Louis schloss die Tür von seinem Apartment auf und stellte meine Tasche im Flur ab. "Fühl dich wie zu Hause.", er lächelte leicht, doch es sah gequält aus. Wahrscheinlich hat er ein schlechtes Gewissen, und das nur wegen mir.
Ich nickte zur Bestätigung. "Die Jungs kommen später noch vorbei, nur damit du Bescheid weißt." Erneut nickte ich. Ich mochte die Jungs oder besser gesagt One Direction nicht sonderlich. Schleimige Liebeslieder für irgendwelche schreienden Girlies...No Thanks. Sie waren absolut nicht meine Welt.
Der Lockenkopf-Macho, die Blondschopf-Grinsebacke aus dem ach so tollen Irland, der langweilige Schwarzhaarige, das sensible Weichei und zu guter letzt mein Bruder. Ich will nicht beleidigend werden, aber mein Bruder ist der einzig normale in dieser Band. Obwohl er da nicht rein passt.
"Willst du...was essen?", wieder zwang Louis sich ein Lächeln auf die Lippen. "Das wär wohl jetzt das einzig Vernünftige oder?" - "Ich denke schon. Geh ins Wohnzimmer, ich koch dir was.", dann drehte er sich um und verschwand in die kleine, aber überschaubare Küche. Mit zitternden Knien tapste ich ins Wohnzimmer und setzte mich auf die Couch.
Ich bin lange nicht mehr hier gewesen, was nicht unbedingt daran lag, dass Louis so viel unterwegs war. Wir hatten uns mit der Zeit irgendwie vergessen. Ja vergessen. Meinen Bruder, den ich über alles liebte, mit dem ich über alles lachen konnte, der, der sich auch über ernste Sachen unterhalten konnte und der...der mal wieder vergessen hat die Pflanze zu gießen die ich ihm zu seinem Einzug geschenkt hatte. Typisch. Mein Blick glitt weiter durch den Raum und blieb an einer Vitrine voller Pokale und Auszeichnungen hängen. Anscheinend hatte ich die Jungs eine viel zu lange Zeit unterschätzt. Oder nicht?
"So Prinzessin, einmal Spaghetti mit Tomatensauce, extra für dich.", er grinste. Zum ersten Mal heute. "Lass es so.", murmelte ich und nahm ihm das Tablett aus der Hand. "Was wo lassen?" - "Na dein Lächeln, lass es da.", ich deutete mir der Gabel in meiner Hand auf seinen Mund, auf dem das Lächeln immer breiter wurde. Automatisch hoben sich auch meine Mundwinkel. "Für dich doch immer."
Wortlos ließ ich meinen Blick auf den Teller sinken. Als ich nach einer Zeit wieder hoch schaute bemerkte ich Louis' Blick, der mich auffordernd ansah. Das Gefühl von Hunger durchbohrte meinen Körper, aber der Gedanke nach dem Essen gleich wieder alles aus mir raus zu holen ließ meinen Appetit sinken."Das bringt doch nichts.", bittend sah ich ihn an. "Es bringt nichts zu hungern, darauf kannst du aber einen lassen.", frustriert nam er mir die Gabel aus der Hand, steckte sie in die Nudeln und begann sie darauf zu drehen.
"Ich hab gesagt das ist deine letzte Chance, also tu wenigstens so als ob du dir Mühe geben würdest.", und schon steckte die Gabel in meinem Mund. Überrascht riss ich meine Augen auf, denn ich hatte niemals damit gerechnet dass mein Bruder mich jemals nochmal füttern würde. Gleich darauf spürte ich seine Hand an meinem Kinn, die es hoch und wieder runter klappte.
"So und jetzt schlucken.", er nahm seine Hand wieder runter. "...schlucken hab ich gesagt!"
Immer noch überrascht schluckte ich den halb gekauten Brocken in meinem Mund runter. "Geht doch." - "Das ist doch albern Louis.", widersprach ich ihm und legte den Teller in seinen Schoß.
"Dir ist klar, dass du spätestens heute Abend was essen musst, wir wollen Pizza bestellen." - "Es ist albern.", wiederholte ich mich. "Hör mir mal zu ja? Ich finde es alles andere als albern was du hier abziehst. Du musst doch was essen oder willst du verhungern?!", verärgert stellte er den Teller auf den Tisch. Das Geräusch das dabei enstand ließ mich zusammen zucken.
"Nun gebe ich dir die Chance nicht in die Klinik zu müssen und machst da weiter wo du aufgehört hast!"
Beschämt schaute ich auf den Boden. Er hatte recht. Und wie. Louis hatte immer recht, allein schon damit dass Socken in Sandalen schrecklich aussehen oder Schule einfach unnötig ist.
"Was ist wenn Mum und Dad das heraus bekommen? Dann sind wir beide dran!" - "OKAY Louis ich hab's verstanden!" - "Anscheinend wohl nicht!", wütend stand er auf, doch nachdem er einmal tief eingeatmet hatte setzte er sich wieder hin.
"Jamie du... nein wir kriegen das hin,
aber bitte iss jetzt was."
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× illegal Payne ×
FanfictionLP || Jamie Tomlinson || Starke Menschen sind die, die anderen Menschen aufhelfen, obwohl sie selbst am Boden liegen.