Feuerzungen flogen durch die Luft. Die Hitze und der Schweiss klebten an Elandras Körper. Sie nahm einen weiteren Schluck von der durchsichtigen Ampulle und setzte den Kopf ihrer Fackel an ihre Lippen. Sie spürte wie sie trocken wurden und die Flammen sie für einen kurzen Augenblick berührten. Elandra bemerkte die Blicke, die auf ihr lasteten und sie wie Ballast niederdrückten. Missgünstige und böse Blicke waren es. Und dann spuckte sie aus.
Ein Schwall von Feuer stieg empor und formte sich zu einem mächtigen Feuerball der sich seinen Weg über die Menge bahnte und einige erstaunende Klänge aus den Kehlen der Zuschauer entlockte. Dann verschwand der Feuerball und verteilte sich in alle Himmelrichtungen. Zögernder Applaus war zu hören. Das mochte sie am Liebsten.
Eine Kiste mit allen möglichen Utensilien lag einige Schritte neben ihr. Schnell eilte sie dorthin und stöberte nach einer weiteren Fackel. Mit den Fingerspitzen berührte sie die öligen Leinen der Fackel und zog sie schliesslich heraus und streckte sie hoch in die Luft. Mit der bereits brennenden Fackel entzündete sie die andere und streckte nun zwei Fackeln hoch.
Dann wirbelte sich plötzlich herum und liess die Fackeln um ihren Körper tanzen. Einmal unter ihren Arm und dann hinter ihrem Rücken. Sie drehte sich im Kreis und spürte wie die Fackeln an ihrem Körper vorbeizogen ohne ihre Haut zu versengen oder Blattern zu hinterlassen.
Zum Schluss nahm sie wieder einen grossen Schluck der Flüssigkeit, drehte ein Rad, dass die Leute zurücktreten mussten, setzte beide Fackeln an ihren Mund und sprühte abermals die Flüssigkeit ins Feuer. Dieser Strom von feuriger Hitze war grösser und stärker als der andere und dieses Mal suchte er sich seinen Weg über die Köpfe der Zuschauer, stieg in die Höhe und sank dann rasant zu Boden, wo er dann wie ein Sack voll Kartoffeln zerplatzte.
Elandra streckte ihre Arme in die Luft und liess ihren Blick durch die Menge schweifen.
Es herrschte Totenstille. Kein Geräusch war zu hören. Und dann plötzlich fielen die Leute in Beifall und applaudierten. Einige wenige traten sogar hervor, um ihr eine Münze in die Hände zu drücken. Doch dann verfinsterte sich ihr Gemüt und fiel in Dunkelheit als sich ein Mann vor ihren Weg stellte und lauthals verkündete: "Hexe! Diese Frau ist eine Hexe. Wir sollten sie lieber verbrennen, als sie mit unseren hart verdientem Geld zu füttern."
Eine andere Frau fiel mit ein. "Ja. Das ist nicht gerecht. Sie vollführt doch lediglich einige ihrer teuflisch magischen Werke und wird dafür auch noch belohnt."
Plötzlich wurde die Menge laut und lauter. Einige beschimpften sie oder verfluchten sie. Elandra machte erschrocken einen Schritt zurück. Sie wusste, dass das nicht immer gut enden konnte.
"Beruhigt Euch doch, bitte.", versuchte sie die Menge zu beruhigen. "Ich versuche doch auch nur nicht im Elend leben zu müssen."
Doch das alles half nicht. Und als ein Stein kam rasant angeflogen und schrammte ihren Kopf und da wusste sie, dass sie hier verschwinden musste. Blut rann ihre Stirn hinunter und tropfte auf den harten Bodenbelag. Sie tat noch einen Schritt zurück und noch einen, doch hinter ihr war eine massive Steinmauer. Die Menge kam ihr immer näher.
"Tötet sie." rief ein fetter Metzger mit einem Hackebeil und der Mob jubelte und stimmte ihm zu.
"Nein." vernahm Elandra und erschrak. "Sie gehört zu mir."
________________________________________________________________________________
Hallo zusammen
Ja, ein kleines Kapitel ich weiss. Ich werde versuchen sie das nächste Mal ein wenig länger zu machen. Werde weiterschreiben sobald ich Zeit finde. :D
Danke schön, für diejenigen die dran geblieben sind ^^
Gruss
Mike

DU LIEST GERADE
Prophezeiung der Winde *PAUSIERT*
FantasyJahrzente sind vergangen, seit die Rebellion der Zwerge niedergeschlagen wurde und die erbitterten Feinde der Menschen aus Eteron verschwunden sind. Doch eine neue Gefahr keimt auf und beginnt ihre Knechte um sich zu scharen, derweil sich die verfei...