt es bei euch so neues?", fragte ich, nachdem ich mich wieder von meiner Freundin gelöst hatte. ,,Mein Bruder hat bei einem Fotowettbewerb teilgenommen",sagte Lina . ,,Was war das Thema?", wollte Mari wissen. ,,On the road", erwiderte Lina. Es herrschte eine bedrückte Stimmung. ,,Und hat er gewonnen?", fragte ich. ,,Die Bilder wurden noch nicht ausgewertet ",antwortete Lina. Ich wollte die Stimmung etwas anheben, doch das war nach so einer Nachricht einfach nicht möglich. Auch sie mussten das ersteinmal alles verarbeiten. ,,Wie wärs mit einem Spaziergang?",fragte Mari. Lina und ich stimmten ihr zu. Gemeinsam gingen wir Richtung Rhein und gingen am Ufer entlang. ,,Du wirst uns schreiben, oder? Ich meine, wenn du wieder weg bist...", kam es von Lina. ,,Natürlich",beschwichtigte ich, ,,Sowas wie euch kann ich nicht einfach wegwerfen!!!" Ihre Mundwinkel hebten sich für einen Moment. ,,Und wirst du uns auch mal besuchen?",wollte Mari wissen. ,,Ich werde es versuchen.... Aber das ist nicht so leicht, wegen der Entfernung .... und dem Fliegen..... Aber ihr könnt mich ja mal besuchen.",erwiderte ich. ,,Hm, ja und der Flug ist auch nicht gerade billig.",meinte Lina. ,,Ach das könnte ich irgendwie mit Lana regeln... Wir müssen einfach mal gucken. Jetzt bin ich ja erstmal zwei Wochen hier.",entgegnete ich. Wir liefen noch in Ruhe den Rhein entlang und genossen es. Plötzlich klingelte mein Handy: unbekannte Nummer.

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