20 | Gute Nacht dann.

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*Jamie's Sicht*

"Liam, nicht so schnell!", rief ich ihm hinterher, als wir zu sechst den Bürgersteig entlang liefen.

Nachdem er endlich Harry bei einem Mädel gefunden hatte, hatte er ihn am Kragen gepackt und zum Ausgang geschliffen.

"Beeil dich Jamie, wir haben nicht die ganze Nacht Zeit! Außerdem ist Harry kurz davor auf die Straße zu kotzen!", fluchte Liam in meine Richtung und stützte währendessen den betrunkenen Harry auf seiner Schulter ab.

"Ich warne dich Hazza!", grummelte er an ihn gewandt. "Niall komm von der Straße, da kommen Autos! Louis du...Zayn!", verzweifelt versuchte er die anderen zusammen zu halten, doch die liefen lieber auf der Straße.

"Ihr kommt jetzt alle drei sofort hierher, sonst könnt ihr was erleben!"

"Is' ja gut.", murrte Niall kam zurück auf den Bürgersteig gelaufen. Liam sah aus wie ein Vater mit seinen Kindern, denn auch Louis und Zayn schlürften ihm beleidigt hinterher.

"Jamie jetzt komm!", meckerte er mich an. Ich hatte ganz vergessen weiter zu gehen. Gelangweilt ging ich den fünf also wieder hinterher. So weit kann es ja nicht mehr sein, ich will endlich in mein Bett.

***

"Gib mir den Schlüssel, Tomlinson.", grummelte Liam, als wir im Hotel vor dem Zimmer von Louis und Harry standen.

"Nö.", grinste er und verschrenkte die Arme vor der Brust.

"Gib mir den Schlüssel!", wiedeholte Liam nun lauter und mein Bruder verdrehte die Augen und seufzte.

Er holte ihn aus seiner Hosentasche und Liam nahm ihn um die Tür auf zu schließen.

"So Jungs, ab ins Bett jetzt und keine Widerrede.", er schob erst Louis und dann Harry ins Zimmer.

Als er sich wieder zu mir umdrehte, musste ich anfangen zu kichern. Grinsend zeigte ich auf sein Shirt. Ein Kotzfleck.

"Das kann doch nicht sein ernst sein!", meckert Liam und schaute runter auf den Fleck. Angewidert schob er mich weiter.

"Ab ins Bett jetzt.", murmelte er und schon standen wir vor Zimmer 503. Niall hatte selber den Weg in das Zimmer gefunden, das er sich mit Liam teilte.

"Schlüssel.", er streckte seine Hand aus. Sofort gab Zayn ihn ihm und er schloss auf. "Wenigstens macht ihr keine Probleme.", dankend schob er mich rein und Zayn gleich danach.

"Braucht ihr noch Hilfe?"

"Nein, isch-geh Bett.", lallte Zayn und ließ sich kurz darauf samt Anziehsachen auf die gemütliche Matratze fallen.

"Ich auch.", murmelte ich und lächelte ihn kurz an. Er lächelte zurück und drehte sich um.


"Gute Nacht dann. Und bis morgen Jamie."

Als er weg war ging ich leise ins Badezimmer um mich fertig zu machen. Duschen gehen werde ich morgen, denn erstens, war ich jetzt viel zu müde dazu und zweitens, wollte ich Zayn nicht wecken. Aber so laut wie der schnarchte, wird der wohl so schnell nicht von alleine wach.

Doch eine Sache wollte mir nicht mehr aus dem Kopf gehen. Wieso hatte Zayn Liam als Verräter beschimpft und warum ist er laut Liam ein Weichei?

Ich machte etwas Zahnpasta auf meine Zahnbürste und fing an meine Zähne zu putzen. Immer noch hatte ich dieses Bild vor Augen, wie die beiden vor mir standen und sich gegenseitig fast verprügelt hätten. Schnell schüttelte ich den Kopf und versuchte an etwas anderes zu denken, doch in meinem Kopf kreiste immer nur ein Name.

Liam

Ich wüsste gerne wieso, denn immerhin hat er mich schon als 'behindert', 'Bohnenstange' oder 'Dummchen' bezeichnet, aber trotzdem konnte ich auf irgendeine merkwürdige Art und Weise verstehen, warum alle Mädchen so auf ihn abfahren.

Er sieht gut aus, das stand ja auch niemals zur Debatte und ich denke mal, dass er auch verdammt nett sein kann. Aber mit diesem Arschloch-Macho-Getue kommt er nicht weiter. Bei mir jedenfalls nicht.

Außerdem würde ich gerne mal diese Danielle kennenlernen. Als erstes würde ich sie fragen, wie sie es so lange mit ihm ausgehalten hat.

Als ich fertig war mit Zähneputzen schminkte ich mich ab, obwohl ich dazu ebenfalls nicht besonders viel Lust hatte. Letztendlich zog ich mich bis auf die Unterwäsche aus und tapste leise aus dem Bad und machte das Licht aus.

Dann entwich mir ein lauter Schrei, als ich sah, wer vor mir stand.

"Was willst du hier?!", schrie ich und wurde natürlich sofort rot.

"Sorry Babe, ich hab meine Jacke hier vergessen.", Liam grinste und schaute mich einmal von oben bis unten an. Dann leckte er sich über die Lippen. "Aber warum schreist du denn so? Zayn schläft."

"Verschwinde!", zischte ich und zeigte auf die Tür. "Und auf Zayn scheißt du doch bestimmt sowieso!" Beschämt versuchte ich meinen Körper mit meinen Händen abzudecken, was miserabel scheiterte.

"Also ohne Klamotten bist du noch viel heißer.", gab er zu und starrte mich weiter an.

An den Schrank, um meine Schlafsachen rauszuholen, konnte ich nicht. Liam stand direkt davor.

"W-Würdest du bitte an die Seite gehen? Ich b-brauch mein Schlafzeug.", sagte ich leise und schaute beschämt zu Boden. Gibt es etwas peinlicheres?

"Sehr ungern.", er lachte und ging widerwillig einen Schritt zur Seite. Schnell zog ich mir meinen Schlafanzug raus und zog ihn an. Und Liam war immer noch im Zimmer und schien auf irgendetwas zu warten. Wie ist er überhaupt in unser Zimmer gekommen? Gruselig!

"Ist noch was?"

"Du hättest mich gestern wenigsten zurück küssen können."

Ich stockte. Was? "Soll das heißen, du willst jetzt noch 'nen Kuss?", platzte es aus mir heraus.

"Das hast du jetzt gesagt.", er grinste.

"Vergiss es Liam. Und jetzt verzieh dich!"

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, ging er raus. Was war das denn? Warum lässt er mich denn nicht einfach in Ruhe?

Nicht nur, dass er mich halbnackt gesehen hat, nein, ich war auch noch ungeschminkt. Schlimmer hätte dieser Tag nicht enden können.

Und dieser Tag war gerade mal einer von Hunderten.

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