28.Teil :"Ist egal...Ruf...ruf mich einfach nicht mehr an...

1.2K 68 5
                                    

28. Kapitel 

 
"Und? Und? Und? Hast du Sie bekommen?" 
Ich rolle die Augen. "Nein...Gib das Handy her." 
"Ich sag dir was....Ich gebe dir das Handy, wenn du sie im Bett hattest." 
"Alter...Reiß sie dir doch selbst auf....Gib das Handy her! Sofort!" 

Angenervt fange ich an haufenweise Dinge nach ihm zuschmeißen. 
"Gib mir das Telefon, du Penner!" 
"Nein!" Semih grinst mich an. Ich rolle mit den Augen. 

Im Moment würde ich alles tun, um nur einen kurzen Blick auf mein Handy zu werfen. 
Mit einem eleganten Satz springe ich von dem Bett auf Semih und schmeiße ihn damit auf den Boden. 
"Gib mir jetzt das Handy!" 
"Hau mir doch eine rein, Josh. Du wirst das Handy nicht bekommen!" 

Ich rolle erneut mit den Augen. Nur zu gern würde ich ihm jetzt eine reinhauen, halte mich aber zurück. 
"Ok...Dann eben nicht." 


Noch genervter, als schon zuvor, nehme ich meine Sachen und laufe zu meinem Mathekurs. 
Mathe, das kommt jetzt genau richtig. Mein absolutes Libelingsfach. Ich könnte kotzen. 

Ariana sieht ab und zu, zu mir. Ich versuche es gar nicht erst zu beachten, aber es geht einfach nicht anders. Ich trommle mit dem Stift auf dem Tisch herum, starre umher und denke über alles mögliche nach. 

Wenn ich mein Handy hätte, dann könnte ich noch Mal probieren sie anzurufen. 
Vielleicht sollte ich Semih auch einfach mit einem Haufen Essen bestechen? 
Ich unterdrücke ein auflachen, egal wie absurt es ist, aber ich habe das Bedürfnis loszulachen. 


"Josh...."  Während ich aus der Klasse laufe, nehme ich ihre Stimme war. Das kann doch gar nicht sein....Spinne ich jetzt? 
"Lucy?" Sie nickt. "Ich hab dich vermisst." 

Ich bin völlig perplex, weiß nicht was ich tun soll. "Ich dich auch.", flüstere ich. 
"Wieso bist du nicht ans Telefon gegangen? Ich habe die letzten zwei Tage versucht anzurufen."
"Tut mir leid, mein Handy...Es wurde mir so gesagt entwendet."

Wir sehen uns nur an, schweigen. Sagen kein Wort.
"Wie bist du hergekommen?" 
"Meine Mutter hat mich gefahren." 

Lucy kommt einen Schritt auf mich zu, atmet durch. Sie stellt sich auf die Zehenspitzen und legt ihre Arme um meinen Hals. Während sie mich küsst, komme ich erst wieder richtig zu mir. 

Ich grinse in den Kuss hinein, genieße es sie bei mir zu haben. 
Jetzt will ich sie auf keinen Fall wieder gehen lassen. 
Ich ziehe sie noch ein bisschen fester an mich, küsse sie mit noch mehr Leidenschaft. 

Lucy lässt von mir ab und lächelt. 
"Wer weiß, vielleicht werde ich hier auch noch anfangen zustudieren."
Ich grinse. "Das wäre ziemlich cool, denke ich..." 
Lächelnd nimmt sie meine Hand. 
"Was hast du in der nächsten Stunde?" 
"Frei....Also eine Freistunde...", murmle ich. 
"Dann zeigst du mir jetzt also dein Zimmer." Ich lache auf. "Gern..."

Hand in Hand rennen wir los. Im Jungenwohnheim, schließe ich meine Tür auf und ziehe Lucy hinein. Als die Tür hinter uns ins Schloss fällt, drückt sie mir einen Kuss auf die Lippen und ich drücke sie dagegen. 

"Hey...Woah, woah....nehmt euch ein Zimmer." 
Ich stöhne auf und drehe mich nach hinten. 
"Was machst du hier? Verpiss dich, Semih..." 
"Ach....Ist das die Schöne?" 

Semih springt vom Bett auf und kommt auf Lucy zu. 
"Woah, du bist schöner, als Josh gesagt hat. Viel, viel schöner."
Ich rolle die Augen. 
"Kannst du meine Freundin in Ruhe lassen?", frage ich sauer und ziehe die Augenbrauen hoch. 
"Nein, kann ich nicht. Nicht bevor ich mich vorgestellt habe." 

Lucy grinst peinlich berührt. 
"Ich bin Semih...", sagt er knapp. "Wie du wahrscheinlich schon weißt..."
"Lucy...", erwidert sie. 
Die Beiden geben sich die Hand und Semih grinst. 
"Hübsches Mädchen. Wenn es bei euch nicht mehr läuft, dann kannst du mich ja mal besuchen."

Ich drücke Lucy leicht bei Seite und öffne die Zimmertür. 
"Weg...Raus....Geh einfach, Semih." 
Er zwinkert mir zu. 
"Tut hier nichts unanständiges. Nett dich kennen gelernt zuhaben, hübsches Mädchen..."
Mit voller Wucht werfe ich die Tür zu und schlage mir die Hand vor den Kopf. 
"Tut mir leid...", erkläre ich. "Er ist ein Idiot." 

Lucy räuspert sich. "Erinnert mich ein bisschen an Dan..."
Ich nicke. "Kann schon sein...."
"Wo geht er denn jetzt hin?" 
"Vermutlich essen...." Lucy runzelt die Stirn und grinst mich an. 


Sie schmiegt sich an mich, drückt mir einen Kuss auf die Lippen und lächelt mich pausenlos an. 
"Es ist schön dich zusehen....", flüstert sie.
"Du hast recht... Es ist wirklich schön.", erwidere ich, ebenso leise. 


Den Rest der Stunde verbringen wir zusammen. Es waren nur ein paar Minuten, jedoch bin ich froh sie gesehen zuhaben. So weiß ich das es ihr wirklich gut geht. 
Der Gips ist ab von ihrem Bein und sie strahlt wie nie zuvor. 

"Ich liebe dich.", sagt sie und haucht mir einen Kuss auf die Lippen. 
"Ich dich auch..." 

Wir küssen uns ein weiteres Mal zum Abschied. 
"Das ist also der Grund, wieso du mich nicht richtig küssen wolltest? Dieses Mädchen?"
Ein wirklich ungutes Gefühl macht sich in meinem Magen breit. 
Ich erwidere gar nichts, sehe Ariana nur an, merke wie mir jegliche Farbe aus dem Gesicht weicht. 
"Küssen? Was? Josh...?" Lucy sieht mich mit traurigem Blick an. 

"Wir beide sehen uns ja nicht Mal im geringsten ähnlich....Josh steht wohl auf jeden Typ Mädchen."
"Ariana, was soll das?", frage ich nun, mit harter, schneidener Stimme. 
"Wenn sie deine Freundin ist, dann solltest du ihr die Wahrheit sagen?", erwidert sie wütend. 

Lucy steht einfach da, mit Tränen in den Augen, wendet sich von mir ab. 
"Welche Wahrheit, Ariana? Du hast mich geküsst, mehr nicht."
Ich drehe mich zu Lucy. "Sie hat mich geküsst. Ich habe es nicht erwidert." 

Lucy schüttelt einfach nur den Kopf. 
"Ist egal...Ruf...ruf mich einfach nicht mehr an..."
Mit schnellen Schritten rennt sie davon. 

Eins ist mir klar. Ihr hinterher laufen würde mir nicht helfen. Sie würde mich anschreien, mir eine runterhauen....Sie würde mir nicht zuhören. 

Mein Blick ist noch immer auf Ariana fixiert. 
"Bist du jetzt glücklich?"
Sie lächelt mich an. "Ja. Mehr, als nur glücklich." 
Mit einem Schwung ihrer Hüften dreht sie sich um und stolziert davon. 


Sie und Dan, stehen auf meiner schwarzen Liste, definitiv ganz weit oben. 

Eine zweite Chance? ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt