Kapitel 14

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Als ich aufwachte  ging es mir besser und ich hatte auch etwas appetit. Ich stand auf und ging zu Lana und den anderen. Sie redeten gerade über die letzte Convenstion, auf der sie gewesen waren, als ich mich zu ihnen setzte. ,,Geht's dir besser?", fragte Emilie. ,,Ja", erwiderte ich. Ich holte das restliche Brötchen vom Morgen hervor und verspeiste es. ,,Wie lange hab ich eigentlich geschlafen?", wollte ich wissen. ,,2 1/2 Stunden", meinte Josh nachdem er auf sein Handy geschaut hatte. Ich nickte. ,,Wie wärs wenn wir etwas Once upon atime schauen? Lana hat erzählt, du bist total begeistert von der Serie", sagte Emilie. ,,Warum nicht?", erwiderte ich. Und so starteten wir bei Episode 14 und schauten die erste Staffel durch. So hatte ich nun auch Emilies Rolle kennengelernt und konnte sie besser einordnen. ,,Wie wir da alle noch aussahen...", staunte Josh. ,,Du hast dich ja kaum verändert", meinte Emilie lachend, ,,Häuptsächlich Jared und Lanas Frisur haben sich verändert... und natürlich die ganzen Verhältnisse..." ,,Und dein Biest?", meinte Lana. ,,Stimmt ja, Robert hat seine Frisur auch geändert. Auch wenn ich finde, dass es  erst ein bischen Gewöhnungsbedürftig war..",gab Emilie zu. ,,Ihr müsst aber auch bedenken, dass das Staffel eins bereits 6 Jahre zurück liegt", meinte Josh. Lana und Emilie stimmten ihm zu. Josh holte sein Handy hervor und schaute auf seine Uhr:,,Oh, wir haben fast halb 9, das heißt wir müssten bald landen" Kaum hatte er die Worte ausgesprochen versuchten die beiden Frauen ihn unauffällig vorwurfsvoll anzuschauen, er bereute sofort es gesagt zu haben und ich wurde panisch und begann vor lauter angst zu weinen. Sofort nahm Lana, die neben mir saß , mich in den Arm. Ich klammerte mich an sie. ,,Ich will nicht sterben", schluchtzte ich als das Flugzeug plötzlich ruckelte. ,,Alles wird gut", sagte Lana beruhigend und streichelte über meinen Kopf. ,,Nein",sagte ich, ,,Das hatte Dad auch gesagt. Und was ist daraus geworden? Er ist tot" Meine Stimme wurde lauter. ,,Genau wie alle, ALLE , anderen auch" Ich verspürte den Drang etwas zerstören zu müssen ,,Warum bin ich nicht auch gestorben? Warum hat diese Spinne nicht fester zubeißen können oder mein Sturz mich verbluten lassen? Warum habe ICH überlebt aber alles verloren?" Ich konnte nicht mehr. Ich löste meinen zuvor so starken griff, mit dem ich mich an Lana geklammert hatte. Meine Arme baumelten schlaff und verloren in der Luft. Dadurch, dass ich Lana losgelassen hatte, drückte sie mich nur noch stärker an sich, um mir das Gefühl von halt zu geben. Mein ausdruck der Trauer glich nicht länger dem stillen Schluchtzen, welches nur durch das ruckartige Luftholen unterbrochen wurde, nein, ich schrie mein Leid frei hinaus und die Tränen flossen wie nimmer enden wollende Sturzbäche meine geröteten Wangen hinunter, während die Qual und Trauer mich schüttelte und mein Herz in tausend glühende Splitter zu zerbersten schien. Es war ein jämerlicher Anblick. Auch wenn ich schon mehrere dieser Zusammenbrüche gehabt hatte, war keiner so schlimm und schmerzhaft wie dieser gewesen. Ich wollte in die Arme meiner Mama, über deckt von denen meines Papas, die mich wie ein schützendes Schild umgaben. Und in meinem Ohr die beruhigende Stimme beider, die mir zu sprachen, dass alles gut werden würde und sie jedes Problem lösen könnten, sowie ihren Herzschlag, der mir versicherte, dass sie noch lange auf mich acht geben würden. Die Zeit schien still zu stehen, als ich plötzlich merkte wie sich jemand neben mich setzte und ebenfalls anfing auf mich einzureden. Es war eine tiefe väterliche Stimme. Für diesen Bruchteil einer Sekunde , in der jemand den Pause Knopf gedrückt hatte, sah ich plötzlich meine Eltern vor mir stehen. Mama trug ein weißes dünnes , langes Kleid mit dünnen Trägern, welches im Wind wehte. Papa trug eine schwarze Hose und ein weißes Hemt, welches aus einem genauso dünnen und eleganten Stoff zu bestehen schien wie das meiner Mutter. An seiner Hand hielt er Nils, der ähnlich wie Papa gekleidet war. Sie alle waren von einem hellen weißem Licht umgeben und lächelten mich an. Sie taten nichts anderes außer mit ihren erhobenen Mundwinkeln vor mir zu stehen und doch reichte eben jenes aus, um mein gebrochenes Ich irgendwie wieder zu reparieren.
Eben so schnell wie die Zeit still zu stehen schien und sie mir erschienen waren, so schnell waren sie auch wieder verschwunden und die Zeit setzte sich fort. ,,Wir sind alle hier, dir passiert nichts", versuchte es nun Emilie. Ich antwortete nicht. ,,Du hast es bereits hierher geschafft! Den Rest schaffst du auch noch.", meinte Josh. Lana blieb ruhig und strich mir einfach nur über den Kopf und hielt mich fest und geborgen. Ich war so mit mir selbst beschäftigt, dass ich gar nicht mitbekam wie wir landeten. ,,Janina?", versuchte es Lana vorsichtig, ,,Wir sind da" Zuerst nahm ich diese Information garnicht war. Erst als sie es wiederholte, ,,Wir sind gelandet, du hast es geschafft", breitetesich ein kleiner Funke Stolz in mir aus, der jedoch weitherhin von meinem Wasserfall aus tränen versteckt gehalten wurde. ,,Hört sie uns überhaupt?",wollte Emilie wissen. ,,Ich glaube schon, ich glaube nur auch, dass sie in einer Schockzustand ist...", meinte Josh nachdenklich. ,,Und was sollen wir jetzt machen?", fragte Lana und schaute die anderen ratlos an. ,,Wir können eigentlich nur warten bis es aufhört.", antwortete er. ,,Aber das könnte ja noch Stunden dauern.", warf Emilie ein, ,,Und wir können doch nicht die ganze Zeit hier bleiben. Außerdem werden sich irgandwann irgendwelche Fans einfinden,wenn wir hier weiterhin mit unserem Flugzeug, der sicherheitsescorte und so einfach nur hier rumstehen und nicht abheben." ,,Aber wir können doch nicht einfach ins Hotel gehen und Janina und Lana hier lassen",widersprach Josh. ,,Aber Emilie hat recht, wir sollten nicht mehr Aufsehen als möglich provozieren.", meinte Lana. ,,Also, was machen wir?",fragte Emilie. Ich fühlte mich etwas wie ein Baby, das nicht aufhören wollte zu schreien, doch ich wollte nicht aufhörne. Es tat so gut alles einfach so sorglos rauszulassen.,,Ich könnte sie tragen...", hatte Josh eine Idee. ,,Das ist garnicht mal so eine schlechte Idee", gab Lana zu. Josh kam näher und nahm mich wie ein kleines Kind auf seine Arme. Mein Kopf lehnte an seiner Brust und ich konnte seinen Herzschlag hören. Bum bum. Bum bum. Bum bum. Bum bum. Durch meine vor Tränen verschwommene Sicht, konnte ich in der Morgendämmerung erkennen, dass wir über den Flughafen Köln/Bonn gingen. Noch bevor wir den Flughafen durchquert hatten, hatte mich der Herzschlag von Josh in den Schlaf gewogen.

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