15 | Player-Blick und Leben leben.

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Mein I-Pod ging aus, die Batterie war leer. Mein Kopf sank auf etwas weiches, meine Augen wurden schwer und die Kraft in meinem Körper ließ langsam nach.

"Hier haben sie eine Decke für ihre Freundin, Sir."

Kurze Zeit später wurde ich zugedeckt.

***

"Liam was machst du mit meiner Schwester?!", hörte ich die verärgerte Stimme meines Bruders keifen.

"Darf ich sie nicht mal angucken?! Immerhin ist sie an meiner Schulter eingeschlafen!", grummelte jemand neben mir. Warte...entsetzt fuhr ich hoch und starrte in zwei überraschte Gesichter. Ich bin doch nicht im Ernst auf Liam's Schulter eingeschlafen...oder doch?

"Siehst du! Jetzt hast du sie geweckt!", pöbelte mein Bruder weiter.

"Was ist eigentlich dein Problem Louis?! Außerdem hast du mich eben angeschrien für etwas das ich gar nicht gemacht habe!"

"Ich kenne doch deinen Player-Blick! Verkauf mich doch nicht für blöd und lass gefälligst deine dreckigen Finger von meiner Schwester, hast du mich verstanden?!"

"Pff, das glaubst du doch nicht im ernst!"

Geschockt sah ich Liam an. Seine braunen Augen glänzten, trotzdem fixierte er nur meinen Bruder und würdigte mich keines Blickes. Langsam wurde es peinlich, denn alle Passagiere drehten sich zu uns um. Louis stand mitten im Gang und hielt sich an Zayn´s Sitz vor Liam fest und funkelte ihn wütend an.

"Was hast du da gerade gesagt, Payne?!", zischte mein Bruder verärgert.

Triumphierend grinste Liam und schüttelte den Kopf. Er will sich an mich ran machen, soviel ist klar. Gut, nach dem Kuss hätte das eigentlich offensichtlich sein müssen.

"Den Kuss wirst du nicht rückgängig machen können.", grinste Liam nur. So viel zum Thema 'Hoffentlich bekommt Louis davon nichts mit'. Geschockt ballte mein Bruder seine Fäuste.

"Uhm...Entschuldigung, ich müsste mal eben da durch.", sagte plötzlich ein kleiner Junge hinter Louis im Gang.

"Natürlich.", Louis trat einen Schritt zur Seite und der kleine Junge quetschte sich an ihm vorbei.

"Wiederhol das bitte.", wandte er sich zurück an Liam, der nur schwieg.

"Louis lass es bitte.", mischte ich mich ein.

"Warum sollte ich?!"

"Oh Mann Louis!! Wenn du wirklich glaubst, der Kuss hätte auch nur irgendetwas zu bedeuten gehabt, dann bist du echt ganz schön blöd!", grummelte Liam und schaute wieder weg. "Und jetzt verzieh dich, du Pisser."

Dann war alles leise.

***

"Jamie...es tut mir leid.", murmelte Liam neben mir.

"Was tut dir leid? Dass du mich geküsst hast?", ich drehte meinen Kopf in seine Richtung.

"Dass ich es Louis gesagt habe."

"Als ob, Liam. Und jetzt lass mich endlich in Ruhe!"

***

"Kannst du bitte mal den Vorhang runterziehen? Die Sonne blendet.", murmelte er nach ungefähr zwanzig Minuten Stille.

"Nein."

"Wie nein?"

"Nein!", ich hatte einfach keine Lust jetzt noch etwas für ihn zu machen.

"Du machst das jetzt!", meckerte er mich an. Ich schüttelte nur den Kopf.

 "Halt einfach die Klappe.", erwiderte ich und stöpselte mir meine Kopfhörer in die Ohren. Was soll das ganze Theater? Kann er mich nicht einfach in Ruhe lassen?

Ich weiß überhaupt nicht wie ich Liam einschätzen soll. Mal ist er böse und dann irgendwie aber auch nicht. Ich musste grinsen. Warum mache ich mir eigentlich Gedanken darüber? Warum muss ich generell die ganze Zeit an ihn denken? Und warum bekomme ich gerade Hunger?

Für eine kurze Zeit konnte ich den ganzen 'Quatsch' wie mein Bruder mein Leben doch nannte mal vergessen und mich neuen Problemen widmen. Und diese Probleme waren um einiges leichter, als mein momentanes Leben.

Das wäre ich schon beim nächsten Problem. Warum lebe ich eigentlich? Warum wird man vor seinem Leben nicht gefragt, wie man sein Leben leben möchte?

Ich machte mir noch lange Gedanken über Gott und die Welt und dabei wurde mir bewusst, dass Liam nun wirklich eines meiner kleinsten Probleme war.

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