3. Teil : "Du bist und bleibst ein Lügner, Joshua."

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3. Kapitel

Ich habe es versaut, aber so was von. Trotzdem hat sich der Kuss verdammt gut angefühlt. Ihre Küsse sind und waren schon immer wie eine Droge. Auch schon vor fünf Monaten. Gott, wieso fehlt sie mir so dermaßen? Ich starre aus dem Fenster, in den Garten. 
Was kann ich denn bitte innerhalb von zwei Wochen machen, dass sie mich wieder gern hat, mehr als nur gern haben?

Meine Mutter reißt die Tür auf. 
"Josh! Hier ist jemand für dich." 
"Wer denn?" 
"Deine Freundin? Oder so?" 
Ich runzle die Stirn. "Ich habe keien Freundin. Aber dann lass sie rein."

Vor mir steht nicht Lucy wie ich es mir erhofft hatte, sondern Ann, die Führerin der Cheerleader von früher. Sie grinst mir entgegen. "Ann?" frage ich, obwohl ich die Antwort genau kenne. "Josh!" Sie rennt auf mich zu und springt mir in die Arme. 
"Du siehst toll aus!" sage ich und lächle sie an. "Ja, du auch..." 
"Was machst du denn hier?" frage ich nun. 
Bedrückt beißt sie sich auf die Lippe und lässt sich neben mich aufs Bett fallen. 
"Du kennst ja Dan...Also quatsch was erzähle ich, natürlich kennst du ihn, er ist ja dein bester Freund. Ich schätze...ähm ich bin ein bisschen verknallt in ihn. Ich starre sie an. "Was ist nur mit euch Mädchen los? Fahrt ihr jetzt alle auf Dan auf?" Sie lächelt verwirrt. "Also...Na ja...Wie alle Mädchen, wer steht denn noch auf Dan? Ich wollte dich nur nach einem Tipp fragen."

Ich schnalze mit der Zunge und sehe sie an. "Also, deine "liebste Freundin" Lucy Stone ist mit Dan zusammen..." Ich rolle die Augen. "Das gefällt mir nicht." sagen wir beide wie aus einem Mund.
Jetzt grinst sie mich böse an. "Ich hab da so eine Idee...." "Was denn?" Ich lehne mich zu ihr vor. Unsere Lippen sind fast aneinander. Sie sieht mir in die Augen. "Wir beide werden sie ganz fies auseinander bringen..." Auch ich muss grinsen. Es ist gemein, aber eine perfekte Lösung.
Wir beide sitzen lange zusammen auf dem Bett und reden miteinander. Schließlich haben wir dann unseren Plan. "Lass uns los gehen..."sagt sie grinsend. Gut. Dann kanns wohl los gehen.

Ich grinse in mich hinein, als ich auf Lucy und Dan treffe. Sie lächeln mich beide an, aber bevor wir irgendwie weiter reden können, kommt Ann auf mich zu, drückt mich gegen eine Mauer, klammert sich an mich und küsst mich. Ich fühle kaum was, aber es hat auch seinen Reiz. 
Wir haben abgesprochen, die Beiden ein wenig eifersüchtig zu machen. Wenn Lucy darauf anspringt weiß ich das sie noch auf mich steht und wenn das passiert, dann kann Ann sich Dan um den Finger wickeln. 

Ich grinse in den Kuss hinein, dann lassen wir voneinander ab. Ich lächle sie leicht an. Dann wenden wir uns zu Lucy und Dan. Dan grinst, aber Lucy steht mit offenem Mund da und sieht uns erschrocken an. "Ich...ich muss dann nach Hause." Sie drückt Dan einen Kuss auf die Lippen und verschwunden ist sie. "Was ist denn mit ihr?" frage ich Dan. Er zuckt die Schultern. "Ich geh mal hinterher...." erkläre ich. Ann und Dan lasse ich allein zurück. 
"Hey Lucy!" 
"Was?" Sie dreht sich um und funkelt mich an. 
"Wieso bist du denn so sauer?" frage ich leicht amüsiert. 
"Warum wohl? Ann...Du bist ja echt das miesteste was mir je untergekommen ist!" 
Ich grinse triumphierend in mich hinein. 
"Ich bin das mieseste was dir je untergekommen ist?" 
Ich gehe einen Schritt auf sie zu und nehme ihr Gesicht in meine Hände.
"Du Lucy Stone, bist das Miesteste." Ich fahre mit dem Daumen über ihre Lippen. 
Sie funkelt mich noch immer sauer an. 
"Ich bin nicht mies!" widerspricht sie. 
Ich nehme sie und drücke sie gegen eine Hauswand. 
"Nein? Was machst du denn dann mit meinem besten Freund? Nachdem wir beide was miteinander hatten?" 
Ich starre sie ebenso an. Das was sie jetzt tut, hätte ich mir eigentlich denken können. So was in der Art muss ja von ihr kommen. 

Sie legt ihre Hände auf meine Schulter, rammt mir ihr Knie in die Eier und brummt: "Fick dich, Josh!" Dann läuft sie davon. 
"Alter!" schreie ich ihr hinterher. Ich halte die Luft an und sehe ihr hinterher. 
Das war wohl nichts, mal wieder. 

Ich gehe den Weg zurück zu Dan und Ann...
Für mich war das nichts, aber für Ann war das ein riesiger Erfolgt. 
Dan hängt an ihren Lippen und drückt sie gegen die Mauer. 
"Ach du Scheiße..." murmle ich und verschwinde. 
Wenn Lucy das erfährt, dann...Hm. Ich lache auf und renne los. 
Wenige Minuten später bin ich bei ihr zu Hause und klingle. 
Genervt öffnet sie die Tür. "Was willst du hier?" "Dan und Ann...Sie äh...Sie knutschen gerade." 
Lucy verzieht keine Miene. "Verarsch mich nicht. Wieso erzählst du solche Lügen?" 
Ich starre sie an. "Ich lüge dich nicht an!" Ich frage mich, aber wieso ich meinen besten Freund verrate. "Komm...Ich zeigs dir." Lucy nickt kurz und wir laufen im schnellen Tempo zu der Mauer an der die Beiden eben noch standen. Jetzt sind sie nicht mehr da.
"Du bist und bleibst ein Lügner, Joshua." Hat sie mich gerade wirklich Joshua genannt?
Ich rolle die Augen. "Das stimmt doch gar nicht! Ich sag die Wahrheit!" knurre ich. 
"Ok, dann gehen wir jetzt zu Dan und gucken da?" verlacht sie mich.
Sie regt mich so dermaßen auf, aber ich habe ein so dermaßen klopfendes Herz in ihrer Gegenwart, das mir selbst das egal ist. Ich seufze laut, als wir bei Dan zu Hause ankommen.

Ich bin mir sicher das Dan hier mit Ann war, aber er hat es natürlich gut vertuscht. Er grinst mir zu. 
"War Ann hier?" fragt Lucy. Dan schüttelt den Kopf. "Nein Schatz...." Er legt die Arme um sie und sieht über ihre Schulter in meine Richtung. Er lächelt triumphierend.
"Flachgelegt" formt er mit seinen Lippen und grinst noch breiter. Ich rolle die Augen schüttle den Kopf. "Idiot!" murmle ich und verschwinde. Ich bin mir sicher das ich Lucy das noch rausbekommen wird, sie ist ja nicht dumm. 

Ich laufe nach Hause, vor der Tür wartet Ann. Sie fällt mir um den Hals. "Danke!Danke, danke,danke, danke!" Sie hüpft erfreut in die Luft. "Hast wohl Glück gehabt?" frage ich. Sie nickt. "Und du?" "Ich hatte ein hartes Knie in meinen Eiern." Ich lächle sie kühl an, dann verschwinde ich im Haus. 
So ein Scheiß! Ich könnte ausrasten! Ich schmeiße alle möglichen Dinge in meinem Zimmer um und lasse mich dann auf mein Bett fallen. 

Vielleicht sollte ich sie einfach in Ruhe lassen, so ist sie bestimmt glücklicher...
Aufgeben ist zwar nicht so meins, aber vielleicht sollte ich genau das tun, dieses eine Mal. 

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