Kapitel 19

664 32 6
                                    

"Eigentlich will ich nicht feiern gehen", sagte Valentin als wir in seinem Zimmer zusammen auf dem Bett lagen. Wir hatten noch genügend Zeit und ich wollte mich auch noch einwenig ausruhen. 

"Wieso denn nicht?", fragte ich verblüfft. Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass Valentin darauf brannte, einbisschen Spaß zu haben. Er nahm eine meiner Strähnen in die Finger und spielte damit.

"Ich will nicht, dass es nochmal passiert", meinte er leise. Ich richtete mich auf und nahm sein Gesicht zwischen die Hände und schaute ihn an.

"Es wird nicht nochmal passieren, hörst du? Das warst nicht du, das waren die Drogen die dich zu einem anderen Menschen gemacht haben", versuchte ich ihm seine Angst zu nehmen. Doch er reagierte gar nicht auf meine Worte; seine Augen wandten sich von meinem Gesicht ab und er blickte traurig umher. Ich konnte den traurigen Valentin überhaupt nicht ab, denn wenn er traurig war, war ich es auch. Ich näherte mich seinen Lippen und hauchte einen Kuss darauf.

"Es wird nicht passieren, weil ich bei dir bin und dich nicht verlassen werde", flüsterte ich an seine Lippen und streifte sie wieder leicht mit meinen. Dann legte ich mich zurück auf die Seite und bettete meinen Kopf auf Valentins Brust. Ich hörte seinen fast unregelmäßigen Herzschlag und spürte wie seine Hand an meinem Rücken auf und ab wanderte. Er hob seinen Kopf und küsste mich auf die Stirn und dann auf die Lippen. Seine Zunge streifte meine Unterlippe und ich gewährte ihm Einlass. Der Kuss wurde intensiv und meine Hände glitten wie von selbst unter sein Shirt. 

Als meine Fingerspitzen über seine Bauchmuskeln glitten, merkte ich wie er sie anspannte und seine Finger auch anfingen auf meinem Körper zu wandern. Ich fühlte mich hin- und hergerissen zwischen dahinschmelzen und alle Gedanken auszuschalten oder die Vernüftige zu sein und diesen Kuss zu beenden, bevor wir es noch weiter treiben konnten. Doch als seine Finger über meinen Oberschenkel strichen und seine Lippen meine verließen, verlor ich das letzte bisschen Selbstbeherrschung. Mein Stöhnen hallte durch den ganzen Raum und ich konnte nur noch an ihn auf mir denken. Alles andere war nebensächlich geworden und in mir stieg eine Hitze auf, die drohte mich aufzufressen.

"Valentin", flüsterte ich an seinem Hals. Er biss mir in eine ziemlich empfindliche Stelle am Hals, als ich seinen Namen sagte. Meine Nägel bohrten sich in seinen Rücken und hinterließen dort vermutlich einpaar schöne Markierungen. Er knurrte leise, als sich meine Nägel in seine Haut bohrten. Mein Körper antwortete mit einem wandernden Schauer von Gänsehaut, angefangen bei der Stelle, der Valentin sich gerade widmete. 

Doch leider war der Moment auch so schnell vorbei, wie er angefangen hatte. Valentins Handy klingelte und störte uns dabei, weiter zu machen. Valentin stöhnte genervt auf, schnappte sich sein Handy und schloss mich wieder in seine Arme, bevor er ranging.

"Lass es lieber wichtig sein, sonst gibt es Ärger", begrüßte er den Anrufer so freundlich wie eh und je.

"Ja, wir sind ja schon unterwegs", stöhnte er genervt und legte auf. Er küsste noch einmal, trug mich aus dem Bett und sagte ich solle mich anziehen gehen.

***

Die Musik war laut und dröhnte aus allen Ecken. Ich fühlte mich nicht gerade wohl, aber mit Valentin an meiner Seite war es gar nicht mal so schlimm. Er versuchte es zu verhindern, dass ich von den Menschen mitgezogen wurde, aber leider musste ich mir meinen Weg ab und zu alleine raus kämpfen.

"Am liebsten würde ich dich packen, mit dir von hier verschwinden und dich irgendwo einsperren, wo nur ich dich sehen kann. Mir gefallen die Blicke, die dir von den Testosterongesteuerten Anwesenden zugeworfen werden, überhaupt nicht", sagte Valentin mir ins Ohr, als er mich, vor sich her, zur Bar schob. Er hatte Recht, vielleicht hätte ich dieses schwarze Minikleid nicht anziehen sollen. Aber ich wollte doch schön für Valentin sein.

No LightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt