Die Bibliothek von Mirft *Edric*

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Hallo zusammen.


Als erstes möchte ich Anmerken, dass ich doch zuerst den weiteren Verlauf von Edric posten werde, da der andere Protagonist Hillon noch in Bearbeitung ist.

Ich hoffe es gefällt Euch trotzdem^^

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Schön hatte der Tag diesen Morgen gedämmert; die Sonne schien über einigen wenigen Wolken und Mirft lag in einer üblich morgendlichen Stille. Edric schaute glücklich aus dem Fenster auf die friedliche Stadt. Rauchsäulen stiegen von den Häusern in den Himmel und ausserhalb der Stadtmauern grasten Kühe mit Bronzeglocken um ihre Hälse, die bei jeder Bewegung bimmelten. Allein das Gackern der Hühner und die Glocken waren zu vernehmen.

Edric war auf dem Weg zur Bibliothek von Mirft. Er hatte seine Unterkunft im Bergfried des Greifen, wie die Bürger ihn so nannten, mitsamt der Familie Barden von Mirft, den Herrschern. Zurzeit war Edric der einzige Knappe in den Diensten von Mirft. Die Wände hier waren aus kaltem Stein und jede fünfzehn Fuss sah er einen Holztisch und darüber waren Gemälde von ehemaligen Ereignissen oder dort standen wundervolle Schnitzereien aus Holz. Fackeln beleuchteten die Gänge und gaben Edric für einige Sekunden das Gefühl von Wärme – denn morgens war es im Bergfried des Greifen stets kalt, egal was für eine Jahreszeit herrschte.

Ein Mond war vergangen, seit Holser ihm sein Schwert geschenkt hatte. Diese Zeit war relativ ereignislos gewesen und man war seiner Tätigkeit normal nachgegangen. Von Maric Schwarztrug hatte Edric nichts mehr gehört. Er glaubte sie seien immer noch auf der Jagd nach dem Hahn.

Einen Namen hatte er für sein Schwert noch nicht. Ihm fiel es schwer einen geeigneten zu finden, der im Einklang mit seinen ritterlichen Fähigkeiten war. Benutzt hatte er es aber noch nicht. Es lag neben seinem Bett, wo er es jeden Abend mit einem öligen Streifen Leinenwolle reinigte. Die Klinge lag dann da, in seinem finsteren Glanz und Edric wusste stets, dass es ihr ein Leichtes wäre, einem Mann den Kopf abzuschlagen. Er wollte nicht, dass die Klinge in einem Übungskampf Scharten davontrug.

Viele Menschen von Mirft hatten Edric gefragt, woher er denn dieses feine Schwert her habe. Dann als Edric antwortete und sagte, dass es ein Geschenk vom Schmied Holser gewesen war, machte der Gegenüber immerzu grosse Augen und hielt das ganze für einen schlechten Scherz.

Der Hauptmann der Wache, Halbert, hatte sogar gedacht, er hätte es gestohlen. So stolz war Edric bisher noch nie. Ein solch schönes Schwert als sein Eigen nennen zu dürfen, hätte er nie für möglich gehalten. Und in seinen Gedanken versunken und seinen Blick auf den Steinboden gesenkt, bemerkte er nicht dass jemand ihm entgegen kam.

„Edric", hörte er eine zarte Stimme sprechen und seine Nackenhaare stellten sich plötzlich auf. Er blickte auf und erkannte das Gesicht einer jungen Frau. „Wo gehst du denn hin?"

Es war Tara und Edrics Herz blieb einen Moment stehen. Er wollte weitergehen, aber doch mit ihr sprechen und so machte es den Eindruck als würde er erst nach langem Nachdenken anhalten wollen. Er wurde rot im Gesicht und blickte sie beschämt an. „Ich gehe in die Bibliothek.", stotterte er und versuchte ihr in die wunderschön blauen Augen zu blicken.

„Ach, in die Bibliothek. Warum denn?"

„Ich muss dem Gelehrten Ahlin einen Brief von Silvain überreichen."

Tara hatte herrlich langes, blondes Haar. Es umrahmte ihr hübsches Gesicht und ihre Augen leuchteten wie blaue Diamanten. Tara hatte eine schlanke Figur und sie trug ein Kleid aus blauer Seide mit goldenem Faden bestickt, was zu ihren Augen passte. Sie lächelte Edric an und in seiner Brust breitete sich Wärme aus. „Oh, gut."

Prophezeiung der Winde *PAUSIERT*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt