Eine zweite Chance? ✔

21.Teil : "Sonst wäre ich doch sicherlich nicht hier..."

21. Kapitel

"Joshua! Jemand ist für dich an der Tür. Ich muss los, also geh schon." 
Ich seufze und drehe mich auf die Seite. 
"Jetzt steh auf!" 

Ich gebe schließlich doch nach, in dem Moment in dem meine Mutter mir wieder mit dem  Wasser droht. Darauf kann ich ehrlich verzichten. 
In Boxershorts schlendere ich die Treppe hinunter und sehe im Wohnzimmer aus dem Fenster. 
Von dort aus sehe ich wie meine Mutter in ihren roten Mini steigt und davon fährt. 

Verschlafen fahre ich mir durch die Haare, als ich zur Tür komme. 
"Lucy.", lächle ich. 
Sie steht da, der Mund geöffnet, als würde sie irgendwas sagen wollen und starrt mich an. 
"Ist alles ok?" 

Lucy wendet schnell den Blick ab. 
"Hübscher Bauch...ähm ja...Eigentlich wollte ich dich fragen...äh."

Stammelnd fährt sie sich durch die Haare. 
"Ok, also gut... Josh. Ich wollte dich eigentlich zu mir einladen. Also wenn du vorbeikommen magst." 
Ich lächle sie an. "Gern" 
Lucy nickt und wendet ihr Gesicht ab. "Dann kannst du dich ja anziehen und fertig machen und so was und dann vorbei kommen." 

Wenn ich mich nicht irre, mache ich Lucy gerade verlegen. 
Grinsend stimme ich zu. "Ich komm dann nach dem Duschen uns so vorbei." 
"Gut, aber zieh dir dann bitte ein T-Shirt an...", höre ich sie noch murmeln, dann geht humpelt sie zurück. 

Ich frage mich wie lange sie gebraucht hat, um hier her zukommen. Bestimmt gute zwanzig Minuten. So ganz ohne Krücken und das alles. 

Als ich aus der Dusche steige und mich umziehe, lache ich auf. 
Ich habs geschafft Lucy verlegen zu machen, nur weil ich kein T-Shirt an hatte. 
Das hätte ich nicht gedacht, aber Lucy ist jetzt nun Mal ganz anders. 
Trotzdem ist sie eine liebenswerte, tolle Person. Ich habe sie unheimlich gern.

Nachdem ich ein Toast gegessen habe und einen Schluck Orangensaft getrunken habe, schlendere ich zu Lucys Haus und klopfe an ihre Tür.
Als wenige Minuten darauf keiner öffnet, drücke ich auf die Klingel.  

 Vielleicht hat sie es ja einfach nicht gehört? 
Lucy öffnet mir nach ein paar Minuten die Tür und lächelt. 
"Hallo.", sage ich leise und umarme sie. 
Sie schmiegt sich an mich. "Hey.", erwidert Lucy und bittet mich ins Haus. 

Zusammen setzen wir uns ins Wohnzimmer und trinken ein Glas Cola, essen ein bisschen was und reden dann... 
Die Gespräche mit Lucy mag ich gern. 

"Bist du eigentlich gern mit mir zusammen?", fragt Lucy. "Also ich meine...Verbringst du gerne Zeit mit mir." 
Ich nicke, eifrig. "Sonst wäre ich doch sicherlich nicht hier..." 
"Ja stimmt, ich mags auch mit dir zusammen zu sein. Da fühle ich mich so wohl."

Das Kribbeln kommt wieder zurück. 
Stärker und durchdringlicher, als vorher.   

"Wann musst du zurück ins Collage?", fragt Lucy
"Montag, auf jeden Fall. Jetzt denken die vom Collage ich wäre im Badezimmer und würde mir die Seele aus dem Leib kotzen." 
Sie grinst. "Bist du nur wegen mir hier?" 
Ich zucke die Schultern. "Ja, ich denke schon. Einen anderen Grund gibt es eigentlich gar nicht." 

Lucy streicht mit ihren Finger über meine Hand und sieht mir in die Augen. 

"Du darfst mich jetzt gerne küssen.", flüstert Lucy. 
Ich lache auf. "Liebend gern." 

Noch immer grinsend lehne ich mich vor. 
Meine Lippen streichen über ihre, bis wir uns schließlich richtig küssen. 
Ihre Hände legen sich um meinen Hals und sie kichert leise. 

Nach einigen Minuten lassen wir von einander ab. 
Lucy sieht mich an. 
"Wow...Es ist warm hier drin..." 
Ich lache auf. 
Ihre Wangen sind ein wenig gerötet und sie lächelt immer noch. 

Es ist wirklich süß. 
"Was wollen wir machen?", frage ich nun und grinse unaufhörlich.
"Ich hätte nun...nichts dagegen wenn wir uns weiter küssen würden." 
Ich lache auf.  "Dagegen hätte ich auch nichts." 

Der restliche Tag läuft irgendwie schön ab, so vollkommen toll....
Wir haben gekuschelt, geredet...uns geküsst.... 

Am Abend mache ich mich schließlich wieder auf den Weg nach Hause. 
"Du kommst wieder...", fragt sie. "Bitte...Ich will nicht das du auf einmal nicht mehr kommst. "
Ich lächle. Ihre Angst ist komplett unbegründet. 

"Eigentlich wollte ich nach Afrika auswandern, Lucy.", bermerke ich sarkastisch, bekomme dafür aber einen bösen Blick. 
"Ja ich werde wieder kommen." 
Ich zwinkere ihr zu. Zum Abschied drückt mir mir einen Kuss auf die Lippen. 

Je mehr ich darüber nachdenke, desto weniger will ich zurück zum Collage. 
Ich muss aber und ich denke auch ich werde zurückgehen....