26 | Falsche Gefühle.

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*Jamie's Sicht*

"What the Fuck machst du hier!?"

Liam. Scheiße...scheiße, scheiße!

"I-Ich äh...", schnell ließ ich die Schachtel hinter meinem Rücken verschwinden, in der Hoffnung, dass er sie nicht schon gesehen hat.

"Jamie verdammt, wie kommst du in unser Zimmer?!", brüllte er mich an. Er trug ein weißes Shirt, dazu eine normale Jeans und seine Hände hatte er zu Fäusten geballt. Er sah gefährlich aus und sofort bereute ich meine idiotische Idee. Früher oder später wäre es eh alles rausgekommen, und mein Schicksal hatte sich wohl heute mal wieder für früher entschieden. In letzter Zeit machte mein Leben sowieso was es wollte, also warum nicht einfach ruhig bleiben und hier irgendwie versuchen rauszukommen?

"Ich dachte...vielleicht....dass...", na komm schon! Irgendwas muss dir doch einfallen!  "Ehm...dass...also ich hab einen Sonnenbrand und....kannst du mich vielleicht eincremen?"

WHAT?!

Es kann einfach nicht war sein. Es KANN nicht war sein! Augenblicklich schaute ich auf den Boden. Scham und Schande über mich, das ist die schlechteste Ausrede seit Ewigkeiten. Wenn ich eins könnte, dann wäre es die Zeit zurück spulen. Dann hätte ich einfach dieses dumme Magazin weiterlesen können, aber nein.

Danke Leben!

"Du bist echt merkwürdig.", als ich wieder hoch schaute sah ich ihm ins Gesicht und er grinste. Aber es war nicht sein schönes normales Grinsen, es war dreckig. "Nicht mal das bekommst du hin."

"Was soll das denn heißen?!"

"Was soll was heißen?", mit jedem Wort kam er näher und zog mich schließlich an sich ran. Ich presste meine Lippen aufeinander, aber komischerweise war es mir alles andere als unangenehm. Seine Arme schlangen sich um meine Taille, während ich meine Arme komplett verkrampft hinter meinem Rücken hielt.

"Hübsch siehst du mal wieder aus.", er grinste und schaute zu mir runter. Ich war nicht sehr viel kleiner als er, einen halben Kopf vielleicht.

"Das gleiche kann ich nur zurück geben...nicht. Tu doch nicht so, Liam. Ich mag dich nicht und du magst mich nicht, Ende der Durchsage.", sagte ich ihm direkt ins Gesicht. Liam schüttelte leicht den Kopf.

"Nein...nein das stimmt nicht.", flüsterte er. Ich bekam Gänsehaut. 

"Aha."

"Aha klingt etwas abstrackt, findest du nicht?"

"Was genau meinst du damit?"

Seine Lippen bewegten sich zu einem Lächeln und danach schmunzelte er wieder.

"Mensch Jamie, hab doch einfach mal einbisschen Spaß. Du hast so viele Probleme und...", er brach ab als er meinen Gesichtsausdruck sah.

"Probeme? Glaub mir, DU wärst der letzte mit dem ich über meine Probleme reden würde."

"Siehst du. Du hast selber zu gegeben dass du welche hast.", er lächelte sanft. Was das der Liam, so wie ich ihn in Erinnerung hatte? Und von dem die Jungs immer geredet hatten? Der einfühlsame, liebe Junge, der allen helfen will? Der Junge mit Herz?

Seine Hände wanderten weiter nach oben bis hin zu meinem Rücken, was mir weitaus angenehmer war.

"Babe du...du solltest glücklich sein. Du bist perfekt so wie du bist. Jeder ist das, aber du am meisten."

Unglaubwürdig starrte ich ihn an. Es war wie als würde er seinen Vorhang fallen lassen, als wäre er ein komplett anderer Mensch. Als würde er mich verstehen. Mein Herz setzte für einen Moment aus, bei dem Gedanken was er gerade zu mir gesagt hat. Niemals hätte ich das von ihm erwartet.

"Starr mich bitte nicht so an, das ist gruselig.", lachte er. "Was ist los?"

"W-Was los ist? Was ist mit dir los?", stotterte ich.

"Es gibt Dinge im Leben, die muss man nicht verstehen.", murmelte er und unsere Gesichter kamen ein paar Millimeter näher. Dieses mal war es anders. Ganz anders.

"Ich kann nicht so tun, als ob mir deine Worte etwas bedeuten, denn das tun sie nicht..."

Seine braunen Augen musterten mich aufmerksam. Sein Image rauschte mir im Moment an allem vorbei, denn er sah so lieb aus. Aber ich konnte es ihm einfach nicht abkaufen. Ich weiß dass er mit vielen rum gemacht hat, obwohl er vermutlich sogar eine feste Freundin hat.

"Okay, okay bleib mal locker. Wir könnten Freunde mit gewissen Vorzügen sein?", er grinste frech und zwinkerte. Augenblicklich blieb mir die Luft im Halse stecken. Hat er mir nur deswegen Komplimente gemacht?

"Was hast du gerade gesagt?"

"Ich denke du hast mich schon verstanden."

Das meinte er nicht wirklich ernst oder? Sauer stürmte ich an ihm vorbei auf den Flur. "Du hast sie echt nicht mehr alle!"

Doch als ich mich umdrehte sah ich, dass er mir hinterher kam.

"Du hast mir weder beantwortet, wie du in unser Zimmer gekommen bist und warum UND eine Antwort auf meine Frage hast du mir auch nicht gegeben, Jamie!"

Am Zimmer 503 angekommen drehte ich mich schwungvoll um und verschrenkte die Arme vor der Brust.

"Na immerhin nennst du mich nicht mehr Blondie!", zischte ich.

"Natürlich nicht Schönheit. Krieg ich jetzt bitte meine Antworten?", er blieb direkt vor mir stehen und tat mir gleich. Wollte er jetzt wirklich eine Antwort auf seine Frage?

"1. Es geht dich einen Scheißdreck an, wie ich ins Zimmer gekommen bin und 2. Natürlich nicht!"

Seine Mimik veränderte sich kein Stück, stattdessen grinste er. "Weißt du eigentlich, dass du extrem sexy bist, wenn du so abgehst?" 

Ohne zu zögern holte ich mit der rechten Hand aus. "Achja?!", und warf den Schlüssel mit voller Wucht in seine Richtung. Leider schaffte er es gerade noch so auszuweichen. "Immer noch sexy?!"

"Ja vollkommen.", er kam näher und nahm mir die Schachtel aus der Hand.

"Und die nehme ich jetzt auch wieder mit. Glaubst du eigentlich ich merke das nicht?"

"Scheiße." - "Psst. Nicht so laut, hier sind noch andere Gäste.", er hob den Schlüssel auf und verschwand in sein Zimmer.

Verdutzt blieb ich stehen. Womit hab ich das alles verdient? Die ganze Aktion hatte mir gar nichts gebracht.

Nach kurzer Zeit kam Liam wieder aus dem Zimmer und schaute belustigt zu mir. Dieses mal trug er wieder seine schwarz-weiße College Jacke und hatte eine Packung Zigaretten in der Hand. "Du stehst ja immer noch hier. Mhm...den Schlüssel hast du doch bestimmt von der Rezeption oder?" Ich nickte. "Sehr schön. Achja und", er grinste. "nach unserem Konzert kann ich dir bestimmt den Rücken eincremen." Nach einem Zwinkern verschwand er endlich. Ich nuschelte schnell ein "Nein Danke." und zog mich auf mein Zimmer zurück.

Jetzt war alles nur noch beschissener als vorher.

*Niall's Sicht*

"Ein Stück Erdbeer-Torte...Mousse au chocola-...Brownies. Buttercreme-Torte...Warte was?! Brownies?", schnell ging ich zwei Schritte zurück. Brownies! Und direkt daneben Minipfannkuchen. Was man sich nicht alles von Liam's Geld kaufen kann...aber ich will ja nicht fett werden...Ich nahm mir also Brownies und einen Pfannkuchen vom Buffet und setzte mich an die Mini-Bar. Liam hatte eine sehr gute Idee. Aber wo bleibt der eigentlich?

"Endschuldigen sie die Störung, aber - ", eine Frau tippte mich von hinten an. "Mhm?", kauend drehte ich mich um. "- sie sind doch Mr. Horan nicht wahr?" - "Ja, ja, der bin ich.", ich lächelte sie höflich an. "Ist das richtig, dass ich ihrer Cousine vor circa einer halben Stunden den Zimmerschlüssel mit der Zimmernummer 502 gegeben habe?" Sofort musste ich husten. "WHAT?! Ich hab keine Cousine!" - "Soll das etwa heißen ich - " - "Sie haben einem Fan meinen Zimmerschlüssel gegeben!! Das wird Konsequenzen haben Mrs.....Mrs. Paunch!", schnell las ich ihren Namen von dem kleinen Kärtchen. Doch bei dem Gedanken was sie getan hatte rannte ich los. Was ist, wenn wirklich ein Fan auf unserem Zimmer ist? Schnell rannte ich weiter, nahm die Treppen, sprintete auf den Flur und nach der Kurve stieß ich direkt mit Liam zusammen.

× illegal Payne ×Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt