1. Kapitel

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Mit einem schrillen Klingeln weckte mich mein Wecker um sechs Uhr morgens und ich schaltete ihn noch im Halbschlaf aus. Ich stöhnte genervt auf und schlug die Decke zur Seite. Ich stieg mit einem tiefen Seufzer aus dem Bett und tapste dann herüber ins Badezimmer, um mich für die Schule fertig zu machen. Ich machte den Wasserhan an und wusch mir mit dem kühlen Wasser das Gesicht. Dannach war ich schon gleich viel wacher, allerdings konnte man von meiner Laune nicht gerade behaupten dass sie sich besserte. Nachdem ich mir auch die Zähne geputzt hatte und mir die Haare gekämmt hatte, lief ich zurück in mein Zimmer, holte mir meine Klamotten aus dem Schrank, zog sie anschließend an und schminkte mich als letztes noch genauso wie jeden Morgen. Ich schnappte mir meinen Rucksack und machte mich anschließend auf den Weg nach unten in die Küche. Dort warteten bereits meine Mom und meine beiden Geschwister Randy und Sam. Sie waren Zwillinge, 13 Jahre alt und... Naja, ziemlich nervtötend.

,, Guten Morgen, Spätzchen. Na, gut geschlafen?" begrüßte mich meine Mom und nahm einen Schluck ihres schwarzen Kaffees. Ich nickte und nahm mir dann ebenfalls eine Tasse aus dem Regal.

,, Wie viel Uhr ist es?" fügte ich hinzu, während ich mir die Kanne mit brühendheißem Kaffee vom Tisch nahm.

,, Es ist viertel vor sieben." erwiderte sie und sofort stellte ich die Kanne, sowohl als auch die Tasse zurück und stürmte in den Flur um mir Schuhe anzuziehen. Ich war mal wieder zu spät dran... Wenn ich den Bus nicht kriegen würde, dann müsste mich mein Dad fahren, aber ich wusste dass er nicht wirklich scharf darauf war. So schnell ich konnte band ich mir die Schnürsenkel meiner Vans zu und lief dann zügig die Tür hinaus, den Bürgersteig entlang, bis ich den Bus bereits an der Haltestelle stehen sah. Meine Schritte verschnellerten sich, so das ich kurz darauf schon kurz vor dem Sprinten war und ich schaffte es gerade noch so durch die Tür des Busses zu schlüpfen. Ich setzte mich auf einen der letzten freien Plätze hinten im Bus und kramte im vorderen Fach meines Rucksacks nach meinen Kopfhörern. Ich schloss sie an mein Handy an, steckte sie mir in die Ohren und startete meine Lieblings Playlist. Ich schaute aus dem Fenster und versuchte noch ein wenig zu entspannen, da ich wusste dass wir in der ersten Stunde Mathe haben würden und davor war ein kleinen wenig Entspannung wirklich nötig. Ich beobachtete wie sich die einzelnen Grashalme je schneller wir wurden, in ein langes grünes Band verwandelten und hörte konzentriert der dröhnendem Musik meiner Kopfhörer zu. Die Busfahrt dauerte so wie immer zehn Minuten und so kam ich letzendlich doch pünktlich. Ich stieg als einer der letzten aus dem Bus und folgte den anderen in Richtung Schulgebäude. Kurz vor der Eingangstür hörte ich jemanden meinen Namen rufen. Ich drehte die Musik meines Handys erst leiser, nahm meine Kopfhörer schließlich aber doch komplett aus den Ohren und sah mich suchend um. Mein Blick blieb an einem großgewachsenen, blondhaarigen Jungen aus meiner Stufe hängen.

,, Was?" fragte ich genervt und sah zwischen ihm und seinen drei Anhängern hin und her. Ich ging ein paar Schritte näher zu ihm und sah ihn dann herausfordernd an.

,, Sind wir heute mal wieder schlecht drauf, Prinzessin? Komm schon Haley, ich mache dass es dir besser geht." antwortete er und von seinem wiederlichen Grinsen bekam ich beinahe das Kotzen. Ich wollte mich gerade umdrehen um zu verschwinden, doch dann spürte ich einen festen Griff um mein Handgelenk.

,, Lass mich in Ruhe, Luke." sagte ich noch ruhig, da ich zugegeben auch etwas verängstigt war. Aber das war für mich nichts Neues, im Gegenteil. Ich würde eher sagen es gehörte zu meinem Alltag. Luke Hemmings, Michael Clifford, Ashton Irwin und Calum Hood standen jeden Morgen an dieser Ecke kurz vor dem Schulgebäude und setzten sich auf die Müllcontainer dort. Michael und Calum hatte ich auch schon öfters mal rauchen sehen, von den beiden hörte ich allerdings nicht wirklich viel. Ashton und Luke hingegen, sparten sich diese Atemzüge lieber dafür auf um mich und gefühlt duzend andere jeden Morgen aufs neue blöd anzumachen. Ich hielt mich von jedem der vier eigentlich immer fern, weil ich einen eigenen, um einiges sympathischeren und höflicheren Freundeskreis hatte.

The Nights | FF Calum Hood Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt