16.Kapitel

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Natürlich wurden es im Endeffekt doch mehr als die zwei CD's von 5sos, auch wenn es schwer war etwas zu finden was sich noch nicht in meiner Sammlung befand. Wir bezahlten und machten uns dann auf den Weg zum nächsten Ziel des Tages: Der Strand. Es war das erste mal das ich den Strand tags sehen würde, bisher hatte ich ihn nur zusammen mit Calum in der Nacht sehen können, in einer dieser wunderschönen, verbotenem Nächte.
Als wir die ersten Sandkörner unter unseren Schuhen knirschen hören konnten, zogen wir sie alle aus und liefen Barfuß weiter.

,, Leute, wir sind schon echt bescheuert." stellte Ashton fest und sah aufs Meer hinaus. Er erntete von uns allen fragende Blicke und lachte auf.

,, Wir können hier ja eigentlich garnichts tun. Ich mein, kein Schwimmzeug, keine Handtücher... Und dazu ist es auch noch voll frisch." zählte er auf und rieb sich die Arme. Ich hörte Mikey lautstark anfangen zu lachen und er blieb apprupt stehen.

,, Scheiß drauf." lachte er weiter und striff sich das dunkelgraue, verwaschene T-shirt vom Körper. Wir mussten ihn wohl alle mit großen ungläubigen Augen angesehen haben, da er mir und Taylor die Tüten aus der Hand nahm und sie kurz darauf einfach in den Sand legte.

,, Kommt schon" bettelte er und der nächste war Luke der sein Shirt und seine Jeans loswurde. Sofort als er das tat, war mir klar dass Taylor dabei sein würde. Nein, sie war nicht zur dabei, sie war sogar ohne weiter nachzudenken dabei. Ich musterte das alles als erstes nur ungläubig, weil ich es so absurd fand wie alle meine Freunde sich gerade bis auf die Unterwäsche auszogen und auf den Weg ins Meer waren. Doch dann spürte ich zwei Hände an meinen Hüften und es waren nicht Calums.

,, Na los, du auch sonst gehst du mit Klamotten, ist mir egal." lachte Michael und hob mich in den Kniekehlen hoch, so dass ich über seine Schulter fiel.

,, Ist ja gut, jetzt lass mich runter!" rief ich und trommelte auf seinem Rücken herum. Als ich wieder mit beiden Füßen fest auf dem Boden stand, war auch Calum bereits seine Klamotten los, genauso wie Ashton, also war ich die einzige die noch fehlte. Ehrlichgesagt wollte ich garnicht erst wissen was alle umstehenden gerade dachten, aber es war mir egal. Es war mir sowas von egal. Mir wurde bewusst dass nur dieser Momemt hier zählte und das dieser Moment wahrscheinlich genau der war, von dem ich vor drei Jahren noch geträumt hatte... Also striff ich mir das Shirt vom Körper, meine Skinnyjeans von den Beinen und dann stand ich da. Genau so wie Michael, Luke, Ashton, Calum und Taylor. Meine Hose berührte gerade mal den Boden da rannten sie schon alle los, doch so wie immer war ich ein bisschen hintendran. Ich rannte geradewegs hinter Calum her und als ich nahe genug an ihm war, stieß ich mich vom Boden ab und schlang meine Arme von hinten um seinen Nacken und meine Beine um seine Hüften. Ich hörte ihn auflachen und genau in diesem Augenblick spürte ich wie er mich abschüttelte und ich direkt in das eiskalte Wasser unter mir fiel. Ich erlitt beinahe einen qualvollen Herzstillstand, doch auf einmal, auf eine mir nicht erklärbare Weise, fühlte es sich gut an. Es fühlte sich an als würde alles was gerade in mir gefroren war, nun schmelzen und ohne jegliche Überreste weggespült werden. Ich tauchte auf und strich mir die klatschnassen Haare aus dem Gesicht. Ich konnte genau erkennen wie die Lippen der anderen begannen zu bibbern, doch sie es nicht lassen konnten und alle breit grinsten. Das war das Leben... Solche Augenblicke machten das Leben aus, das waren die Momente an die wir uns immer erinnern würden, sobald wir das Wort London hörten. Und genau darauf kam es an.
Automatisch begannen auch meine Lippen zu lächeln und zu zittern, es war wie eine Kettenreaktion. Das kühle Wasser schwappte immer wieder gegen meine Schultern und jedesmal fühlte es sich an wie ein Schlag. Aber es tat nicht weh, es war so wie als würde man mir nur die ganze Zeit sagen wollen ich solle unbedingt etwas tun, doch ich wusste nicht was. Ich war ein so in mich gekehrter Mensch, ich redete so gut wie über nichts, das hätte sich ändern sollen, das fiel mir wie Schuppen aus den Haaren. Möglicherweise war das die Erkenntnis die mir mein Leben lang gefehlt hatte, wieso auch immer. Denn sie
war so unglaublich offensichtlich, vielleicht sogar so offensichtlich, dass ich sie nicht wahrgenommen hatte. So wie Calum früher... Er war eben einfach dort gewesen. So wie es Mrs.Carvet, der Direktor, die anderen Schüler gewesen waren, er war mir nie
sonderlich aufgefallen. Er hatte für mich nie irgendeine Bedeutung gehabt. Es war schon beinahe eine Schande so ein Wunder einfach zu übersehen. Dabei war es die ganze Zeit immer nur Calum gewesen, niemals Jack. Ich war nur immer zu blind gewesen um es zu sehen...

The Nights | FF Calum Hood Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt