Kapitel 28

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Die letzten Tage und Wochen waren anstrengend, um es milde auszudrücken. Schule habe ich zum Glück nicht so sehr vernachlässigt, wie ich es vermutet hatte und mit Valentins und Aidens Hilfe war ich wieder auf einem einigermaßen guten Stand. Die Klausuren werde ich mit mittelmäßigen Erfolg hinkriegen und dem Unterricht werde ich folgen können. Aber das nur sehr knapp.

Ich weiß zwar immernoch nicht wie Konrad das mit der Einschulung, dem gefälschten Ausweis und Führerschein und dem Ändern meines Alters geschafft hat. Auch wenn ich neugierig bin, werde ich ihn dennoch nicht fragen.

Mein siebzehnter Geburtstag steht vor der Tür. Vor einer Woche, nach dem Besuch bei meiner Familie, habe ich Nicole und Konrad gefragt ob wir alle zusammen ein Abendessen haben können, welches heute Abend stattfindet.

"Sie sind da!", rief Nicole aufgeregt aus der Küche und lief schnell auf die Haustür zu. Konrad, Valentin und ich konnten uns das Lachen nicht verkneifen. Konrad und Nicole waren froh gewesen, dass ich wieder Kontakt mit meiner Familie hatte. Niemals hätte ich erwartet diese Worte aus Konrads Mund zu hören.

"Komm, wir gehen sie begrüßen", sagte Valentin zu mir, nahm meine Hand und ging auf die Haustür zu.

Nach einigen Umarmungen und einem Lachen hier und da, saßen wir am Tisch im Garten und warteten darauf, dass die Steaks fertig wurden.

"Was haltet ihr davon hier in die Nähe zu ziehen? Ich würde euch helfen euer Haus zu verkaufen und hier in der Nähe ein neues zu kaufen", schlug Konrad meinen Eltern vor, sobald wir alle am Tisch saßen. Es war Konrads Art, sich zu entschuldigen. Er war zu stolz um jemals zu zugeben einen Fehler begannen zu haben.

"Das ist wirklich sehr nett und ich würde dieses Angebot gerne annehmen, Konrad. Aber unsere Jobs lassen das nicht zu, wir sind auf das Geld angewiesen", sagte mein Vater mit einem traurigen Lächeln.

"Das wird kein Problem darstellen. Ich werde mit eurem Arbeitgeber reden und alles in die Wege leiten. Macht euch darüber mal keine Sorgen, lehnt euch zurück und lasst mich das alles machen. Ihr hattet in den letzten Monaten genug Stress, der leider von mir verursacht wurde. Ich bin mir sicher, dass Ana sich sehr darüber freuen wird", sagte Konrad und lies keinen Raum für Widerworte. Schließlich stimmten meine Eltern doch zu, was mich breit grinsen lies.

"Zeit für die Geschenke!", rief Nicole aufgeregt sobald alle mit dem Essen fertig waren. Sie zog mich zu einem weiteren Tisch, der auch draußen stand. Es befanden sich insgesamt fünf Geschenke auf dem Tisch; Eins bunter verpackt als das Andere. Ich nahm das erste, welches mir sofort in die Augen sprang in die Hand und fuhr einmal über das unordentlich verpackte Papier.

"Das ist meins! Machs auf, Ana!, rief David und sprang aufgeregt und mit einem breiten Grinsen auf seinem Gesicht auf und ab. Ich sags euch, dieser kleine Junge wird niemals müde, was ihn nur noch süßer und unwiderstehlicher macht.

Ich öffnete es vorsichtig und holte den rechteckigen Gegenstand aus dem Papier. Es war ein selbstgebastelter Bilderrahmen aus Holz mit verschiedenen Mustern und Verzierungen an den Rändern. Ich erkannte das Bild sofort. Es war eines der wenigen Bilder, die meine ganze Familie zeigt. Es war ein Tag in einem Park gewesen, vor knapp zwei Jahren. David war damals noch so klein, knappe drei Jahre alt. Wir alle lächelten unbeschwert in die Kamera. Ich hatte den Tag noch in Erinnerung und bis heute nicht vergessen. An diesem Tag war ich überglücklich gewesen.

"Wieso weinst du denn, Ana? Gefällt es dir nicht?", fragte David der neben mir aufgetaucht war und sich an mein Bein klammerte. Ich kniete mich hin, sodass er seinen Kopf nicht in den Nacken legen musste um mir in die Augen sehen zu können. "Es ist wunderschön, Kleiner. Danke", sagte ich lächelnd und küsste ihn auf die Stirn, "hast du den alleine gemacht?"

No LightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt