Dreizehn

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"Wie kommt es, dass du in Port Angeles bist?"
"Nächste Frage."
"Aber das war doch die einfachste."
"Die nächste, bitte.", sagte ich mit einem kaum merkbarem Grinsen auf dem Gesicht. Frustriert schaute sie auf ihren Teller, nahm sich ihr Besteck und steckte sich eine Teigtasche in den Mund. Als sie zu ende gekaut hatte, blickte sie mich wieder an.
"Na schön.", sie blickte mich weiterhin frustriert an, doch dann schien sie einen Entschluss gefasst zu haben. "Sagen wir mal, jemand könnte - rein hypothetisch gesehen - Gedanken lesen, mit ein paar ausnahmen."
"Mit einer Ausnahme.", korrigierte ich sie. Doch dann fiel mir auf was ich grade getan hatte. "Rein hypothetisch, natürlich.", doch ich wusste ich hatte es verpatzt. Aber wahrscheinlich hatte sie es sowieso vorher schon gewusst, sonst hätte sie mich gar nicht erst danach gefragt.

"Also gut mit einer Ausnahme. Wie funktioniert das? Wie kann dieser jemand genau im Richtigen Zeitpunkt wissen, dass der andere jemand in Gefahr ist? Wie würde er sie überhaupt finden?" Oh doch sie wusste ganz genau Bescheid. Ich wusste nicht, woher sie all das Wissen über mich gesammelt hatte, aber gut war das ganz bestimmt nicht.

"Hypothetisch?", fragte ich noch einmal, obwohl ich wusste dass das eh keinen Sinn mehr hatte.
"Ja."
"Sagen wir mal... dieser Jemand..."
"Nennen wir ihn mal Joe."
"Ok. Es ist so, dass Joe gar nicht zum perfekten Zeitpunk wissen muss, ob dieser gewisse andere jemand in Gefahr ist, nur das Timing wann er bei ihr auftaucht, muss stimmen.", ich gab auf. Ich hatte eh schon alles über mich verraten, da konnte ich auch mit der ganzen Wahrheit raus rücken. "Nur du könntest es schaffen in einer Stadt wie Port Angeles überfallen zu werden. Wahrscheinlich hast du jetzt ihre ganze Verbrecher- Statistik durcheinandergebracht."
"Moment mal. Haben wir nicht von einem hypothetischen Fall gesprochen?" Sie war ganz aus der Fassung geraten, hatte sich aber schnell wieder gefasst.
"Also gut wie willst du heißen? Jane?"
"So wollte ich schon immer heißen.", sagte sie erstaunt. "Woher weißt du das?" Wollte ich das wirklich sagen? Wollte ich ihr wirklich alles erzählen? Ich würde meine ganze Familie hintergehen, würde sie möglicherweise dazu zwingen die Stadt zu wechseln, wo wir uns grade ein neues Leben hier aufgebaut hatten. Aber es war Bella. Die Person die ich liebte. Wie lange wollte ich schon einfach einen Moment für uns haben, wo uns niemand stört. Und in genau so einer Situation befanden wir und grade. Ich zauderte.
"Du kannst mir vertrauen, Edward.", unterbrach sie meinen Gedankengang.
"Ich weiß gar nicht, ob ich überhaupt noch eine Wahl hab.", sagte ich leise. "Ich habe mich geirrt. Du bist viel aufmerksamer als ich gedacht hätte.", sagte ich resigniert.
"Aber ich dachte du hättest immer recht?"
"Das dachte ich auch, doch was dich betrifft, liege ich völlig daneben. Du ziehst nicht nur jegliche Unfälle an, sondern auch jede Art von Gefahr im Umkreis von zehn Meilen."
"Und du zählst dich selbst dazu, hab ich recht?" Sie hatte es genau auf den Punkt gebracht. Ich hatte Angst um sie. Ich hatte angst, dass ich ihr wehtun könnte, wenn ich sie auch nur anfasste. Sie schien so zerbrechlich und ich war die schlimmste Gefahr, die sich ihr jemals stellen könnte. Ich wusste dass es nicht auf sie so schien, weil ich sie bis jetzt vor allem Unheil bewahrt hatte, doch sie hatte mich noch nie unbeherrscht erlebt. Wenn ich auch nur ein einziges Mal meine Gefühle, mein Verlangen losließ... Wäre sie tot. Es hatte sich zwar mit der Zeit ein wenig gebessert aber trotzdem. Mein Verlangen nach ihrem Blut war nie weggegangen.

