3. Kapitel

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Am Tag der Abreise, um acht Uhr standen wir alle vor dem Busbahnhof und warteten auf unsere Begleitpersonen.

,, Gleich geht's los." flüsterte Jack mir aufgeregt ins Ohr und drückte mir einen Kuss in die Halsbeuge. Ich lachte kurz auf und drehte mich dann in seine Richtung um meine Arme an seiner Hüfte und somit auch unter seine Jacke zu vergraben. Er grinste und zog mich dann noch etwas näher an ihn heran.

,, Aber wir können nicht auf ein Zimmer... Aber du weißt ja sicher dass diese Party stattfinden wird und dann können wir schaun wie wir das lösen." sagte er und strich meinen Rücken rauf und runter um mich zu wärmen, da es heute etwas kälter war.

,, Komm schon Jack, du wirst es nachts auch ohne mich aushalten, dass tust du ja auch hier." lachte ich. Er schüttelte nur den Kopf und dann bat auch schon einer der Lehrer um unsere Aufmerksamkeit. Wenig später betraten wir auch schon den Bus und ich ließ mich neben Taylor auf den Sitz fallen. Jack setzte sich eine Reihe hinter uns neben seinen Kumpel Kyle und dann ging es los. Der Fahrer schmiss den Motor an und dann rollten wir auf die Straße. Am Anfang redete noch jeder aufgeregt miteinander doch nach zwei Stunden war jeder für sich. Die einen lasen ein Buch, die anderen schliefen und ein paar (zu denen im übrigen auch ich zählte) hörten Musik. Aber irgendwann, so wie es auf Klassenfahrten und so üblich war kam es zu einer Runde Wahrheit oder Pflicht.

,, Ich setzte aus." sagte ich, doch Jack knuffte mich spielerisch in die Seite.

,, Komm schon Baby, das wird lustig." fügte er hinzu und sah mich mit seinen durchdringlichen Augen bittend an.

,, Na gut." stimmte ich zu und wannte mich dann den anderen zu. Gott sei Dank kam ich nicht dran, genauso wie Jack, doch dann kam jemand ganz schlaues auf die Idee 7 Minuten im Himmel zu spielen. Solche Spiele kennt jeder aber irgendwie anders, also nicht wundern wenn jetzt irgendwas nicht so ist wie ihr es vielleicht kennt. Lucas, ein Junge aus dem Footballteam, legte eine Flasche in die Mitte von uns und irgendjemand drehte dann zweimal und die beiden Personen auf die die Flasche zeigte, wurden dann für sieben Minuten in die winzige Bustoilette gesperrt und konnten da dann treiben was sie wollten. Als erstes durften sich Mandy und Chris aus meiner Stufe miteinander vergnügen, dannach noch ein paar Schüler bevor es dann richtig peinlich wurde. Die Flasche wurde wieder von Lucas gedreht und blieb natürlich bei mir stehen. Als erstes machte es mir nichts aus, es hätte jeder mit mir kommen können, also auch Jack, weshalb ich einfach abwartete was passierte. Die Flasche blieb selbstverständlich nicht bei Jack stehen, aber dass das Schicksal mich gleich so hasste, damit hatte ich nicht gerechnet. Sie blieb genau zwischen Michael und Calum stehen. Es war ganz egal welcher der beiden jetzt mit mir in diese bescheurte Toilette musste, es war beides gleich schlimm. Ich spürte Jacks schokierten Blick auf mir, doch trotzdem starrte ich einfach nur die zwei Jungs gegenüber von mir an. Sie sahen sich beide mit großen Augen an, aber Michaels miene sprach mehr als nur bände... Ich wollte gerade den Mund auf machen und einfach aussteigen, als Calum mir zuvor kam.

,, Na los." sagte er und deutete mit einem schiefen Grinsen auf die Klotür hinter mir. Ich schluckte und warf einen letzten Blick zu Jack, der mich immernoch nur geschockt ansah. Ihm war ja wohl klar dass ja jetzt absolut nichts passieren würde, oder? Daher zog ich nun schnell die Tür auf und lief soweit hinein wie es eben möglich war. Calum folgte mir und schloss die Tür hinter uns. Als erstes war es still, so ein richtig peinliches Schweigen bis ich Calum Luft holen hörte.

,, War doch irgendwie klar, oder?" fragte er und grinste mich verschmitzt an.

,, Was?"

,, Na, dass es genau uns beide trifft." lachte er und ich konnte garnicht glauben was ich da gerade vor mir sah. Wieso war er aufeinmal so nett, sogar beinahe fröhlich?

The Nights | FF Calum Hood Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt