Kapitel 12

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Als ich aufwachte, war es fast 8 Uhr. Ich schlug die Bettdecke weg und stand auf. Meine Haare band ich locker zusammen und setzte mich schließlich auf mein Bett. Als ich fertig war öffnete sich die Tür und mein Frühstück kam. Nachdem ich jenes zu mir genommen hatte, packte ich meine Sachen zusammen und wartete geduldig auf meine Entlassung. Wenig später, kurz nach halb neun, öffnete sich die Tür und eine Ärztin betrat das Zimmer, ich erkannte sie als jene, die mich über die länge meiner Ohnmacht aufgeklärt hatte, Dr. Lynch, wie ich nun auf ihrem Namensschild las. ,,Hast du noch irgendwelche Beschwerden?", fragte sie und legte das Blutdruckmessgerät an.,,Nein, alles bestens",sagte ich. Anschließend füllte sie noch ein paar leere Felder auf dem Formular aus. ,,Wegen dem nähte ziehen hast du schon einen Termin?",fragte sie. Ähhh.... Ich glaubte schon. ,,Ja...",antwortete ich. ,,Sehr gut.",erwiderte sie und reichte mir das Formular, damit ich es unterzeichen konnte. Anschließend ließ sie die Formulare bei mir liegen und meinte, ich solle sie bei der Rezeption abgeben, wenn ich das Krankenhaus verließe und machte sich auf den Weg zu ihren anderen Patienten. Nachdem sie mein Zimmer verlassen hatte, holte ich mein Handy zum Vorschein und wählte Lanas Nummer.,,Hey, kannst du mich abholen",fragte ich, nachdem sie abgenommen hatte. ,, Klar! Ich fahre jetzt los, bis gleich",verabschiedete sie sich. ,,Bis gleich",sagte ich und legte auf.
Ich betrachtete meinen Speerbildschirm . Ich sah mich und meine beste Freundin, wie wir skatten waren. Das Bild war über fünf Jahre alt. Da meine beste Freundin vor einigen Jahren weg gezogen war, hatte ich sie schon lange nicht mehr gesehen. Zuerst waren wir noch in Kontakt geblieben aber mit der Zeit haben wir immer weniger geschrieben. Mittlerweile hatte ich nicht einmal mehr ihre Nummer oder Adresse. Ich betrachtete das Bild noch eine Weile. Anschließend wurde der Bildschirm schwarz.

Ich hatte meine Sachen gepackt und das Entlassungsformular an der Rezeption abgegeben. Nun stand ich vor dem Krankenhaus und wartete auf Lana. Nach wenigen minuten kam sie dann auch. ,,Hi", sagte ich locker. ,,Hi",erwiderte sie, ,,Ich habe gleich dort vorne geparkt" Sie ging voran und ich folgte ihr. Im Auto herrschte stille, bis ich sie durchbrach:,, Wie geht es jetzt weiter?" Es brauchte einem Moment bis Lana antwortete aber sie tat es:,, Wir klären alles nach und nach. Die Schule, Dinge, die du noch brauchst... Die Beerdigung... Was du aus deiner Heimat brauchst..." ,,Spike", murmelte ich vor mich hin. ,,Spike? Ist das dein Freund?", fragte sie und schaute kurz zu mir. ,,Nein, Spike ist mein Hund, der gerade bei meinen Nachbarn ist", antwortete ich. Lana überlegte einen Moment:,, Ich muss in einem Monat eh nach Deutschland. Dann kannst du ja mitkommen und wir holen alles, was du brauchst..." ,,Das klingt... Gut", erwiderte ich. Ein Schauer lief mir bei diesen Gedanken über den Rücken, während sich in meinem Bauch jedoch ein warmes Gefühle verbreitete .Als wir bei Lanas und bald auch meinem zuhause ankamen, war es kurz nach zehn.
Ich ging auf mein Zimmer, um meine Sachen weg zu räumen. Als ich das Zimmer betrat, fiel mir sofort auf, dass es anders war. Es wirkte nun viel gemütlicher und durch den Farbwechsel der Bettwäsche und der Gardinen auch einen tacken femininer. Nachdem ich die Sachen weg geräumt hatte ging ich zu Lana, die im Wohnzimmer saß und in einer Zeitschrift blätterte. ,,Was machst du eigentlich beruflich?", fragte ich sie, da ich sie in meiner Anwesenheit noch nie bei der Arbeit gesehen hatte. ,,Ich bin Schauspielerin", antwortete sie und legte die Zeitschrift beiseite. In jenem Moment machte es in meinem Kopf klick. ,,Aber du spielst nicht die Rolle der bösen Königen in Once upon a time, oder ?", fragte ich nach.,,Doch", erwiderte sie. ,,Ich liebe diese Serie! Ich hab sie zwar erst auf dem Flug angefangen aber es ist die beste Serie, die ich jeh gesehen habe!",sprudelte es aus mir heraus. Lana schmunzelte. ,,Es macht auch echt Spaß mitzuspielen. ", meinte sie. ,,Das glaube ich dir. Und wie ist Henry so? Also sein Schauspieler. ", fragte ich weiter. ,,Jared ist toll. Er setzt die Anweisungen gut um. Es macht echt Spaß mit ihm zu arbeiten. Auch zu sehen wie er sich weiterentwickelt hat.... Ich weiß noch, als wir vor 5 Jahren angefangen haben, da war er 11 .... Und jetzt ist er 16.", erzählte sie. ,,Und Emma? Ich liebe sie, sie ist mein Lieblingscharakter!", stellte ich ihr eine weitere Frage. ,,Sie ist auch toll. Weißt du was? Ich nehm dich nächstes mal mit, wenn ich zum set muss. ", sagte Lana. ,,Echt?!", fragte ich ungläubig. ,,Ja, dann kannst du dir ein eigenes Bild von ihnen machen.",bejahte sie. ,,Und wann musst du wieder ans set ?",fragte ich eifrig. ,,Nächsten Monat", erwiderte sie. ,,Aber was ist mit Schule?", warf ich ein. ,,Mach dir darum mal keine Sorgen. Die hat dann schon begonnen aber ich muss auch für ein oder zwei Monate dableiben. Ich regel das schon", sagte sie. Ich hob meine Mundwinkel an und sie tat es mir gleich. ,,Bei welcher Folge bist du eigentlich?", fragte sie mich und ging zu einem Regal. ,,Ähm.... In der letzten Folge ging es um Hänsel und Gretel...", erklärte ich. Lana ging zum Fernseher und legte eine DvD ein. Bei der Episodenauswahl wählte sie zielsicher Episode 10. Wenig später ging die Folge los und wir schauten sie gemeinsam, gefolgt von 3 weiteren Folgen. Als wir danach auf die Uhr schauten, machte sich auch der Hunger bemerkbar und wir bestellten uns jeder eine Pizza. Nachdem der Lieferservice gekommen war und Lana bezahlt hatte, setzten wir uns auf die Terrasse und genossen die Sonne.
Am Nachmittag füllte ich mit Lana gefühlte hundert Formulare aus, traf Entscheidungen und überlegte.

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