Ihre Hand reichte über den Tisch und berührte meine, aber ich zuckte zurück. Doch das ignorierte sie völlig und schloss ihre Hände um meine. Sie waren warm. Und weich. Es war anders als bei Vampiren. Auch wenn es sich für mich immer anfühlte als hätten sie warme Haut, war das nichts gegen Bellas. Es war ungewohnt. Wie lange schon hatte ich keine Menschen mehr angefasst. Ich schaute sie an und sie blickte zurück. "Ohne jeden Zweifel.", sagte ich hart. Ich räusperte mich und zog meine Hände aus ihrem Griff und ließ sie unter den Tisch verschwinden.
"Danke dass du mir vertraust.", sagte sie leise, doch ich hatte alles gehört. Sofort entspannte ich mich ein wenig und ein leichtes Lächeln umspielte meine Lippen. Plötzlich fasste ich einen Entschluss.
"Ich bin dir nach Port Angeles gefolgt.", gab ich zu. Doch das wusste sie ja bereits. "Ich hatte zuvor noch nie versucht jemanden zu beschützen, und es war schwerer als ich gedacht hatte, and das mag vielleicht daran liegen, dass du es bist. Andere Leute scheinen mit weniger Katastrophen durchs Leben zu kommen." Ich brach ab und schaute sie an. Ich wollte sie keineswegs beleidigen, aber es stimmte. Erst schaute sie auf ihre Hände doch ich sah, wie sich ihre Mundwinkel ganz leicht zu einem Lächeln verzogen. Ich unterdrückte mir ein Schmunzeln bei dem Gedanken, dass es ihr gefiel wenn ich sie beschützte, denn sie fing wieder an zu reden.
"Denkst du dass meine Tagen schon gezählt waren, als die Sache mit dem Van passiert ist, aber du ins Schicksal eingegriffen hast?", fragte sie schnell. Ich überlegte.
"Das war nicht das erste mal.", sagte ich wahrheitsgemäß. "Deine Tage waren gezählt, als ich dich das erste mal gesehen habe." Das mochte jetzt vielleicht abschreckend klingen, aber es stimmte. Ich schaute zu Bella, um ihre Reaktion zu deuten. Zuerst hatte sie einen etwas ängstlichen Ausdruck in ihren Augen, doch als sie mich anschaute, sah sie wieder ganz normal, fast gelassen aus.
"Ich weiß.", kam ihre Antwort.
"Und trotzdem sitzt du hier."
"Und trotzdem sitze ich hier... wegen dir. Weil du mich aus irgendeinem Grund gefunden hast." Sie wusste sowieso schon die Hälfte, da konnte ich ihr auch direkt die ganze Wahrheit sagen. Wütend über mich selbst, dass ich überhaupt soviel preisgegeben habe, motzte ich: "Du isst, ich rede."
An stelle einer Antwort schob sie sich eine Ravioli in den Mund.

Ja ich weiß es hat sehr lange gedauert und ich bin ein schlechter Mensch bla bla. Nur ich finde in letzter Zeit einfach nicht mehr die Motivation dazu. Ich kann versuchen mich zu bemühen, mehr zu schreiben doch ich kann nichts versprechen. Naja aber danke an die, die bis hierhin noch meine Geschichte verfolgt haben und besonders bei denen möchte ich mich entschuldigen, dass es so übertrieben lang gedauert hat. Heute bin ich krank, bleibe also von der Schule zuhause und fange auf jeden Fall schon ein neues Kapitel an. Ich versuche auch es heute zu Posten, aber das ist kein Versprechen. Egal. Nochmal: VIELEN VIELEN DANKE AN ALLE DIE NOCH DA SIND IHR SEID DIE BESTEN❤️
Liebste Grüße, Tamara.

Biss Zum Morgengrauen -Edwards Sicht (On Pause)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt