Kapitel 26

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Valentins POV

"Wow", hörte ich Ana neben mir unglaublich hauchen. "Es ist so wunderschön hier!", rief sie ungläubig aus. Sie schlang ihre zarten Arme um meinen Nacken und vergrub ihren Kopf an meinem Hals.

"Danke", flüsterte sie, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste mich auf die Wange.

Wir standen im Moment in der Lobby des Wellnesshotels. Ana schaute sich immernoch mit funkelnden Augen um, während die Jungs sich immer wieder ein High-5 gaben, wenn 'hübsche' Mädchen vorbei liefen.

"Guten Tag Herr Lentz", rief mir eine männliche Stimme entgegen. Ich wandte nur widerwillig meinen Blick von Ana und folgte der Stimme. "Es freut mich sehr, Sie und ihre Freunde in meinem Wellnesshotel willkommen zu heißen!" Er nahm meine Hand in beide seiner Pranken und schüttelte sie mit einem riesen Lächeln auf dem Gesicht.

"Ich bin der Manager von Ocean Breeze, Manuel von Inzbruck. Ihr Gepäck wird natürlich sofort auf ihre Zimmer gebracht", erklärte er freudestrahlend. "Wie geht es denn ihren Eltern? Ich habe schon lange nichts mehr von ihnen gehört".

Und ich habe mich schon gewundert wieso ich so schnell die Suite bekommen hatte, als ich ihnen meinen Namen am Telefon genannt hatte. Schon wieder jemand, der unter sozusagen unter den Fittichen meines Vaters steht.

"Oh, den Beiden geht es wundervoll", antwortete ich kurz. "Können sie uns jetzt unsere Zimmer zeigen?", fragte ich ungeduldig.

"Aber natürlich!", mit diesen letzten Worten rief er mindestens zehn Pagen, die unsere Sachen in die Suite brachten. Ich hatte die Größte mit fünf Schlafzimmern reservieren lassen.

Eine Stunde später waren wir auch endlich in unserem Zimmer und waren gerade dabei die Taschen auszuräumen.

"Für ein Wochenende ist eine fünf Zimmer Suite mit fünf riesigen Badezimmern einbisschen wenig, findest du nicht auch?", fragte Ana nach. Ich stoppte sofort inmitten meiner Bewegung und stellte mich aufrecht, um sie ansehen zu können. Ihr gefiel das Hotel nicht! Was habe ich mir eigentlich dabei gedacht, sie in ein vier-Sterne Hotel zu bringen?! Ein toller Freund bin ich, wenn ich nicht einmal dazu im Stande bin, das richtige und vorallem angemessene Hotel auszusuchen.

"Scheiße, Ana! Wenn dir das Hotel nicht gefällt, dann können wir auch in ein anderes. Das ist kein Problem, lass mich nur schnell einpaar Anrufe machen. Spätestens in zwei Stunden sind wir in-". Ich wollte gerade mein Handy herausfischen, als ich von einem Lachen und zwei Armen die sich um meine Hüfte legten, unterbrochen wurde.

"Du machst dir zu viele Sorgen! Du würdest die Ironie noch nicht mal erkennen, wenn sie dir entgegen kommt und dir zu winkt", lachte sie. Ich beugte mich runter und küsste.

"Lass uns weiter auspacken", sagte ich und wandte mich mit einem letzten Kuss wieder meiner Tasche zu. Nach einiger Zeit kamen Aiden und Paul in unser Zimmer und schmissen sich auf das Bett.

"Wie lange seit ihr eigentlich schon zusammen?", fragte Paul und hob seinen Kopf.

"Ääh...knapp drei Monate?", antwortete ich unsicher. Paul zog eine Augenbraue nach oben und sah mich abwartend an.

"Ana schläft bei mir", sagte er. Er setzte sich auf und stellte sich vor mich, mit den Armen vor der Brust verschränkt. Auch wenn dies einschüchternd aussehen sollte, so hatte ich meine Schwierigkeiten ein Lachen zu verkneifen. Er war vielleicht einpaar Monate älter als ich, aber um mindestens fünf Zentimeter kleiner als ich.

"Komm schon, Paul. Es ist nicht so, dass wir das erste Mal zusammen in einem Bett schlafen", schaltete sich Ana ein und stellte sich zwischen uns beide und legte eine Hand auf meine und eine auf seine Brust, um Abstand zwischen uns zu bringen.

Aiden, dieser kleine Mistkerl, grinste nur vom Bett aus und formte lautlos mit dem Lippen: Ha! Du bist gearscht!

"Komm mal bitte mit raus, Ana", sagte Paul zwischen zusammengebissenen Zähnen und zog sie mit sich aus dem Zimmer. "Oh shit...", brachte ich hervor, als ich mich neben meinem besten Freund aufs Bett schmiss, mit dem Kopf voran.

"Ach komm schon, Val. Davon geht die Welt doch nicht unter. Außerdem habe ich beim Auspacken mit ihm geredet und er meinte, dass er eigentlich nichts gegen eure Beziehung hat. Also kann ich gar nicht verstehen, wieso er jetzt so einen Terz schiebt". Eins musste ich Aiden lassen. Egal wie scheiße es mir geht, er steht mir immer bei und versucht mich aufzuheitern.

"Na los, lass uns runter in die Bar gehen", schlug er vor.

***

"Hallo, ihr zwei Hübschen", hörte ich eine weibliche Stimme hinter mir. Sowohl Aiden als auch ich drehten uns auf unseren Barhockern um. Ana und Paul kamen auf uns zu und gesellten sich zu uns. Beide sahen recht gut gelaunt aus und es war keine Spur von Wut oder Trauer auf ihren Gesichtern zu erkennen. Sie waren eine ziemlich lange Zeit oben und haben geredet. Paul machte nicht den Eindruck, als ob ihm nur unsere Schlafsituation auf dem Herzen lag. Ein Grund wieso ich Ana ohne Proteste gingen lies. Die beiden brauchten das Gespräch um ihre verlorene Zeit aufzuholen.

"Ich bin aber hübscher als Valentin!", beschwerte sich Aiden. Ana lachte nur kurz und beugte sich vor, um ihre Lippen auf meine zu setzen.

"Ich bin wohl der wandelnde Beweis dafür, dass Ana mich heißer findet als dich. Sonst würde sie mit dir zusammen sein und nicht mit mir", murmelte ich den letzten Teil, weil ich meine Lippen wieder auf ihre legte. Ich biss leicht in ihre Unterlippe, bevor ich ganz wegzog und sie auf meinen Schoß hob.

"Auch wenn ich damit einverstanden bin, dass ihr zusammen seid, heißt das noch lange nicht, dass ihr vor mir rummachen könnt. Spart es euch fürs Schlafzimmer!", lachte Paul.

"Ich kann nichts versprechen", murmelte ich ihn Anas Haare, gerade laut genug, dass Paul es hören konnte. Meine Antwort wurde begleitet vom melodischen Lachen Anas und Pauls Kotz-Geräuschen.

"Lasst uns gehen, ich will bei einer Massage diese Bilder in meinem Kopf loswerden", warf Aiden ein, der sich von seinem Stuhl erhob und in Richtung Aufzüge lief.

"Wo ist der Mann in dir geblieben, Aiden?! Hast du ihn zwischen deinem Termin beim Friseur für Strähnchen und dem Termin zur Maniküre verloren?", rief Paul ihm nach. Aiden drehte sich um, ein böser Blick auf seinem sonst so heiteren Gesicht.

"Der Termin für die Maniküre war aus gesundheitlichen Gründen und ja, das sind Strähnchen! Meine Friseurin hat gesagt, die hellen Strähnen lassen meine Augen strahlen". Mit diesen Worten drehte er sich wieder um und stapfte weiter in Richtung Aufzüge und lies uns, hysterisch lachend, bei der Bar zurück.

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Tut mir Leid, dass das Kapitel so kurz geworden ist... wenn ich die Zeit finde, werde ich mich nochmal hinsetzten und drüber gucken. Ich bin nicht zufrieden mit dem Kapitel, muss ich euch ehrlich sagen, aber ich hab euch eins versprochen.

An der Seite findet ihr Paul :) naja... vllt ohne die vielen Tattoos, aber ansonsten genauso wie ich ihn mir so vorgestellt habe.

Lg emimee

No LightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt