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*Xiumin's Sicht*

Die letzte Nacht.
Ich stand gerade am Eingang des Campes und wartete auf Go Da Hyun.
Nachdem sie ging, fragte mich Cha Eun Sang natürlich, was das sollte.
Ich hatte ihr gesagt, dass es sie nichts angehen würde.
Ja, normalerweise spreche ich nicht so grob und geheimnisvoll mit ihr, aber sie muss nicht alles wissen.
Es ist ein Wunder, dass sie mich gehen liess.
Ich hatte ihr gesagt, weil das ja die letzte Nacht heute ist, dass ich hier noch einbisschen Zeit verbringen möchte. Alleine.

Ist ja nicht ganz gelogen. Ich wollte noch einbisschen Zeit verbringen, mit Da Hyun, alleine.
Weil die Dinge endlich geklärt werden müssen. Sie denkt nun wahrscheinlich, dass ich sie nur verarscht habe. Dabei wäre sie die letzte Person, die ich verarschen würde!

Kurz blickte ich auf meine Uhr.
21:34 Uhr.
Sie müsste doch bald hier sein.
Verwirrt blickte ich mich um, konnte aber wegen der Dunkelheit nicht viel sehen.
Ein Räuspern riess mich aus meinen Gedanken und ich blickte erschrocken neben mich und spürte wieder, wie mein Herz schneller schlug, als es eigentlich sollte.
Da Hyun stand dort, lässig an der Wand angelehnt und sah mich an.
Drei Meter von mir entfernt.
Ich kam vorsichtig noch einpaar Schritte näher. Sie blieb an Ort und Stelle.
Bis ich nun keinen Meter von ihr entfernt war.
»Hallo.«, sagte ich leise und unsicher.
Sie sagte nichts und blickte auf den Boden.
»Wollen wir einbisschen spazieren?«
Sie sah hoch in meine Augen. Für einen klitzekleinen Moment, könnte ich schwören, waren ihre Augen erleichtert, aber das verschwand schneller als es kam.

Wir liefen wie gewohnt unseren Weg, bis zu der Gasse, an dem alles begann mit uns.
Auf wem Weg redete keiner. Wir liefen nur schweigend nebeneinander.
Sie wohl auf Abstand bedacht.
Wir kamen an und standen uns gegenüber. Ich sah sie an, während sie nur auf den Boden starte.
Okay. Jetzt oder nie, dachte ich und holte tief Luft.
»Ich habe nie mit dir gespielt.«, sagte ich leise.
Sie blickte immernoch auf den Boden.
Kurz seufzte ich.

»Weisst du. Es war alles nicht geplant, verstehst du? Ich sah dich und auf anhieb wurdest du mir interessant. Du hast nie mit jemanden gesprochen, dich aus allem rausgehalten.
Ich musste einfach schauen, was da genaueres dahinter steckt. Wirklich, ich habe dich nie ausgenutzt. Das würde ich niemals. Cha Eun Sang ist meine Freundin, ja, aber in der Zeit, die wir zusammen verbrachten, hatte ich nie an sie gedacht, einfach weil du da warst.
Du warst da und hast mir Gefühle gegeben. So starke und unbeschreiblich schöne Gefühle.
Vielleicht dachte ich auch, dass unsere Zeit nie enden wird.«
Kurz lachte ich verzweifelt auf.
»Aber jeder muss aus seinem schönen Traum aufwachen.
Ich spüre bei dir was, was ich nie bei Cha Eun Sang gespürt habe.
So ein Gefühl von Wärme, Geborgenheit, Freiheit und Liebe.«

Verwundert hob sie ihren Blick und sah mich misstrauisch an.
»Ich meine es ernst, aber dann, als Cha Eun Sang kam... Ich weiss nicht. Sie stellte alles auf den Kopf. Mir ist eingefallen, dass sie meine Freundin ist. Und...«
Sie sah mich fragend an.
»Und dass ich sie nicht verlassen kann.
Es tut mir leid. So schrecklich leid.«, flüsterte reuevoll.
Ich spürte schon, wie die Tränen in meinen Augen hochkamen.
Das nimmte mich sehr mit.
Ich konnte Cha Eun Sang einfach nicht verlassen.
Ich sah auf den Boden.

Plötzlich spürte ich eine kleine warme Hand auf meiner Schulter.
Verwundert sah ich zu Da Hyun runter.
Sie sah auf den Boden.
»Es tut mir auch leid.«, sagte sie, bis sie ihre Hand langsam von meine Schulter nahm, sich umdrehte und ging.
Ich sah ihr nur hinterher.
Und schon wieder, liess sie mich alleine, doch ich nahm es ihr nicht übel.
Sie brauchte jetzt einfach die Zeit für sich. Zum nachdenken.
Ich hoffe bloss, dass ich sie morgen noch ein letztes Mal sehe.

*
Am nächsten Tag sassen wir alle gemeinsam am Tisch und assen gemütlich.
Es war noch früh am Morgen.
Ich sass neben Baekhyn, er neben Chanyeol, Chanyeol neben June, June neben Sehun, Sehun neben Kai, Kai neben Kyungsoo, Kyungsoo neben Suho und Suho neben Cha Eun Sang und Cha Eun Sang neben mir.
Kai hatte Kyungsoo aus welchem Grund auch immer so nah an sich gezogen, sodass Kyungsoo mehr als einen halben Meter entfernt von Suho sass.
Immer wieder, als Suho und Kyungsoo zusammen sprachen, warf Kai ihm Todesblicke zu.
Kaisoo, sagte ich doch.

Kälter als Eis||EXOWo Geschichten leben. Entdecke jetzt