13. Die Wahrheit kommt ans Licht

1.6K 91 6
                                    

Nobody POV:

"Es war vor 12 Jahren. Liam war da gerade 4 Jahre alt und mein Ein und Alles. Seine Mutter hat nicht bei uns gewohnt. Ich glaube Liam kann sich noch nicht einmal an sie als seine Mutter erinnern. Das wollte sie auch nicht. Weißt du mein Kleiner, sie hatte ziemlich viele Probleme und ich versuchte ihr zu helfen. Doch irgendwann wurde es einfach viel zu viel. Es war schwer sich um einen 4 jährigen Sohn UND eine psychisch labile Exfrau zu kümmern. Ich wollte dich vor allem beschützen Liam. Ich kann mich noch ganz genau an den Tag erinnern, an dem ich dich ins Waisenhaus gebracht habe."

Flashback:

"Komm schon Liam. Alles wird gut. Ich komme dich bald abholen." Der gerade erst 4 Jahre alt gewordene Junge sah schluchzend zu seinem Vater auf. Er war zwar noch klein und hatte keine Ahnung über die große weite Welt, doch er wusste dass sein Vater log. Er wusste genau, wenn er seinen Daddy jetzt gehen lässt, dann würde er nie wieder kommen. Das konnte der Braunhaarige einfach nicht zulassen. "Daddy." Schluchzte er. Obwohl Liam bereits 4 war, war dies noch immer das einzige Wort was er wirklich aussprechen konnte. Zwar waren ihm die Wörter "Ja" und "Nein" auch bekannt, doch kamen sie ihm nie so leicht wie Daddy. Christopher, der Vater von Liam, hatte sich schon immer darüber gewundert, bis man ihm einmal aufgeklärt hatte. Sein über alles geliebter Sohn hatte das Peter-Pan-Syndrom. Zwar war der junge Vater etwas geschockt, als er dies erfuhr, ändern tat sich deswegen aber nichts. Liam war noch immer sein Sohn und auch wenn diese Krankheit das komplette Leben des gerade erst 4 jährigen beeinflussen würde, so konnte er nicht anders als ihn zu lieben. Durch das Schluchzen seines Sohnes aus den Gedanken gerissen, hob Christopher Liam hoch und drückte ihn an sich. Es tat ihm in der Seele weh ihn einfach hier zu lassen und zu verschwinden. Doch er hatte keine andere Wahl. Liam sollte einmal ein gutes Leben haben. Er sollte nicht durch irgendetwas eingeschränkt werden. Christopher war sich bewusst, dass nur seine Flucht aus dem Land dies vollbringen würde. Immerhin war sein Sohn etwas besonderes, er machte sich von daher kaum große Sorgen, dass ihn jemand nicht adoptieren würde. Der Grund warum der junge Vater fliehen musste stand nicht unbedingt klar fest. Einerseits wusste er, dass er vor der Verantwortung floh. Es zerrte an seinen Kräften Vater zu sein und egal wie sehr er seinen Sohn liebte, manchmal bereute er es vor 5 Jahren nicht besser aufgepasst zu haben. Zum Anderen hatte er Angst. Angst davor was diese Männer machen, wenn sie erfuhren dass er das Geld nie zurück zahlen könnte. Zum Glück wussten sie nicht von seinem Sohn, da war er sich sicher. Denn immerhin glaubten sie er bräuchte das Geld um seine gestörte Freundin zu finanzieren, was nur halb der Wahrheit entsprach. Liams Mutter war nicht gerade eine Vorzeigefrau. Sie trank, rauchte und wenn sie das nicht tat stand sie unter Drogen. Es gab nur wenige Momente in denen sie die Frau war, die Christopher einst liebte. Er wollte auch für sie flüchten. Vielleicht würde ein Neuanfang auch ihr gut tun. All das damit sein kleiner Engel ein gutes Leben haben würde, dass er mit seiner Flucht genau das Gegenteil erreicht hätte er nie geglaubt.
"Schau mal Liam. Ich schenke dir diesen Teddy. Wenn ich nicht da bin, dann wird er dich beschützen und immer bei dir sein. Wenn du ihn ansiehst denk an mich, so wie ich immer an dich denken werde. Ich liebe dich Li." Damit gab er seinem Sohn einen Kuss auf die Stirn und verschwand aus seinem Leben.

"Es ist nicht einmal ein Jahr vergangen nachdem ich mit deiner Mutter fort bin. Wir dachten wir könnten ein neues Leben beginnen und sind nach Australien. Für einen Moment dachten wir es würde alles gut werden, doch dann hatte sie einen Unfall. Deine Mutter starb etwa ein dreiviertel Jahr nachdem wir weg sind. Eigentlich habe ich sie nicht geliebt. Aber ihr Tod traf mich. Ich wusste nicht mehr was ich machen sollte. Zu dir zurück konnte ich noch nicht. Ich hätte dich in Gefahr gebracht. Und so lebte ich einfach mein Leben in Australien weiter und lernte vor 6 Jahren Joyce, die hier neben mir steht, kennen. Wir hatten schnell einen sehr guten Draht zueinander und aus Freundschaft wurde Liebe. Mittlerweile sind wir auch verheiratet und vor 2 Jahren hier her gezogen. Wahrscheinlich fragt ihr euch jetzt warum ich Liam nie besucht habe. Die Wahrheit ist ich hatte Angst. Ich hatte Angst er hätte mich vergessen, würde mich hassen oder sonst etwas schlimmes. Ich redete mir ein er wäre längst bei einer neuen Familie. Für mich war und ist Liam der wohl süßeste und beste Junge der Welt. Ich konnte nicht glauben, dass man ihn womöglich wegen seiner Krankheit nicht adoptieren wöllte. Und so lebte ich hier weiter. Mit den ständigen Gedanken an meinen Sohn und den Schuldgefühlen dich allein gelassen zu haben. Und jetzt stehst du hier vor mir Liam. So schön wie eh und je mit dem Teddy in der Hand, den ich dir vor 12 Jahren geschenkt habe. Und in diesem Moment wünsche ich mir einfach nichts sehnlicher, als wieder ein Teil deines Lebens sein zu dürfen." Der ältere Mann sah auf seinen Sohn herab und Tränen rollten ihm aus den braunen Augen. Der jüngere der Paynes konnte seinen Vater nicht traurig sehen. Auch er hatte sich all die Jahre danach gesehnt endlich wieder seinen Daddy bei sich zu haben und dass dieser ihn auch noch bei sich wollte machte ihn glücklich. So machte Liam das Einzige was er für richtig hielt. Er umarmte seinen Vater und flüsterte ihm 3 Worte ins Ohr. "Willkommen daheim Daddy."

______

Wowowowowow Wie habe ich bitte über 900 Wörter geschafft? Ich hoffe es ist halbwegs okay und auch plausibel geworden. 

The Orphan ~ ZiamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt