Kapitel 15

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Ally

Nachdem ich mich in Mathe bei Saph ausgeheult habe und sie im Bad versuchte mein Makeup zu retten, was übrigens ziemlich gut geklappt hat, sind wir gerade zusammen auf dem Weg zur Kantine, um etwas zu futtern. Ich kann mich wirklich glücklich schätzen, dass ich Saph bei mir habe, denn ich wüsste nicht wie ich mich in diesem riesigen Gebäude allein zurechtfinden sollte.

Die Kantine ist recht groß und hell, da durch die großen Fenster die Sonne den Raum durchflutet. Man kann eine klare Sitzordnung erkennen. Vorne sitzen die Nerds zusammen und auch die Normalos. Im hinteren Bereich findet man die Beliebteren, Sportler, Bitches und natürlich auch, wie soll es anders sein, die Bad Boys. Alles in allem ist es wie in den Kantinen von anderen Schulen, nur erkenne ich hier im Raum nur Zehntklässler, Elftklässler und Zwölftklässler.

Mit unserem Tablett voller Essen machen wir uns auf den Weg zu einem Tisch im hinteren Bereich und lassen uns dort nieder. Mein Blick schweift noch einmal kurz durch den Raum, bis ich an einem Tisch, welcher nicht weit von uns weg steht, hängenbleibe. Saph scheint meinen Blick bemerkt zu haben und schaut ebenfalls in die Richtung des Tisches, verzieht dabei allerdings angeekelt das Gesicht, weshalb ich anfange zu lachen und dafür komische Blicke kassiere. Auch die Blicke des gesamten Tisches auf den wir geschaut haben liegt nun auf uns, was mich immer mehr Selbstbeherrschung kostest, mich nicht mit einem Lachflash auf dem Boden zu rollen.

Zur Erklärung: An dem Tisch sitzen Jake, Liam, Ashley und deren Anhängsel und noch andere Bad Boys, von denen ich den Namen noch nicht weiß. Wirklich alle Blicke von dem besagten Tisch liegen nun auf mir und Saph. Und wenn ich alle Blicke sage, meine ich auch alle. Mein Gesicht wird mittlerweile die Farbe einer überreifen Tomate angenommen haben, nicht vor Scham, sondern wegen dem unterdrückten Lachflash, der mich gerade an meine Grenzen bringt.
Vor ein paar Sekunden, welche sich wie Minuten anfühlen, wurde uns von dem Tisch nämlich ein halber Soft-Porno geboten. Ashley saß auf Jake und die beiden haben sich wortwörtlich halb aufgefressen mit ihren "Küssen" und als Saph auch in die Richtung geschaut hat, hat sie ihr Gesicht, wie schon gesagt, angeekelt verzogen und ihr Essen in Zeitlupe aus dem Mund fallen lassen, mit den Worten: "Irlgh.. ich glaube die nächste Zeit werde ich sehr hungrig sein, das Essen ist mir nämlich gerade vergangen.".
Zum Brüllen! Allein schon bei dem Gedanken an die Situation von gerade eben kann ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen.

Als die meisten Blicke sich von uns abgewandt haben lasse ich meinen Blick über den besagten Tisch gleiten und bleibe, schon wieder, an Liam hängen, wobei sich meine Mundwinkel nach unten richten. Er sieht gedankenverloren durch den Raum und wirkt bedrückt. Damals wäre ich in so einer Situation zu ihm gegangen und hätte ihn in den Arm genommen und versucht mit ihm zu reden, aber die momentane Lage lässt das nun mal nicht zu.

Flashback

"Wo gehen wir hin Li?", quengel ich nun schon zum gefühlten tausendsten Mal.

"Wir sind gleich da, keine Sorge.", erwidert Liam und ich kann sein Grinsen schon förmlich spüren.

"Dann nimm mir doch wenigstens diese blöde Augenbinde ab. Die ist doch total unnötig, es sei denn du willst das ich mich hier und jetzt auf die Fresse lege."

Ein raues Lachen hinter mir erklingt und seine Stimme dringt leise in mein Ohr. "Gar keine schlechte Vorstellung, aber ich habe nun wirklich keine Lust dich Nilpferd nach Hause tragen zu müssen, nur weil du dir dein Füßchen umgeknickt hast."

Empört schlage ich ihm gegen die Schulter, naja ich denke es ist seine Schulter, hoffe dennoch inständig sein Gesicht getroffen zu haben. Plötzlich bleibt Liam stehen und nimmt mir die Augenbinde ab. Ich blinzle ein wenig um mich an das grelle Sonnenlicht zu gewöhnen und schaue mich ein wenig um. Mein Mund steht leicht offen und ich schaue Liam mit funkelnden Augen entgegen. Er legt einen Arm um meine Schulter und zieht mich näher zu sich.

"Gefällts dir?"

"Ja.", meine Stimme ist leise, ein leichtes Hauchen der Wörter, welche meine Kehle verlassen.

Wir stehen an einem kleinen See mit einem kleinen süßen Häuschen. Es ist ein unglaublich idyllischer Ort und obwohl es nichts besonderes ist, fasziniert mich dieser Ort. Für mich ist er etwas Besonderes.

Wir verbringen den ganzen Tag an dem kleinen See und als wir gehen bin ich schon ein wenig traurig

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Wir verbringen den ganzen Tag an dem kleinen See und als wir gehen bin ich schon ein wenig traurig. Doch als Liam mir verspricht, dass wir jetzt öfter herkommen können, erhellt sich mein Gesichtsausdruck.

Flashback ende

Unser Platz.

Wir waren fast jeden Tag dort und als Liam gegangen ist, war ich so oft dort wie ich konnte. Er war meine einzige Erinnerung an Liam. Ein trauriges Lächeln schleicht sich auf mein Gesicht und wäre ich jetzt allein würden all meine Mauern Risse bekommen und zu Grunde gehen.

Mein Blick schweift weiter zu Jake, welcher mich verwirrt aber dennoch irgendetwas an sich hat was mich anzieht. Es ist eigenartig, ich fühle mich unwohl in seiner Nähe. Er macht mich nervös und er ist ein verdammtes Arschloch. Aber dennoch regt es mich unglaublich auf, dass er mit dieser Hure rummacht als gäbe es kein Morgen mehr. Anscheinend hat er mein Starren bemerkt, denn er dreht sich in meine Richtung und schaut mich an, schaut mir in die Augen. Gott, seine Augen. Einige Sekunden später ziert sein Gesicht ein Grinsen. Oh Oh...

Es ist definitiv kein nett gemeintes Grinsen..

Damn StepbrotherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt