Prolog

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Ich bin nicht mehr oft in meinem Zimmer
Ich geh langsam raus
Verdammt, noch so ein Winter und ich schwör' ich wander' aus
Alles ist, nur noch halb so beschissen wenn die Sonne scheint.
Gleicher Ort, gleiche Zeit.
Komm doch mal wieder vorbei.
Yeah, denn wir sind wieder da
Und liegen hier im Park
Den lieben langen Tag
Kein Ziel, kein Plan
Aber fantastisches Wetter
Wir brauchen nicht viel
Nur Fanta und Pappbecher.
Denn wir kommen mit dem allerletzten Bus
Schnick, Schnack, Schnuck, wer zur Tankstelle muss
Casper, Kraftklub, es ist Dienstagnacht
Ich liebe diese Gang, ich liebe diese Stadt
(Hallo) Schon schräg
Grad ist alles ganz schön okay
Hab' viel zu erzählen.

Ganz schön okay – Casper ft. Kraftklub



Emma genoss die Wärme und die ganzen Menschen um sicher herum. Es war Sommer. Festival Zeit und was hätte es schöneres geben können, als an diesem herrlichen Sommertag mit dem Liebsten auf dem Kosmonautfestival in Chemnitz feiern zu gehen? Das dunkelhaare Mädchen sog jedes Wort in sich auf und genoss die gute Laune, die alle um sie herum versprühten. Alle außer Martin. Immer wieder glitt ihr Blick zu ihm hinüber, doch er war anders. Ganz anders als all die anderen Male, wenn sie zusammen unterwegs waren. Sie war schon oft mit ihm auf Konzerten, doch heute schien ihn irgendwas zu bedrücken. Ihre Blicke trafen sich für ein paar Sekunden, doch er schien ihr aus dem Weg zu gehen.
„Martin", hielt Emma ihren langjährigen Freund am Arm fest und sah ihn eindringlich an.
„Ist alles okay?" Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Manchmal bereitete er ihr schon große Sorgen. Er hatte ein Talent sich in Schwierigkeiten zureiten, doch Emma fand immer eine Lösung. Sie waren nach ihren drei Jahren Beziehung ein eingespieltes Team und kannten den anderen in- und auswendig.
„Weiß nicht", war alles was Martin von sich gab und Emma erstarren ließ. Sonst war er nie so. Er redete nie um den heißen Brei, weil er selbst sowas nicht leiden konnte. Das liebte er auch an Emma so sehr. Sie war stets offen und ehrlich. Egal um was es ging.
„Du weißt nicht ob alles in Ordnung ist?" Emma runzelte die Stirn. Das Geschehen auf der Bühne hatte sie gerade vollkommen ausgeblendet. Auch, dass sie immer wieder angerempelt wurde, weil sie nur noch still dastand und ihren Freund begutachtet.
„Können wir... kann ich dich mal für einen Moment hier wegkriegen?" Hastig nickte Emma. Was war bloß los? Bis zum heutigen Morgen war alles in Ordnung, zerbrach sich das junge Mädchen den Kopf.

Als das Paar nun einige Meter weg vom Geschehen, etwas abseits am Stausee stand, versuchte Emma ein zweites Mal ihr Glück und etwas aus ihrem Freund herauszubekommen.
„Ist irgendwas passiert?", sprudelte es dann aus Emma heraus. „Ist jemand krank in deiner Familie? Aber Schatz, dann hättest du das doch sagen können, wir..." Doch Martin unterbrach sie schroff.
„Nein! Es ist...", er machte doch wieder eine Pause und ging dem Blickkontakt, den Emma suchte aus dem Weg. Sie rieb sich die Oberarme. Die Situation zwischen den Beiden hatte so eine Kälte über ihren Körper gelegt und es fröstelte sie.
„Ich kann das nicht mehr", brach es nach Minuten der Stille plötzlich aus ihm heraus.
„Was?"
„Das mit uns. Das ist... das ist einfach nichts mehr. Wir... wir sind ein, zwei Mal aus. Dann das Festival. Und ansonsten? Wir haben uns nichts mehr zu erzählen und überhaupt. Bist du noch glücklich?"
Völlig entsetzt sah Emma ihren Freund an.
„Was?", quiekte sie. Es schnürte ihr die Luft ab. „Ja... ich... ich bin noch glücklich und..." Doch ihre zitternde Stimme brach.
„Ich aber nicht mehr", schien Martin ziemlich abgebrüht. „Wir sollten das lassen. Es tut mir leid. Ich hole meine Sachen und dir... dir wünsch ich noch viel Spaß bei dem da." Martin nickte Richtung Bühne, auf der sich gerade der Sänger der Band Kraftklub verabschiedete.
„Wie du...? MARTIN", schrie Emma und zog somit alle Blicke auf sich. „Warte doch... dass, du kannst doch jetzt nicht drei Jahre so einfach wegschmeißen."


Das Mädchen hatte die Beine in die Hand genommen und war dem Jungen hinterhergelaufen. Abrupt blieb dieser stehen und drehte sich ruckartig um.
„Da ist nichts mehr",wurde er laut und man konnte sehen, wie seine Halsschlagader pulsierte. Mitdiesen Worten ließ er eine völlig sprachlose und verletzte Emma zurück.

Dein Leben läuft gut. Mein Leben läuft Amok. (Kraftklub Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt