Kapitel 22

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Den Drang, meine Lippen auf seine zu pressen, widerstand ich nicht lange. Seine Lippen bewegten sich zwar langsam, aber drängend auf meinen. Seine Zunge strich quälend meine Unterlippe entlang; forderte Einlass. Seine Hände verwöhnten jeden Zentimeter meines Körpers.

Jede einzelne Berührung lies neue wundervolle Schauer über meine Haut laufen und jeder einzelne Schauer sammelte sich an einem Punkt. Ich brachte es nicht über mich noch länger zu warten, deshalb stand ich auf. Meine Lippen lösten sich nicht von seinen und das wollte ich auch nicht. Sobald ich halb stand, festigte er seinen Griff um meine Hüfte und setzte mich zurück auf seinen Schoß. Diesmal saß ich rittlings auf ihm.

"Genau das, was ich vorhatte", murmelte ich an seinen Lippen.

"Und ich dachte schon du wolltest abhauen", raunte er und wanderte mich seinen Lippen meinen Hals entlang. 'Als ob du das zu lässt', dachte ich, brachte aber nur ein langes und kehliges Stöhnen zu Stande.

"Mein liebstes Geräusch", knurrte er und biss in meine Schulter.

***

So schnell wie es dazu gekommen war, so schnell endete es auch. Obwohl wir keinen Sex hatten, so war dies, was er mit mir angestellt hatte wesentlich anstrengender.

"Hmm", schnurrte er und brachte somit seine Brust zum vibrieren, "wenn so unser Morgen ab heute aussieht, dann will ich immer neben dir aufwachen". Er zog leicht meinen Kopf zurück und küsste mich auf die Nase. Ich sagte nichts dazu, denn mein vor Erschöpfung und Lust zitternder Körper war ihm und mir Antwort genug. Zudem hatte ich immernoch Schwierigkeiten, meine Atmung auf ein normales Niveau zu bringen.

"Ich glaube die Kalorien vom Frühstück sind verbrannt", gab ich nach einpaar Minuten kund und stand von Valentins Schoß auf. Meine Glieder schmerzten leicht, als ich mich ausgiebig streckte. Ich stand wackelig auf den Beinen und versuchte mich am Tisch abzustützen ohne wieder auf dem Boden zu kollabieren. Auch Valentin stand jetzt neben mir und legte einen Arm um meine Hüfte.

"Lass uns zu meiner Mutter fahren, dort bekommen wird bestimmt was zu essen", sagte er und küsste meine Schulter an der Stelle, an der er reingebissen hatte.

"Wer schmeißt denn auch die Lebensmittel vom Tisch?!", lachte ich und kneifte spielerisch in seinen Arm. Seinen verdammt muskulösen Oberarm.

"Du hättest im Eifer des Gefechts nicht anders gehandelt", lachte er leise in sich hinein und bewegte sich anmutig durch die Küche, um vollkommen nackt im oberen Stockwerk zu verschwinden.

"Ich gehe duschen, bevor wir fahren. Du kannst mir gerne Gesellschaft leisten", rief er mir über seiner Schulter zu. Ich konnte nicht anders, als seine wirklich heiße Hinteransicht zu betrachten. Erst als ich oben das Wasser laufen hörte, schnappte ich aus meiner Benommenheit. Ich lies meinen Blick über die Küche wandern und brachte nur ein genervtes Seufzen zu Stande. Auf dem gesamten Boden waren die Überreste unseres Frühstücks verteilt. Als ich näher heran ging und mich nieder kniete, erkannte ich auch die zerfetzte Boxershorts von Valentin.

Meine Wangen liefen sofort rot an; ich schnappte den Stofffetzen und schmiss ihn in die Mülltonne. Gott verdammt, ist das peinlich! Mit den Armen hinter den Rücken verkreuzt, wanderte mein Blick ein zweites Mal durch den Raum, diesmal auf der Suche nach anderen beschämenden Dingen. Ich atmete einmal tief durch- ein und aus-, versuchte mich zu beruhigen und machte mich schließlich daran diese Unordnung aufzuräumen. Gerade als ich fertig war, die Marmelade vom Granitboden aufzuwischen, kam Valentin in den Raum spaziert. Frisch geduscht und gutaussehend wie eh und je.

"Das nächste Mal nehmen wir den Tisch im Wohnzimmer. Der ist ersten, stabiler und zweitens, nicht so voll bepackt mit Sachen", lachte er und nahm mich in seine Arme. Ich konnte nicht anders, als mit zu lachen. Obwohl wir gerade erst vor einer viertel Stunde unsere kleine heiße make-out-session hatten, verlangte mein Körper schon wieder nach mehr. Seine Lippen streiften leicht meine, als er einen Kuss auf meinen Mundwinkel setzte.

"Geh dich frisch machen, ich mache den Rest fertig", sagte er und gab mir einen leichten Schubser aus der Küche.

"Und bevor ich es vergesse; weiß steht dir unglaublich gut, Liebling", grinste er sein schiefes Grinsen. Ich schaute an mir runter und errötete ein zweites Mal an diesem Tag. Ich war so abgelenkt, dass ich die Küche nur in Unterwäsche aufgeräumt hatte. 

Mit wackeligen Beinen machte ich mich auf den Weg nach oben ins Bad und duschte mich schnell. Da ich leider keine Wechselsachen, außer eine Jeans dabei hatte, die ich glücklicherweise in Valentins Auto verstaut hatte, borgte ich mir eins seiner schwarzen Shirts. Ich steckte es kurzerhand in die Hose, da es einwenig zu lang war. Schminken konnte, brauchte und wollte ich mich auch nicht; Valentin sah mich schon oft genug ungeschminkt und es störte mich nie, wieso sollte ich dann auch jetzt ein Hype draus machen? 

"Ich hoffe es stört dich nicht, wenn ich eins deiner Shirts trage? Hab keine Wechselsachen dabei...", murmelte ich leise, als ich in die mittlerweile aufgeräumte Küche trat. 

"Mmmh... du siehst damit sogar noch schöner aus, als nackt", raunte Valentin mir ins Ohr, sobald ich in seiner warmen Umarmung stand. 

"Wenn du heute noch hier raus willst, dann müssen wir aber los", sagte er und ging diesmal auf Abstand, um mir zu zeigen, dass er sich sehr wohl beherrschen konnte. Wegen seiner plötzlichen Reserviertheit, bildete sich ein belustigtes Grinsen auf meinen Lippen. Nur um ihn zu ärgern, trat ich einen Schritt vor und stellte mich auf die Zehenspitzen. Meine Lippen streiften seine als ich sagte: "Bring mich dazu". 

Ich schaute zu ihm hoch und musste schlucken, als ich seine grünen Augen sah; glasig vor Lust. Er schnappte aus seiner Benommenheit und schüttelte sich kurz. Durch Unwohlsein brachte diesmal ich einwenig Abstand zwischen uns, nur um kurz darauf wieder in seine starken Arme gezogen zu werden. Mit seinem Handrücken strich er über meine Wange; ein liebender Ausdruck lag in seinen Augen. 

"Lass uns gehen", sagte er und führte mich aus der Wohnung zu seinem Auto. Ich wusste nicht woher dieser plötzliche Umschwung kam, aber ich wusste, dass er mich niemals zu etwas zwingen würde. Somit war dies nicht gespielt, denn diese Befürchtung hatte ich zuerst. Diese vollkommen verschiedenen Gesichter machten mir komischerweise keine Angst, denn ich mochte die raue, dennoch liebende Seite an Männern so sehr. Vorallem an Valentin. 

Was mir Angst machte, war dieser Blick oder dieser Ausdruck, der in seinen Augen lag. Pure Bewunderung und... Liebe machten sich in seinem Gesicht bemerkbar, wenn er mich anschaute. Ich hatte keine Angst davor, dass er mich verletzten könnte. Aber ich hatte eine Heidenangst vor meinen Gefühlen ihm gegenüber. Ich wusste, dass ich etwas für ihn empfand. Dennoch wusste ich nicht, ob ich ihm das Gleiche zurückgeben konnte.

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Hallo ihr Lieben :)

hier wie versprochen, das neue Kapitel. Ich möchte mich bei euch bedanken! Es freut mich, dass ihr für meine Geschichte votet und das sind viel bessere Weihnachtsgeschenke, als diejenigen die ich bekommen habe! 

Die andere Version  ist im Buch No Light [R]-Rated Kapitel 

Somit könnt ihr also selbst entscheiden, welche Version ihr lesen wollt.

Viel Spaß :)

No LightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt